Home Wirtschaft Wie Kroatien zu einem der günstigsten Stromländer in der EU wurde

Wie Kroatien zu einem der günstigsten Stromländer in der EU wurde

von Norbert Rieger
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Nach den neuesten Daten von Eurostat ist der Haushaltsstrom in der EU nur in Bulgarien, Malta und Ungarn günstiger, während Deutschland mit 39 Cent pro Kilowattstunde an der Spitze liegt.

Was also ist Kroatiens Geheimnis?

Der Energieexperte Ivica Jakić erklärt gegenüber der Tageszeitung Jutarnji list , der Schlüssel liege im Energiemix des Landes.

Kroatien profitiert von seiner starken Abhängigkeit von Wasserkraft und einer stabilen Versorgung durch das Kernkraftwerk Krško in Slowenien.

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Dies hat zu einem Grundstrompreis von nur 11 Cent pro Kilowattstunde geführt – einer der niedrigsten in der EU. Nur Ungarn, Bulgarien und Polen melden niedrigere Grundpreise.

Zwar könnten sich durch die zunehmende Zahl an Solaranlagen, die ans Netz angeschlossen werden, Änderungen ergeben, doch Jakić weist darauf hin, dass Kroatiens vorteilhafter Energiemix die Preise kurzfristig relativ niedrig halten dürfte.

Da Kroatien jedoch immer noch rund 40 % seines Stroms importiert, werden die globalen Markttrends weiterhin ein wichtiger Faktor bleiben.

Auch die Besteuerung spielt eine wichtige Rolle. Kroatische Haushalte profitieren von einer relativ niedrigen Mehrwertsteuer auf Strom – nur 13 Prozent. In Ländern wie Ungarn hingegen liegen die Sätze bei bis zu 27 Prozent.

In wohlhabenderen EU-Ländern können Steuern und Abgaben über 30 % der Stromrechnung ausmachen. In Kroatien entfallen 78 % der Gesamtkosten auf Produktion, Übertragung und Versorgung, der Rest auf Steuern und Subventionen.

Ein Großteil dieser Erschwinglichkeit wird durch staatliche Eingriffe aufrechterhalten. Der staatliche Energieversorger HEP hat die Preise unter staatlicher Kontrolle stabil gehalten und fungiert damit als Hebel der Sozialpolitik.

Das Institut für öffentliche Finanzen warnt zwar, dass dieser Ansatz auf lange Sicht nicht tragfähig sein könnte, doch Jakić glaubt, dass die Regierung die Verbraucher wahrscheinlich so lange wie nötig vor Marktschocks schützen wird.

Obwohl sich die Marktpreise seit der Energiekrise 2022 stabilisiert haben, kam es Anfang 2024 in mehreren EU-Ländern zu erheblichen Preissteigerungen. Irland verzeichnete den höchsten Anstieg (36,6 %), gefolgt von Frankreich (20,7 %) und Portugal (17,1 %).

In Kroatien hingegen war im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 2 % zu verzeichnen.

Jakić drückt es so aus: „Preise sind eine Sache, aber Versorgungssicherheit ist genauso wichtig. Die Regierung muss bei der Gestaltung der Energiepolitik stets das Gesamtbild im Auge behalten.“

Redaktion Wirtschaft
Bild: zVg.

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