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Wolfsmilchgewächse, mlječike in Dalmatien

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Die Vertreter dieser Familie haben alle eines gemeinsam, nämlich ihren giftigen Milchsaft, in dem Euphorbin, Dihydroxycumarin sowie Diterpenester vorhanden sind. Diese Stoffe sind extrem hautreizend und können bei Einnahme sogar ein Nierenversagen auslösen. Man muss diesen Giftcocktail aber als große Leistung der Pflanze sehen, denn durch ihn ist sie vor Fraß durch Tiere geschützt.

In Dalmatien gibt es diese Gewächse von ganz groß bis ganz klein. Und obwohl sie in extrem trockenen und heißen Habitaten leben, sehen sie eher aus wie Pflanzen, die in feuchten Gebieten vorkommen. Sie alle haben modifizierte Blüten, denn das, was wie Kronblätter aussieht, sind eigentlich Hochblätter. Darin finden sich die Nektardrüsen. Heute möchte ich ein paar dieser wunderschönen Pflanzen vorstellen, die sicher schon jeder während seines Urlaubs einmal gesehen hat.




Der größte Vertreter verwandelt im April die Insel Pag in ein gelbes Blütenmeer. Es ist Euphorbia characias subsp. wulfenii (Hoppe ex Koch) A.R.Sm., 1969 – Mittelmeer-Wolfsmilch bzw. vulfenova mlječika. Große Tuffs dieser Pflanze sind unregelmäßig zwischen den Steinen und Felsen versteckt, oft gemeinsam mit dem Affodil.

Diese Pflanze kann bis zu 100 cm hoch werden und hat lange, schmale Laubblätter. Ihre Frucht ist eine Kapsel, die bei Reife aufplatzt.




Euphorbia helioscopia Linné, 1753, die Sonnwend-Wolfsmilch oder sunceljubiva mlječika findet man in ganz Europa. Sie wird maximal 15 cm hoch und beginnt im März zu blühen. Und ihre Blüten sind schon das beste Erkennungsmerkmal, denn sie bilden eine großflächige Trugdolde, die radförmig ausgebreitet ist. Sie ist, im Gegensatz zu den anderen Arten, einjährig.




Die folgenden Arten sind schon deutlich besser an das trockene Klima angepasst. Euphorbia fragifera Jan ex Link, 1818, jagodasta mlječika wächst flach kissenförmig und verhindert damit eine zu starke Verdunstung. Außerdem ist sie so bestens vor Stürmen geschützt. Ihren Artnamen „fragifera“ hat sie vom Aussehen ihrer Früchte, die kleinen Erdbeeren ähneln. Dennoch sind sie nicht essbar sondern giftig.




Euphorbia myrsinites Linné, 1753, die Myrtenblätterige Wolfsmilch oder mrčasta mlječika wächst eng and den Boden geschmiegt und hat lange, walzenförmige Triebe. Man findet sie oft am Rand von Kiefernwäldern oder Büschen. Und diese Art hat, neben einigen anderen, den Weg in deutsche Gärten geschafft. Diese Zuchtformen sind zwar deutlich größer, stammen aber dieser Pflanze ab.




Euphorbia paralias Linné, 1753, die Strand-Wolfsmilch oder obalna mlječika wiederum liebt Sandstrände, nur dort findet sie geeignete Lebensbedingungen. Sie gilt als noch nicht als gefährdet, ist aber wegen ihrer speziellen Ansprüche, die sie mit vielen Touristen teilt, auf dem besten Weg dahin. Deshalb sollte man sich am Strand an ihr erfreuen, sie aber weder ab- noch ausreißen.




Die letzte Art, die ich heute vorstellen möchte, fasziniert mich von allen am meisten. Es ist Euphorbia spinosa Linné, 1753, die Dornige Wolfsmilch oder trnovita mlječika. Auch sie bildet kleine, halbkugelige Kissen, die sich eng an den Boden schmiegen. Ihre Triebe sind verholzt und extrem steif. So können ihr Wind und Wetter nichts anhaben. Ab Ende April öffnet sie ihre kleinen Blüten, die einen schweren, süßlichen Duft verströmen und viele Insekten anziehen. Geht man in dieser Zeit an so einer Pflanze vorbei, ist man wie von einer Wolke aus wohl duftendem Parfum eingehüllt. Da mag man gar nicht glauben, dass diese Wolfsmilch ebenfalls höchst giftig ist.

Ein Beitrag von: Moni Losem
 Quelle und Bilder: Kroatiens Fauna und Flora
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