Home Wirtschaft Eine halbe Million Kroaten suchen trotz Arbeitskräftemangel keinen Job

Eine halbe Million Kroaten suchen trotz Arbeitskräftemangel keinen Job

von Norbert Rieger
0 Kommentare 3 Minuten Lesezeit

Wie Josipa Ban von Poslovni.hr schreibt, gelten in Kroatien der jüngsten Arbeitskräfteerhebung zufolge 1,5 Millionen Menschen als wirtschaftlich inaktiv, fast so viele wie die derzeit 1,68 Millionen Beschäftigten.

Obwohl sich die Beschäftigungsquoten im letzten Jahrzehnt verbessert haben, hat sich die Zahl der Nichterwerbstätigen kaum verändert.

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Experten zufolge ist das Problem komplex. Zu der Gruppe der inaktiven Menschen gehören Rentner, Menschen mit gesundheitlichen Problemen und viele andere. Eine allgemeingültige Lösung gibt es nicht.

Die Maßnahmen zur Aktivierung dieser Gruppe waren bisher begrenzt, inkonsistent und größtenteils wirkungslos.

Der Ökonom Predrag Bejaković erklärt, dass die hohe Nichterwerbsquote Kroatiens auf die demografische Entwicklung, ein nicht auf den Arbeitsmarkt abgestimmtes Bildungssystem und eine schlecht ausgerichtete Sozialpolitik zurückzuführen sei.

Er sagt, dass die Reformen alle Altersgruppen einbeziehen müssen, insbesondere Frauen, junge Menschen, ältere Bürger und Menschen mit Behinderungen.

Ein besorgniserregender Trend ist die wachsende Zahl nicht erwerbstätiger Menschen mit Berufs- oder Hochschulbildung.

Viele haben Schwierigkeiten, in ihrem Fachgebiet einen Job zu finden und sind nicht bereit, den Beruf zu wechseln. Bejaković warnt, junge Menschen müssten bei der Studienwahl den Arbeitsmarkt im Auge behalten.

Es wurden einige positive Schritte unternommen, wie etwa Änderungen im Rentensystem, die Rentnern die Rückkehr ins Berufsleben ermöglichen, aber es muss noch mehr getan werden. Aktuelle Bemühungen zur Umschulung Langzeitarbeitsloser, wie etwa Qualifizierungsgutscheine, haben ihr Ziel verfehlt.

Da die meisten Langzeitarbeitslosen nicht beim Arbeitsamt gemeldet sind, können sie sich auch gar nicht bewerben.

Um mehr Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, empfehlen Experten Investitionen in lebenslanges Lernen, eine bessere Unterstützung von Frauen durch Kinderbetreuung und flexible Arbeitsplätze sowie die Verknüpfung von Sozialleistungen mit der Erwerbstätigkeit, damit sich die Aufnahme einer Beschäftigung auch wirklich lohnt.

„Das Ziel besteht darin, Arbeit lohnender zu machen als Sozialleistungen und den Menschen den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Dadurch würde auch die Schwarzarbeit reduziert“, so Bejaković abschließend.

Redaktion Wirtschaft
Bild: zVg.

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