Home Service Nutzung von Kryptowährungen in Kroatien: Wie relevant sind Bitcoin & Co wirklich?

Nutzung von Kryptowährungen in Kroatien: Wie relevant sind Bitcoin & Co wirklich?

von Norbert Rieger
0 Kommentare 7 Minuten Lesezeit

Daher investieren inzwischen auch in Kroatien deutlich mehr Menschen in die modernen Tokens, um damit zu handeln oder ihre Einkäufe zu bezahlen. Auch Kroatien zeigt sich dieser Entwicklung gegenüber sehr offen. Zudem erhofft man sich große Vorteile für den Tourismussektor, weshalb Kryptowährung nicht nur im E-Commerce, sondern vielerorts auch in Cafés, Supermärkten oder Hotels akzeptiert wird. 

Die digitalen Coins spielen damit durchaus eine Rolle, allerdings gibt es unter anderem steuerlich ein paar Besonderheiten zu beachten.

Die Relevanz von Kryptos im weltweiten Vergleich

Das Gesamtvolumen an Kryptowährungen hat vor allem in den letzten 10 Jahren immens zugenommen und auch die bloße Vielfalt an unterschiedlichen Coins zeigt, wie hoch die Nachfrage nach diesen neuartigen digitalen Werten ist: Waren im Jahr 2013 gerade einmal 33 davon im Umlauf, so geht man inzwischen von über 9.000 unterschiedliche Kryptos aus.

Diese sind allerdings längst nicht alle von Belang, vielmehr machen die stärksten 20 Namen insgesamt über 90 Prozent des Marktvolumens aus. Daher konzentriert sich das Geschäft weiterhin auf die großen Vertreter wie Bitcoin, Ethereum, Tether, BNB, Cardano oder Dogecoin.

Im Online-Business konnten die Tokens aufgrund des anonymen Übertrags sowie der schnellen, grenzüberschreitenden Transaktionen sehr rasch Fuß fassen, sodass viele Webshops oder Dienstleister im Netz ihre Bezahlmethoden auf Kryptowährungen ausgeweitet haben. 

Ein gutes Beispiel hierfür ist der digitale Glücksspiel-Markt. So finden Nutzer auf Vergleichsportalen die besten Krypto Casinos gelistet, um dort ihr digitales Vermögen einzusetzen. Das Spekulieren mit Kryptos kann aber durchaus schon für sich genommen als Glücksspiel bezeichnet werden.

Der Einsatz als alternative Währung im Einzelhandel oder der Gastronomie ist hingegen nach wie vor von Land zu Land sehr unterschiedlich. Während der Bitcoin – wenngleich langfristig erfolglos – im mittelamerikanischen El Salvador 2021 als offizielles Zahlungsmittel eingeführt wurde und fast jeder fünfte Bürger in der Schweiz oder den Niederlanden Kryptogeld besitzt, hängt Kroatien hier im europäischen Vergleich noch deutlich hinterher. Dennoch gibt man sich große Mühe, hier die entscheidenden Weichen zu stellen. Dadurch soll der kroatische Kryptomarkt bis Ende 2025 auf einen Umsatz von rund 5,3 Millionen Euro kommen.

Wie stark sind Kryptowährungen in Kroatien bereits verbreitet?

Ähnlich wie in den Nachbarstaaten Serbien und Slowenien steht die Bevölkerung dem Thema Kryptowährung sehr aufgeschlossen gegenüber, weshalb es auch große Gemeinschaften von begeisterten Krypto-Tradern gibt, die von den finanziellen Möglichkeiten der digitalen Werte fasziniert sind.

Die Bereitschaft, zu investieren und zu handeln, ist trotz der bekannten Volatilität des Marktes und der unkalkulierbaren Verlustrisiken auf jeden Fall gegeben. Daher beteiligen sich kroatische Bürger durchaus am internationalen Kryptohandel.

Darüber hinaus wird jedoch häufiger als in vielen anderen Staaten mit der Währung bezahlt, wobei man sich meist auf die beiden beliebtesten und damit volumenstärksten Tokens Bitcoin und Ethereum beschränkt. Nicht wenige Verkaufsstellen haben sich aus Gründen der Kundenfreundlichkeit somit an die Finanzplattformen PayCek sowie FIMA Pay anschließen lassen, da über beide das Bezahlen mit Kryptowährungen ermöglicht wird.

Bekannte Akzeptanzstellen sind neben Gastronomie- und Hotelbetrieben beispielsweise Filialen der Konzum Supermarktkette, Tifon-Tankstellen, gemeinnützige Organisationen, Autohäuser, Privatkliniken sowie so manche Stadtverwaltung. Neben klassischen Verkaufsvorgängen im Restaurant oder Museum werden allerdings auch private Geschäfte mit Krypto abgewickelt, wenn sich Käufer und Verkäufer darüber einig sind.

Wie findet die Abwicklung genau statt?

Die meisten Menschen greifen klassischerweise auf spezifische Kryptobroker im Internet zurück, um dort erstmals FIAT-Währung in Kryptos einzutauschen beziehungsweise später auch mit den vorhandenen Keys im eigenen Besitz zu handeln. Die Käufe finden seit Kroatiens Aufnahme in die EU und dem damit verbundenen Eintritt in die Währungsunion seit Jahresbeginn 2023 durch Einzahlung von Euro statt.

Um die Echtgeldtransaktionen abzuwickeln, stehen verschiedene Verfahren von elektronischen Transfers per PayPal über Kreditkartenzahlungen bis hin zu digitalen Wallets wie Skrill zur Verfügung. Interessanterweise bietet Kroatien jedoch auch über die Kroatische Post sowie Bitcoin Store-Niederlassungen in den großen Zentren wie Split, Zagreb oder Rijeka eine Bandbreite an Kryptoservices in physischer Form an. An mehreren Standorten im ganzen Land kann somit persönlich der Kauf, Verkauf und Handel vorgenommen werden, wobei hierfür sogar Bareinzahlungen denkbar sind.

Welche Besonderheiten gelten darüber hinaus in Kroatien?

Bitcoin, Ethereum & Co sind in Kroatien zwar legal, die zuständige Finanzaufsichtsbehörde HANFA überprüft jedoch die von Krypto-Wechselstuben und E-Wallet-Anbietern ausgeführten Geldtransaktionen, um das Risiko von Geldwäsche einzudämmen.

Um eine lückenlose Dokumentation zu gewährleisten, muss demnach jede Transaktion von offizieller Seite bestätigt werden. Hierbei sind beispielsweise auch Zertifikate der jeweiligen Online-Händler sowie Kontoauszüge des digitalen Wallets rechtens, sofern die erfolgten Vorgänge darüber transparent nachvollzogen werden können.

Zu erwähnen ist auch, dass das eigene Kryptovermögen unter gewissen Umständen zu versteuern ist. Rechtlich wird der Kauf, Verkauf und Tausch von Kryptowährung einer regulären Finanztransaktion gleichgestellt. Das bedeutet also, dass Einnahmen aus Kryptogeschäften in gleichem Maße der Einkommenssteuer unterliegen wie Einnahmen aus regulären Geldanlagen. Der Steuersatz beträgt 12 Prozent auf die Bemessungsgrundlage.

Ausnahmen von diesen Regelungen bestehen, wenn zwischen dem Kauf und Wiederverkauf des Kryptovermögens mehr als 2 Jahre verstrichen sind. Weiterhin muss keine Versteuerung erfolgen, sofern es sich um einen reinen Tausch von einer Kryptowährung in eine andere handelt, da hierbei keine FIAT-Währung beteiligt ist. Auch Privatverkäufe von mobilen Gütern gegen Kryptogeld sind von dieser Steuerpflicht ausgenommen.

Was sollte man im Kryptogeschäft noch berücksichtigen?

Es ist davon auszugehen, dass sich mit dem Wandel der Zeit und einer auch in Kroatien deutlich spürbaren Digitalisierung solche modernen Vermögenswerte noch wesentlich stärker verbreiten werden. Wer sich für den Markt interessiert, tut sicher gut daran, möglichst früh ins Thema einzusteigen und sich umfassend zu informieren.

Klar bleiben sollte in jedem Fall, dass es sich um risikoreiche Finanzgeschäfte handelt und Kryptowährungen auch trotz hoher Inflation keinesfalls eine langfristige Geldanlage darstellen sollten. Schließlich ist die Entwicklung hierfür viel zu unbeständig und man kann vor einem Crash nie sicher sein.

Für Bezahlvorgänge gilt in jedem Fall, gegenzuprüfen, ob man mit dem aktuellen Kurs finanziell gut wegkommt oder nicht. Hierfür stehen viele praktische Apps zur Verfügung, die einem das Kryptomanagement erleichtern. 

Redaktion Service
Bild: https://unsplash.com/de/fotos/kM6QNrgo0YE

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