Home Land und LeuteNatur und Umwelt Die Abfallbewirtschaftung in den Häfen der Adria ist „von entscheidender Bedeutung“

Die Abfallbewirtschaftung in den Häfen der Adria ist „von entscheidender Bedeutung“

von Norbert Rieger
0 Kommentare 4 Minuten Lesezeit

Nach Angaben des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) landen fast 70 % der Abfälle, die vom Land ins Meer gelangen, auf dem Meeresboden und sammeln sich dort über Jahre hinweg an. Laut der Überwachung der Zusammensetzung des Abfalls vom Meeresboden in der Adria im Jahr 2018 wurde festgestellt, dass Kunststoff etwa 96 % des gesamten Abfalls ausmacht.

Das Adriatische Meer ist aufgrund seiner teilweise geschlossenen Natur, der sozioökonomischen Bedeutung der Fischerei und der zahlreichen Fischereihäfen entlang der Küste besonders empfindlich gegenüber Verschmutzung durch Abfälle aus der Fischerei. Fischereihäfen sind Orte, an denen große Mengen unterschiedlicher Abfälle abgeladen werden. Neben dem Meeresmüll werden dort auch andere Abfälle entsorgt, wie zum Beispiel Siedlungs-, Sperrmüll und Altöle, Filter, Batterien, ölhaltige Lappen und andere Abfälle.

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FishNoWaste-Projekt

Das Projekt wird die Vorgängerprojekte DeFishGear und ML-REPAIR fortsetzen und Daten über passiv gefangenen Abfall beim Schleppnetzfischen sammeln und dessen Auswirkungen auf das Ökosystem der Adria reduzieren.

„Abfallmanagement in Fischereihäfen der Adria zur Förderung einer nachhaltigen Fischerei“ zielt darauf ab, eine synergistische Strategie für die umfassende Sammlung von Abfällen zu entwickeln, die bei der Schleppnetzfischerei anfallen und in Fischereihäfen entsorgt werden. Durch die Erhebung von Daten über die Art, Zusammensetzung und Menge des Abfalls (mit besonderem Schwerpunkt auf Kunststoff) sollen die Protokolle für dessen Bewirtschaftung, einschließlich Wiederverwendung und Recycling, durch die Entwicklung und Umsetzung bewährter Verfahren sowie innovativer Techniken und Materialien verbessert werden die Einbeziehung wichtiger Interessengruppen im Zusammenhang mit der Fischerei, einschließlich der Fischer selbst.

Der führende Partner des Projekts ist die Universität Padua aus Italien, deren assoziierter Partner das ISPRA (Institut für Umweltschutz und Forschung) ist. Weitere Partner von italienischer Seite sind die Genossenschaft MARES c. a rl mit assoziiertem Partner Comune di Rimini und Company for Public Services aus Chioggia und Workers of the Sea Cooperative. Auf kroatischer Seite sind die Partner das Institut für Ozeanographie und Fischerei, JU RERA SD für Koordinierung und Entwicklung, der Verein für Natur, Umwelt und nachhaltige Entwicklung Sunca und die Hafenbehörde Split.

Überwachen, beseitigen, ersetzen

Besonderes Augenmerk wird auf Folgendes gelegt:

  • Pilotaktivitäten zum Ersatz von Polystyrolkassetten für Fischereifänge durch recycelbare Kassetten.
  • Entwicklung von Strategien zur Abfallentsorgung durch ein Kreislaufwirtschaftsmodell unter Beteiligung von Fischern, Fischgeschäften und Häfen.
  • Förderung einer nachhaltigen Abfallwirtschaft durch Kommunikationskampagnen.
  • Bereitstellung von Expertenempfehlungen für die Gesetzgebung.

An dem Projekt werden Forschungseinrichtungen, Fischereiverbände, Fischmärkte, Hafenbehörden, staatliche Verwaltungsbehörden, lokale Selbstverwaltungen und Nichtregierungsorganisationen aus Italien und Kroatien beteiligt sein. Ziel ist daher eine umfassende Überwachung der beim Fischfang anfallenden und in den Fischereihäfen anfallenden Abfälle, der Ersatz von Plastik durch umweltfreundliche Materialien und die Umsetzung eines Kreislaufmodells der Abfallbewirtschaftung.

Redaktion Natur und Umwelt
Bild: Depositphotos

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