„Ich konnte ihn nur mit Mühe herausziehen, und als ich den Fisch endlich hochhob und auf die Angelrute legte, dachte ich, die Rute würde unter seiner Größe und seinem Gewicht zusammenbrechen. Ich habe noch nie einen größeren Fisch gefangen, und mein Vater, der sein ganzes Leben lang fischt, auch nicht“, erzählt der 26-jährige Fischer Šime Dabičić aus Vir.
Der Fang ereignete sich im Kanal von Nova Povljana. Ein Fischernetz fing einen Buckelwal, ein monströses Tier von 40 Kilogramm Gewicht, das in diesem Teil der Adria eher selten anzutreffen ist. Experten zufolge bevorzugt der Buckelwal wärmere, tropische Meere, ist aber auch in der südlichen Adria anzutreffen. Das Exemplar im Netz des Fischers von Vir könnte weiter nach Norden abgedriftet sein oder einfach nur Pech gehabt haben.
Šime und seine Mutter Mira Dabičić fuhren gegen acht Uhr morgens mit ihrem Kušter 15 Boot namens „Pokora“ hinaus
auf die windige und unruhige See, und gegen achteinhalb, als er
gerade etwa zweihundert Meter Fischernetz auszog, bemerkte er etwas Helles und Riesiges.
„Mir fiel auf, dass sich mitten im Netz etwas weiß verfärbte. Es sah groß und schwer aus, und
als ich es meiner Mutter erzählte, meinte sie, mein Kopf sei ‚schwer‘“, erzählt Šime lächelnd. Doch der Fang war echt, ein Prachtexemplar und wirklich schwer. Soweit wir wissen, gab es in den letzten dreißig Jahren in Vir keinen größeren oder schwereren Fang. Die größte Brasse der Adria in den letzten fünfzehn bis zwanzig Jahren wurde von Fischern aus Jelsa auf Hvar gefangen und wog 42 Kilogramm. Šimes Fang vor der Küste von Bobovik in Vir wirkt nur optisch etwas „schwächer“.
„Ich fange meistens kleinere Fische. Einmal habe ich einen sieben
Kilogramm schweren Oktopus gefangen, aber noch nie so einen großen Fisch“, fügt der Fischer aus Vir hinzu. Sein Vater, Branko Dabičić,
ein pensionierter Berufsfischer aus Vir, hatte zwar eine größere Brasse gesehen, konnte sie aber nicht fangen.
Šime führt das Fischereigeschäft seit sechs oder sieben Jahren, das Auslegen der Fänge übernimmt jedoch der erfahrenere Branko.
Als der ćukan aufgeschnitten wurde, enthielt jede der Flossen oder Flügel mehr als acht Kilogramm Fleisch, der Rest des Körpers etwa zwanzig Kilogramm und kleinere Stücke weitere drei oder vier Kilogramm.
– Wir können etwa zwanzig Kilogramm Fleisch retten, die wir mit Freunden teilen
und von denen wir auch etwas selbst zubereiten. Der Rest geht an die Möwen – Branko deutet auf das glückliche Ende dieser Geschichte aus Vir hin. Glücklich für die Menschen und Vögel, aber nicht für den Fisch.
Redaktion Natur und Umwelt
Bild: Kažimir Škrbić





