Zum ersten Mal in der Geschichte leben mehr Kroaten außerhalb Kroatiens als innerhalb seiner Grenzen, gab Kroatiens stellvertretender Ministerpräsident und Verteidigungsminister Ivan Anušić am Dienstag auf einer Konferenz in Osijek bekannt.
Bei der Veranstaltung „Kroatische Einwanderung und wirtschaftliche Entwicklung: Besonderheiten und Chancen“ , die am 14. Oktober 2025 im Wirtschaftszentrum der Gespanschaft Osijek-Baranja stattfand, betonte Anušić das Engagement der Regierung, bessere Bedingungen für die Rückkehr kroatischer Auswanderer zu schaffen.
„Die kroatische Diaspora, die unter schwierigen historischen Umständen entstanden ist, hat der ganzen Welt gezeigt, dass Kroaten fleißige und erfolgreiche Menschen sind“, sagte Anušić in seiner Eröffnungsrede.
„In den schwierigsten Zeiten spielten sie eine entscheidende Rolle bei der Schaffung eines unabhängigen Kroatiens in den 1990er Jahren.“
Anušić betonte, dass zurückkehrende Kroaten das Land sehr bereichern könnten, so wie sie die Gemeinschaften, denen sie im Ausland beigetreten waren, gestärkt hätten.
„Es leben mehr Kroaten außerhalb Kroatiens als in Kroatien“, stellte er fest.
Wir müssen ihnen die Möglichkeit geben, zurückzukehren und hier zu investieren, denn sie haben uns zur Seite gestanden, als Kroatien sie am meisten brauchte. Die kroatische Regierung wird weiterhin die Voraussetzungen für ihre Rückkehr schaffen.
Heute leben rund 3,8 Millionen Kroaten in Kroatien, während schätzungsweise 5 Millionen im Ausland leben.
Die Konferenz, deren Ziel die Stärkung der Verbindungen zwischen der kroatischen Diaspora und der nationalen Wirtschaft war, brachte Regierungsbeamte, Wirtschaftsvertreter und Mitglieder der kroatischen Gemeinschaft aus der ganzen Welt zusammen.
Unter den Teilnehmern befanden sich der Minister für Demografie und Einwanderung Ivan Šipić, der Staatssekretär des Zentralen Staatsbüros für Kroaten im Ausland Zvonko Milas und zahlreiche andere Würdenträger.
Milas sagte, Kroatien müsse den Auswanderern klarmachen, dass Kroatien nicht nur die Heimat ihrer Vorfahren oder ein Land sei, in dem sie Urlaub machen, sondern dass Kroatien die Heimat eines jeden Einzelnen von ihnen sei. Außerdem müsse ihnen die Botschaft vermittelt werden, dass sie an allen Aspekten des Lebens in Kroatien teilhaben können.
Die Veranstaltung unterstrich den anhaltenden Fokus der Regierung auf die demografische Erneuerung und das wirtschaftliche Potenzial der globalen Diaspora Kroatiens, einer Gemeinschaft, die auch weiterhin eine Schlüsselrolle für die Zukunft des Landes spielen wird.
Redaktion Land und Leute
Bild: MORH/ J. Šeri