Die Menschen strömen in Scharen nach Slowenien. Einkaufen in Dežela ist bis zu 50 % günstiger, die Parkplätze sind voll und die Leute stehen Schlange für Einkaufswägen.
Meine Mama kommt schon seit einiger Zeit und ich habe vor kurzem damit angefangen, um zu sehen, ob es irgendwelche Ersparnisse gibt. Und wenn man alles durchrechnet, zahlt es sich wirklich aus. Voraussetzung ist natürlich, dass eine größere Warenmenge gekauft wird und gezielt Aktionen durchgeführt werden, die deutlich günstiger sind als hier. Nun habe ich für einen vollwertigen Kinderwagen ca. 150 Euro bezahlt, in Zagreb hätte ich für das Gleiche ca. 220-230 Euro bezahlt. „Das ist ein wirklich spürbarer Unterschied“, erzählte uns Matea aus Zagreb, die wir vor einem Supermarkt im slowenischen Brežice trafen.

– Schokolade ist deutlich günstiger, Kaffee kostet buchstäblich die Hälfte, ebenso Hygieneprodukte. Bei den Grundnahrungsmitteln sind die Preise ähnlich, ebenso bei Obst und Gemüse, man kommt aber trotzdem noch günstiger aus. Mama und ich haben zusammen über 100 Euro gespart, was nicht wenig ist, und da wir im Westen von Zagreb wohnen, sind wir sehr schnell hierher gekommen. Für ein schönes Mittagessen mit der Familie bleibt noch genug übrig. Außerdem muss ich zugeben, dass die Mitarbeiter hier sehr nett sind. Die Verkäuferin hat mir buchstäblich die Hälfte meiner Waren in Tüten gepackt, und das alles mit einem Lächeln. Und das bedeutet viel – erzählt uns Matea. Es ist schwierig, auf dem Parkplatz slowenische Nummernschilder zu finden, da sie alle voller Schachbrettmuster sind. Sogar auf dem Weg nach Brežice kam es auf den Ortsstraßen zu Staus, da viele Menschen die Autobahn mieden, um keine Vignette kaufen zu müssen. Auf dem Parkplatz trafen wir eine Familie aus Donja Stubica.
– Wir kommen einmal im Monat für einen Großeinkauf hierher und das schon seit mehreren Jahren. Ich kann sagen, dass wir zwischen 40 und 50 Prozent sparen. Wir kommen mit einem bestimmten Ziel hierher und kaufen alles, was im Angebot ist. Wir nehmen alles mit, was wir für einen Monat brauchen, und kaufen zu Hause Joghurt, Milch oder sonst etwas, was wir gerade brauchen. Besonders bei Hygieneartikeln sind die Einsparungen enorm, erzählt uns Leonardo. In allen größeren Supermärkten in Brežice herrschte riesiger Andrang, auf den Parkplätzen waren in 90 Prozent der Fälle kroatische Kennzeichen zu sehen.
So sahen wir neben Zagreb, das an der Spitze lag, auch Fahrzeuge aus Šibenik, Krapina und sogar Slavonski Brod und Dubrovnik. Der Andrang war so groß, dass die Leute darauf warteten, ihre Einkaufswagen freizumachen, damit sie den Laden betreten und Lebensmittel kaufen konnten. Wir gingen in einen Supermarkt, den es in Kroatien nicht gibt – dort war der geschäftigste.
– Wir haben es wahrscheinlich 20 bis 30 Prozent billiger bekommen. Um Sprit zu sparen, sind wir mit einem Auto angereist und kommen aus Zagreb. Wir sind Studenten, also zählt jeder Euro, und hier sind einige Dinge, die wir zum halben Preis brauchen. Das lohnt sich für uns wirklich, deshalb sind wir hier. Auch Kosmetika sind hier günstiger. „Die Einsparungen sind insgesamt beträchtlich, wenn man alles zusammenrechnet, und es gibt hier Produkte, die in Kroatien noch nicht erhältlich sind“, erzählen uns die Studenten Nuša (20), Karlo (20), Ante (21) und Fran (23) aus Zagreb. Direkt neben ihnen trafen wir ein junges Paar aus Velika Gorica – Teo (24) und Katarina (24).
Redaktion Wirtschaft
Bild: 24 sata