Das Dikasterium für die Glaubenslehre hat Medjugorje mit dem Segen von Papst Franziskus den Status „Nulla Osta“ (Nihil Obstat) verliehen, was bedeutet, dass von der Kirche organisierte Pilgerfahrten und Andachten zu diesem Heiligtum nun erlaubt und gefördert werden.
Der Vatikan begründete seine Entscheidung mit der Anerkennung der reichen spirituellen Früchte, die man im Heiligtum Unserer Lieben Frau, Königin des Friedens, empfangen habe, stellte zugleich klar, dass er sich nicht mit der Frage der angeblichen Erscheinungen befassen werde.
Medjugorje in Bosnien und Herzegowina ist seit 1981 ein bedeutender Wallfahrtsort; damals behaupteten sechs Kinder erstmals, Marienerscheinungen erlebt zu haben.
Diese angeblichen Visionen, die als „Königin des Friedens“ bekannt sind, haben Millionen von Besuchern angezogen, die auf der Suche nach spiritueller Erneuerung sind.
In der kleinen Stadt steht heute die berühmte St.-Jakobs-Kirche, ein zentraler Ort für Gebete, Beichten und Messen, der Pilgern einen friedlichen Rahmen für die Besinnung über ihren Glauben bietet.
24sata war der erste, der ein solches Dokument vom Vatikan erhielt. Darin wird vor den „angeblichen Sehern“ gewarnt und daran erinnert, dass Pilger Medjugorje aus Glauben und aus Hingabe an die Königin des Friedens besuchen sollten und nicht, um den „angeblichen Sehern“ zu begegnen.
Es ist kein vollständiges „Nulla Osta“, sondern eines mit Vorsicht.
Medjugorje wird im Hinblick auf die dortigen Gebete und Beichten positiv gesehen, der Vatikan geht jedoch nicht näher auf die Behauptungen über übernatürliche Erscheinungen ein.
Das Dokument hebt auch die potenzielle Gefahr hervor, die von Pilgern ausgeht, die diese „angeblichen Visionäre“ aufsuchen, und fordert sie auf, sich auf ihren Glauben und nicht auf die Visionäre selbst zu konzentrieren, so eine Quelle aus der Kirche in Kroatien, die mit 24sata sprach .
Warnung vor „angeblichen Visionären“
„Es ist an der Zeit, die lange und komplexe Geschichte rund um die spirituellen Phänomene von Medjugorje abzuschließen. Es ist eine Geschichte, in der Bischöfe, Theologen, Kommissionen und Analytiker unterschiedliche Meinungen geäußert haben. Papst Franziskus hat diese Note am 28. August gebilligt und darin das mit Medjugorje verbundene spirituelle Wohl anerkannt, da im Rahmen der spirituellen Erfahrung viele positive Ergebnisse beobachtet wurden, während sich negative und schädliche Auswirkungen nicht ausgebreitet haben“, heißt es in der Stellungnahme des Vatikans zu den Pilgerfahrten nach Medjugorje.
Die positiven Früchte zeigen sich am deutlichsten in der Förderung eines gesunden Glaubenslebens im Einklang mit der Tradition der Kirche. Der Vatikan erkennt die vielen Bekehrungen von Menschen an, die ihren Glauben entdeckt oder wiederentdeckt haben, die Rückkehr vieler zur Beichte und zur sakramentalen Kommunion und zahlreiche Versöhnungen zwischen Ehepartnern sowie die Erneuerung von Ehe und Familienleben. Es scheint, dass die Menschen Medjugorje in erster Linie besuchen, um ihren Glauben zu erneuern, und nicht, um bestimmte Gefälligkeiten zu erbitten.
Darüber hinaus seien auch karitative Werke entstanden, etwa in der Betreuung von Waisen, Drogensüchtigen und Behinderten, heißt es in dem Dokument, das mit einer Warnung endet.
Gläubige sind nicht verpflichtet, die übernatürliche Natur von Medjugorje zu akzeptieren; sie werden vielmehr ermutigt, seinen pastoralen Wert und die spirituellen Botschaften, die es vermittelt, zu schätzen.
Das Dikasterium ruft Pilger, die Medjugorje besuchen, außerdem dazu auf, eine Begegnung mit Maria, der Königin des Friedens, zu suchen, anstatt sich auf Treffen mit den angeblichen Visionären zu konzentrieren, wie es am Ende des Dokuments heißt.
Redaktion Kultur
Bild: Michał Maksymilian Gwozdek/Dalmatinka Media
