
Ab Mitte Januar erwacht an der dalmatinischen Küste die Natur. Dort, wo die Bura ungehindert über das Land fegen kann, sind es niedrige Pflanzen, die schüchtern ihre Blüten hervorstrecken. In den geschützten Gärten aber grünt und blüht es.
Der Mittelmeer-Schneeball oder Lorbeerblättriger Schneeball, lemprika, lopočika steht jetzt in voller Blüte. Als Charakterart des EUNIS-Habitat F5.211 – Western Mediterranean high maquis ist er eine Wildpflanze, die heute häufig in Gärten zu finden ist.
Auch der Pfriemenginster, brnistra reckt schon seine ersten kräftig-gelben Blüten in den blauen Himmel. Und ist für die bereits fliegenden Insekten eine wichtige Nahrungsquelle.
Die Sträucher der Japanischen Zierquitte, japanska dunja sind noch blattlos. Nur ihre langen, kräftigen Dornen warnen, ihnen zu nahe zu kommen. Aber nicht nur sie fallen ins Auge. Jetzt im Januar stehen die Sträucher in voller Blüte.
Einer der schönsten Sträucher ist sicher die Kamelie, die jetzt ihre prachtvollen Blüten öffnet. Sie liebt das Klima hier und blüht, wenn es noch kühl ist. In Zadar habe ich ein besonderes Exemplar gefunden, dessen Blüten rosa-weiß panaschiert sind.
Eher selten findet man hier Weidenkätzchen, vrba, ihnen wird es im Sommer einfach zu warm. Aber einen Hochstamm konnte ich entdecken, der kurz vor der Blüte stand.
Auch die Wildblumen starten jetzt durch. So blüht jetzt der Stechende Mäusedorn, bodljikava veprina. Sein Lebensraum ist die Macchie, wo er das Unterholz bildet.
Und natürlich der Rosmarin, der jetzt mit seinen lila Blüten übersät ist und ein richtiger Magnet für allerlei Insekten ist.
Aber auch ein seltener Frühlingsblüher ist hier zu finden, der Zwerg-Knoblauch, patuljasti luk. Die Blätter liegen eng am Boden, und die winzigen Blüten sind kaum zu sehen – so gut getarnt sieht man seine Schönheit nur, wenn man ganz genau hinschaut.
Ein Beitrag von: Moni Losem Quelle und Bilder: Kroatiens Fauna und Flora