Premiumtourismus erfreut sich sowohl in Kroatien als auch weltweit zunehmender Nachfrage. Im Jahr 2024 machte er rund 10 % der gesamten kroatischen Tourismuseinnahmen oder rund 1,4 Milliarden Euro aus. Ziel sei es, diesen Anteil in den kommenden Jahren auf 20 % zu steigern, hieß es am Donnerstag bei einer Veranstaltung in Zagreb.

Bei der Veranstaltung handelte es sich um die Jubiläumsfeier der Premium-Tourismusplattform Stories Croatia der Kroatischen Handelskammer (HGK).
Beim Premiumtourismus gehe es um authentische Angebote, die unvergessliche und unverwechselbare Erlebnisse schaffen, die teilweise, aber nicht unbedingt Luxus beinhalten, erklärt Beraterin Sanja Čizmar, die auch eine Studie zu diesem Segment durchgeführt hat.
Neben den Zahlen zum Anteil des Premiumtourismus am Gesamtumsatz ergab die unter Topmanagern globaler Hotelketten, Agenturen und anderen durchgeführte Studie, dass Kroatien in diesem Segment mit „gut bis sehr gut“ bewertet wurde.
Im Vergleich dazu erhielten Frankreich und Italien Bestnoten von „sehr gut bis ausgezeichnet“.
Angesichts des noch immer relativ bescheidenen Umfangs des kroatischen Premium-Angebots bezeichnete Čizmar die Ergebnisse als ermutigend.
160 Dienstleister auf der Plattform
Die Direktorin der Tourismusabteilung der HGK, Andreja Vukojević, sagte, die Plattform umfasse derzeit 160 Dienstleister, darunter rund 60 Hotels, der Rest seien Campingplätze, Jachthäfen, Restaurants, Ferienhäuser, Reisebüros und andere.
Zu den Aufnahmekriterien gehört unter anderem, dass die Einrichtung über eine Vier- oder Fünf-Sterne-Kategorisierung verfügt und eine hohe Gästebewertung aufweist.
Ziel sei es, Kroatien als Premium-Reiseziel zu positionieren und ein Wachstum bei Premium-Unterkünften und ganzjährigen Tourismusangeboten zu erzielen. Dies trage auch zu einem nachhaltigen Tourismus bei, sagte Vukojević.
Sie fügte hinzu, dass Premium-Angebote etwa 22 % der Hotels in Kroatien, 39 % der Liegeplätze in Marinas, 12 % der Campingplätze und etwa 3.000 Villen ausmachen.
Die Bedeutung der Entwicklung und Vernetzung in diesem Segment wurde von HGK-Präsident Luka Burilović betont, während MdEP Nikolina Brnjac die Rolle authentischer Angebote im nachhaltigen und ganzjährigen Tourismus sowohl in Kroatien als auch in der gesamten EU hervorhob.
Dies sei auch die Richtung der europäischen Tourismuspolitik, da solche Angebote dazu beitrügen, das Gleichgewicht in den lokalen Gemeinschaften aufrechtzuerhalten, fügte Brnjac hinzu.
Die Direktorin des Zagreber Tourismusverbandes, Martina Bienenfeld, führte Zagreb als Beispiel für ein Premium-Angebot an – neben Unterkünften und Dienstleistungen gehören dazu auch Projekte und Veranstaltungen, die dazu beitragen, ein Reiseziel als Premium-Reiseziel zu etablieren. Beispiele aus Zagreb sind das Projekt „Museums, maybe“, „Zagreb Classic“ und andere.
Minister Glavina: Premium ist Teil aller strategischen Tourismuspolitik
Tourismus- und Sportminister Tonči Glavina betonte, dass die Entwicklung von Premiumangeboten ein Bestandteil aller strategischen Tourismuspolitik sei. Kroatien sei zwar für alle zugänglich, ziele aber darauf ab, ein Reiseziel von hoher Qualität und Wert zu werden.
Laut Glavina kann Kroatien die Premium-Nische in einen Wettbewerbsvorteil verwandeln, indem es das ganze Jahr über tätig ist und sich gleichmäßig über das ganze Land verteilt.
Er sagte, die Vorsaison sei gut gewesen und er erwarte eine ähnlich starke Nachsaison, fügte jedoch hinzu, dass große Anstrengungen nötig seien, um die Leistung des letzten Jahres während der Hauptsaison im Sommer aufrechtzuerhalten.
„Angesichts der Prognosen der Europäischen Zentralbank, wonach die EU-Wirtschaft aufgrund der US-Zölle bis zum Jahresende nachlassen oder sogar in eine Rezession geraten könnte, ist es für alle von entscheidender Bedeutung, hart daran zu arbeiten, attraktive Preis- und Servicepakete zu schnüren, damit Wachstum und Gewinn nicht auf einige Monate beschränkt bleiben, sondern sich über das ganze Jahr verteilen“, so Glavina abschließend.
Redaktion Tourismus
Bild: Dalmatinka Media