Heute erinnert sich Kroatien an eines der düstersten Kapitel seiner Geschichte: den Fall von Vukovar und das Massaker von Škabrnja.
Dies ist der 33. Jahrestag der Ereignisse während des Vaterländischen Krieges, einer Zeit immenser Opfer und Verluste für die Nation.
Über 100.000 Menschen versammelten sich in Vukovar, um der Verstorbenen zu gedenken. Angeführt wurde die Gedenkfeier von kroatischen Verteidigern der Stadt, zusammen mit den Familien derer, die während des Konflikts getötet, vermisst oder gewaltsam verschleppt wurden.
Der Gedenkzug begann am Krankenhaus von Vukovar, einem Ort mit tiefer symbolischer Bedeutung.
An der Spitze des Zuges waren 2.566 junge Menschen in weißen Hemden, jedes davon trug den Namen eines Opfers des Heimatkriegs.
Ihnen folgten die Familien derjenigen, die ihr Leben verloren hatten oder weiterhin vermisst sind, und hielten die Erinnerung an ihre Lieben wach.
Gestern Abend versammelten sich die Bewohner von Vukovar vor dem Nationalen Gedenkkrankenhaus, um für die Opfer des Heimatkriegs zu beten. In ganz Kroatien wurden Kerzen zum Gedenken angezündet.
In der Hauptstadt Zagreb erleuchteten Tausende von Kerzen die zehn Kilometer lange Vukovar-Straße, um derer zu gedenken, die ihr Leben verloren hatten.
Die Belagerung von Vukovar
Zwischen August und November 1991 wurde Vukovar 87 Tage lang von der Jugoslawischen Volksarmee (JNA) belagert. Die Stadt, die nur von 1.800 leicht bewaffneten kroatischen Soldaten und zivilen Freiwilligen verteidigt wurde, stand einer Streitmacht von 36.000 JNA-Soldaten gegenüber.
Die Bilanz war verheerend: 2.717 Menschen, darunter 34 Kinder im Alter zwischen 7 Monaten und 17 Jahren, wurden getötet. Mehr als 1.200 wurden verletzt und über 350 kroatische Soldaten werden noch immer vermisst. Darüber hinaus wurden 22.000 Kroaten und andere Nicht-Serben gewaltsam aus der Stadt vertrieben.
Am 18. November 1991 kapitulierten die letzten kroatischen Verteidiger in Vukovar. Tragischerweise wurden 260 verwundete Soldaten, Zivilisten und medizinisches Personal aus
Später wurden die Verstorbenen in einem Massengrab in Ovčara entdeckt. Das Schicksal der anderen Verschleppten aus dem Krankenhaus ist noch immer unbekannt.
Der heutige Gedenktag umfasste ein ganztägiges Programm in Vukovar.
Seit fünf Jahren begeht Kroatien den 18. November als gesetzlichen Feiertag, um sicherzustellen, dass die Erinnerung an Vukovar und seine Verteidiger an künftige Generationen weitergegeben wird.
Dieser Tag dient als feierliche Erinnerung an die Opfer, die für Kroatiens Freiheit und Unabhängigkeit gebracht wurden.
Redaktion Politik
Bild: Grad Vukovar