Das Institut für Ozeanographie und Fischerei hat die alarmierende Ausbreitung einer neuen, hochinvasiven Braunalge in kroatischen Gewässern gemeldet.
Die Art Stypopodium schimperii stammt ursprünglich aus dem Indischen Ozean und gelangte wahrscheinlich über den Suezkanal ins Mittelmeer.
Die Krankheit wurde erstmals 1973 in Israel registriert und breitet sich seitdem im östlichen Mittelmeerraum aus, einschließlich griechischer Gewässer in der Ägäis und im Ionischen Meer.
Diese invasive Alge wurde erstmals im Herbst 2020 in kroatischen Gewässern in der Nähe von Komiža auf der Insel Vis gesichtet. Damals fanden Wissenschaftler nur wenige Exemplare.
Doch innerhalb nur eines Jahres explodierte die Bevölkerungszahl auf mehrere Tausend.
Die jüngste Untersuchung, die Ende Mai 2022 durchgeführt wurde, hat das volle Ausmaß der Situation offengelegt. An vielen Stellen rund um Komiža bedeckt die Alge mittlerweile 100 Prozent des Meeresbodens, insbesondere in felsigen Gebieten in Tiefen zwischen 5 und 15 Metern. Dabei verdrängt sie einheimische Meeresarten vollständig.
Experten des Instituts warnen, dass Stypopodium schimperii derzeit das höchste invasive Potenzial aller nicht heimischen Algen in kroatischen Gewässern aufweist.
Obwohl es weiterhin ungewiss ist, ob sich die Art weiter in der Adria ausbreitet oder ob sich ihre Population stabilisiert oder sogar zurückgeht, wie es manchmal bei neu eingeführten Arten der Fall ist, wird die Situation aufmerksam beobachtet.
Taucher und Meeresliebhaber werden gebeten, die Forscher zu unterstützen, indem sie alle Sichtungen der Alge außerhalb des Gebiets von Komiža melden.
Unterwasserfotos oder -proben wären für die weitere Identifizierung und Verfolgung besonders hilfreich.
Die Alge ähnelt der einheimischen Padina pavonica , es gibt jedoch wesentliche Unterschiede. Stypopodium schimperii ist ockerfarben, manchmal mit bläulichem Schimmer, und kann über 40 Zentimeter groß werden.
Die einheimische Art hingegen ist weiß und wird selten größer als 20 Zentimeter.
Diese Entdeckung ist Teil der laufenden Forschung im Rahmen des Projekts „Benthic NIS“ (IP-2019-04-6702), das von der kroatischen Wissenschaftsstiftung finanziert wird.
Jeder, der diese Art entdeckt, wird gebeten, dies zu melden, um den Wissenschaftlern zu helfen, dieses wachsende Umweltproblem zu verstehen und darauf zu reagieren.
Redaktion Natur und Umwelt
Bild: Institut za oceanografiju i ribarstvo