Einwohner von Jelsa auf der kroatischen Insel Hvar haben ihren entschiedenen Widerstand gegen ein geplantes Wohnheimprojekt geäußert, in dem 700 bis 800 ausländische Arbeiter untergebracht werden sollen, berichtet 24sata.
Die geplante Bebauung des Gebiets Vrisne–Klokun gegenüber dem Industriegebiet hat bei den Einheimischen eine Welle der Unzufriedenheit ausgelöst.
In Rekordzeit wurden mehr als 1.200 Unterschriften für eine Petition gegen das Projekt gesammelt – eine bemerkenswerte Zahl angesichts der Tatsache, dass Jelsa im weiteren Gemeindegebiet lediglich 3.600 Einwohner hat und in der Stadt selbst etwa 1.600.
Die Einheimischen argumentieren, dass die plötzliche Ankunft von bis zu 600–800 zusätzlichen Einwohnern eine untragbare Belastung für die lokale Infrastruktur darstellen, Sicherheitsbedenken aufwerfen und die Lebensqualität in der kleinen Küstenstadt drastisch beeinträchtigen würde.
Der Gemeinderat von Jelsa wurde zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen, um das Problem zu erörtern. Die Ratsmitglieder kamen zu dem Schluss, dass das Projekt nicht angenommen werden könne, da der lokale Raumplan den Bau von Häusern, Villen und Hotels in der Gegend erlaube – nicht jedoch von Herbergen.
„Wir haben eine rechtliche Lösung angestrebt, und die Entscheidung wurde dem Stadtplanungsausschuss vorgelegt, den der Gemeinderat akzeptiert hat. Die Schlussfolgerung ist, dass dort keine Hotels gebaut werden können. Ein Hotel für 800 Personen ist für Jelsa einfach zu viel“, sagte Gemeindevorsteherin Marija Marjan gegenüber 24sata .
Sie fügte hinzu, dass sich Vertreter der Gemeinde bereits mit den Projektleitern getroffen hätten, um ihren Unmut zum Ausdruck zu bringen, und dass sie nun auf weitere Gespräche mit dem CEO des Unternehmens warten, der zu diesem Treffen eingeladen wurde.
Der ehemalige Bürgermeister Nikša Peronja bestätigte, dass die Opposition einstimmig sei.
„Der ganze Ort steht auf den Beinen, alle sind gegen den Bau. Die Interpretation ist, dass in Jelsa zwar gebaut werden kann, aber ein so großes Projekt nicht erlaubt ist. Kleinere Projekte, die die lokale Infrastruktur nicht überlasten, sind akzeptabel. Diese Interpretation wird an alle relevanten Institutionen weitergeleitet“, erklärte Peronja.
Starke Botschaft aus der Community
Die Petition, die von jedem dritten Einwohner der Gemeinde unterzeichnet wurde, ist ein starkes Signal des lokalen Widerstands. Viele Einwohner von Jelsa halten die schiere Größe des geplanten Hostels für unvereinbar mit der Größe, dem Charakter und der langfristigen Entwicklung der Stadt.
Der Ausgang des Projekts hängt nun von weiteren Verhandlungen und institutionellen Entscheidungen ab, aber die Botschaft der Einheimischen ist klar: Jelsa ist nicht bereit, eine Herberge dieser Größe in seiner Nähe zu akzeptieren.
Redaktion Politik
Bild: Dalmatinka-Media