Die im März 2025 in Kraft getretene Verordnung über die Sicherheit der Seeschifffahrt in Binnengewässern und im Küstenmeer der Republik Kroatien führt eine Reihe von Änderungen ein, die sich direkt auf die Ankerverfahren und das Betriebsverhalten von Schiffen in kroatischen Gewässern auswirken.
Ankern als integraler Bestandteil des Navigationsplans
Alle Aktionen im Zusammenhang mit dem Ankern müssen sorgfältig bewertet, geplant, ausgeführt und überwacht werden . Bei der Auswahl eines Ankerplatzes müssen die Wassertiefe und die Eigenschaften des Meeresbodens überprüft werden , damit der Anker sicher halten kann.

Verankerung in bestimmten Verankerungen
Offiziell auf Seekarten markierte Ankerplätze bieten ausreichend Platz zum sicheren Wenden des Schiffes und ermöglichen das Manövrieren innerhalb des zulässigen Kreises. Sollten diese Ankerplätze belegt sein, ist die Besatzung verpflichtet, im Vorfeld alternative Ankerplätze zu ermitteln.
Berechnung der Ankerkettenlänge und des Wendekreises
Nach der Auswahl einer Ankerposition muss die geeignete Kettenlänge (Kabel) berechnet werden, um die Position des Schiffes effektiv und sicher zu halten. In der Praxis werden zwei international anerkannte Methoden verwendet:
Formeln zur Berechnung der Kettenlänge:
- Handbuch der Seemannschaft der Admiralität :
Kettenlänge (in Schekel) = 1,5 × Tiefe in Metern
· DJ House – Seemannschaftstechniken :
Mindestkettenlänge (in Metern) = 4 × Wassertiefe
Für sicherheitsorientierte Planungen wird häufiger die Admiralitätsmethode verwendet.
Wendekreis des Bootes
Der Wendekreis stellt die Fläche dar, die ein Schiff im Ruhezustand aufgrund von Wind, Strömung und Ankerdrift einnehmen kann. Er wird auf einer Seekarte von der Position „Anker loslassen“ aus eingezeichnet und nach folgender Formel berechnet:
Wendekreisradius = (Anzahl der Schekel × 27,5 m) + Schiffslänge
Beispiel : Ein Schiff mit einer Länge von 80 ms 5 freigegebenen Schekel hat einen Wendekreis:
(5×27,5) +80 = 217,5 m (1,1 Kabel
Tabelle: Kettenlänge und Wendekreis für Schiffe unterschiedlicher Länge (Meerestiefe: 10 m)
Annahmen:
· Wassertiefe: 10 m
· 1 Schekel = 27,5 Mio.
· Admiralitätsformel: Schekel = 1,5 × √10 ≈ 4,74
· Kettenlänge = 4,74 × 27,5 = 130,35 m
Schiffslänge (m) | Schekel (Admiralität) | Kettenlänge (m) | Wendekreis (Radius, m) | Wendekreis (Durchmesser, m) |
35 | 4,74 | 130,35 | 165,35 | 330,7 |
40 | 4,74 | 130,35 | 170,35 | 340,7 |
45 | 4,74 | 130,35 | 175,35 | 350,7 |
50 | 4,74 | 130,35 | 180,35 | 360,7 |
55 | 4,74 | 130,35 | 185,35 | 370,7 |
60 | 4,74 | 130,35 | 190,35 | 380,7 |
70 | 4,74 | 130,35 | 200,35 | 400,7 |
Bemerkung:

- Der Radius des Wendekreises umfasst die Länge der abgeworfenen Kette und die Länge des Schiffes.
- Der Durchmesser des Kreises ist entscheidend, um einen Sicherheitsabstand auf der Karte einzuzeichnen.
Risiken und Schäden vermeiden
Die neue Verordnung verbietet ausdrücklich das Ankern in Gebieten, in denen die Gefahr einer Beschädigung des Meeresbodens besteht, insbesondere in ökologisch sensiblen Gebieten wie Riffen und Meeresvegetation. Darüber hinaus ist Folgendes vorgeschrieben:
- Vermeiden Sie Unterwasseranlagen (Kabel, Pipelines) – informieren Sie sich über offizielle Seekarten und Lotsen.
- In den vom Hafenamt ausgewiesenen Zonen (z. B. aus Umweltschutzgründen) ist das Ankern verboten .
- Verbot der Befestigung an natürlichen Objekten wie Felsen, Bäumen und Vegetation.
- Im Umkreis von 150–300 m um den Badebereich ist das Ankern verboten .
- Vorgeschriebene Anzeige von Markierungen und Lichtern beim Ankern.
- Ausländische Schiffe dürfen nur mit einer gültigen Vignette anlegen – außer im Notfall (mit dringender Benachrichtigung der zuständigen Dienste).
Inklusive
Die Einhaltung der neuen Verordnung erfordert zusätzliche Aufmerksamkeit bei der Planung und Durchführung von Ankerplätzen. Sie basiert jedoch auf international anerkannten maritimen Praktiken und Formeln, die bereits Teil der täglichen Arbeit sind. Ihre Anwendung reduziert das Risiko von Schiffsbewegungen und Umweltschäden erheblich und erhöht die Sicherheit aller Teilnehmer am Seeverkehr.
Redaktion Nautik
Bild: Morski.hr