Fitch Ratings hat Kroatiens Long-Term Foreign-Currency Issuer Default Rating (LTFC IDR) von „BBB+“ auf „A-“ heraufgestuft und hebt damit das robuste Wirtschaftswachstum des Landes, seine umsichtige Haushaltsführung und seine zunehmende Integration in die Eurozone hervor.
Der Ausblick bleibt stabil und signalisiert anhaltendes Vertrauen in die finanzielle Gesundheit Kroatiens. Diese Heraufstufung spiegelt eine Kombination von Faktoren wider, darunter eine solide Wirtschaftsleistung, eine deutliche Schuldenreduzierung und Kroatiens effektive Nutzung von Mitteln der Europäischen Union (EU), die alle zu einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung beitragen, so Fitch.
Hauptgründe für die Ratingverbesserung
Fitch hat Kroatiens Kreditwürdigkeit aufgrund seiner starken Wirtschaftsleistung, Haushaltsdisziplin und erfolgreichen Nutzung von EU-Geldern hochgestuft. Kroatiens BIP pro Kopf stieg deutlich und erreichte bis 2023 76 % des EU-Durchschnitts, was vor allem auf die schnelle Aufnahme von EU-Geldern, steigende Löhne und eine stärkere Integration in die Eurozone zurückzuführen ist.
Das reale BIP des Landes übertraf Mitte 2024 das Niveau vor der Pandemie um 19 Prozent. Aufgrund der starken Binnennachfrage und der anhaltenden EU-Finanzierung wird das künftige Wachstum voraussichtlich das anderer Volkswirtschaften der Eurozone übertreffen.
Kroatien hat auch erhebliche Fortschritte bei der Reduzierung seiner Staatsverschuldung gemacht, die bis 2023 auf 63,1 % des BIP sank und voraussichtlich weiter sinken wird. Die Regierung ist entschlossen, die Haushaltsdisziplin aufrechtzuerhalten und plant umfassendere Steuerreformen, um eine langfristige Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
Kroatien ist auf gutem Weg, die Maastricht-Kriterien bis 2024 zu erfüllen. Dabei liegt der Schwerpunkt darauf, die öffentliche Verschuldung unter 60 Prozent des BIP und das Haushaltsdefizit unter drei Prozent zu halten.
Die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit des Landes wird durch die effektive Nutzung von EU-Mitteln und laufende institutionelle Reformen zusätzlich gestärkt. Kroatien ist führend bei der Inanspruchnahme von Mitteln aus dem Aufbau- und Resilienzfonds der EU und beabsichtigt, diese bis 2026 vollständig auszuschöpfen, was weiteres Wachstum begünstigen wird.
Die Reformagenda der Regierung befasst sich mit Schlüsselbereichen wie Demografie, Digitalisierung, Dekarbonisierung und Reform der Staatsunternehmen. Kroatien steht jedoch weiterhin vor Herausforderungen, darunter das im Vergleich zu Ländern mit der Bewertung „A“ niedrigere Pro-Kopf-BIP und die Anfälligkeit für externe Schocks aufgrund seiner geringen Größe.
Der kroatische Bankensektor bleibt stabil, die Qualität seiner Vermögenswerte verbessert sich und der Anteil notleidender Kredite sinkt. Reformen als Reaktion auf die Bedenken der Financial Action Task Force (FATF) haben die Widerstandsfähigkeit des Sektors gestärkt, insbesondere im Hinblick auf die Bekämpfung der Geldwäsche.
Trotz gewisser Schwachstellen ist Kroatien laut Fitch gut aufgestellt, um sein Wirtschaftswachstum und seine Haushaltsstabilität aufrechtzuerhalten.
Redaktion Wirtschaft
Bild: zVg.