Home Wirtschaft Welches Gehalt brauchen Kroaten, um bequem leben zu können?

Welches Gehalt brauchen Kroaten, um bequem leben zu können?

von Norbert Rieger
0 Kommentare 5 Minuten Lesezeit

Obwohl die offiziellen Statistiken auf steigende Löhne hindeuten, sieht die Realität für viele nicht ganz so vielversprechend aus.

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Den neuesten Daten des kroatischen Statistikamts zufolge betrug das durchschnittliche Nettogehalt im Februar 1.416 Euro – ein Anstieg von 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, berichtet Večernji list .

Gleichzeitig stieg der durchschnittliche Nettostundenlohn auf 8,72 Euro, was einem Anstieg von 19 Prozent gegenüber Februar 2024 entspricht.

Dennoch geben viele Kroaten an, dass sie Schwierigkeiten haben, über die Runden zu kommen. Die steigenden Preise für Grundgüter und Dienstleistungen übersteigen das monatliche Einkommen der Menschen.

Und während die Zahlen auf dem Papier Fortschritte suggerieren, zeichnet die Alltagserfahrung ein anderes Bild.

Bleibt die Frage: Was wäre im heutigen Kroatien eigentlich ein faires Gehalt – eines, das die Kosten deckt, Stress lindert und ein wenig Komfort bietet?

Genau diese Frage wurde kürzlich von einem Reddit-Benutzer gestellt, der seine kroatischen Landsleute fragte, welches monatliche Einkommen sie im Jahr 2025 als zufriedenstellend betrachten würden.

Die Reaktionen fielen unterschiedlich aus, doch die Botschaft war klar: Viele sind der Meinung, dass die aktuellen Löhne nicht ausreichen.

Während einige Antworten zu hoch angesetzt waren, stimmte die Mehrheit darin überein, dass ein Monatsgehalt von rund 2.000 Euro den idealen Rahmen treffe – genug, um die Grundbedürfnisse zu decken, Stress abzubauen und ein wenig Komfort zu ermöglichen.

Einige gaben zu, dass man sogar mit 1.500 € leben könne.

Ein Nutzer berichtete von seiner eigenen Situation: Er mietet eine Wohnung, verdient monatlich 1.200 Euro, hat kein Auto und gibt weniger aus als die meisten Menschen in seiner Umgebung. Trotzdem gibt er zu, nichts sparen zu können: „Ich habe jeden Monat genau null Geld übrig – einen Tag vor dem Zahltag.“

Andere äußerten ähnliche Sorgen. Viele sehen sich zwischen zwei schwierigen Optionen gefangen: eine riskante Hypothek aufzunehmen oder zu hohen Preisen und wenig Sicherheit zu mieten. Wer kein Eigentum besitzt, ist ständig mit der Unsicherheit konfrontiert, ob die Vermieter die Mieten erhöhen oder die Konditionen ändern.

Ein Benutzer scherzte, dass künftige Stellenanzeigen in Kroatien möglicherweise die Anforderung „geklärte Wohnsituation“ enthalten könnten.

Eine andere Frau berichtete von ihrer Frustration, dass sie über die Grundausgaben hinaus nichts planen könne. Sie und ihr Mann bezahlen alle Rechnungen und vermeiden Schulden – etwas, das nicht jeder schafft –, aber selbst dann ist jeder übrige Euro bereits vergeben.

Sie fügte hinzu: „Ich habe gelernt, dreimal nachzudenken, bevor ich Kuna oder Euro ausgebe. Wenn ich mir keine Geldsorgen machen müsste, wüsste ich ehrlich gesagt nicht, was ich mit mir anfangen würde.“

Ein Kommentator wies auch darauf hin, dass finanzielle Gewohnheiten, die einst als persönliche Entscheidung oder sogar Faulheit galten, heute ein Luxus seien, den sich nur wenige leisten können. Er beschrieb einen Kollegen, der 1.900 Euro im Monat verdient, Wohnung und Auto von seinen Eltern bekommt – und trotzdem jeden Monat Schulden hat.

Letzten Endes offenbart das Gespräch eine tiefe und wachsende Sorge der Kroaten: Es geht ihnen nicht nur darum, finanziell über die Runden zu kommen, sondern darum, überhaupt einen Ort für Seelenfrieden zu finden.

Ob die magische Zahl nun 1.500 €, 2.000 € oder mehr beträgt, eines ist klar: Viele Menschen spüren den Druck.

Redaktion Wirtschaft
Bild: Dalmatinka Media

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