Investitionen in den Tourismus sind in Kroatien nach wie vor eine beliebte Anlageform, sei es durch die Anpassung einer bestehenden Immobilie oder den Bau einer neuen Immobilie.
Ein junger Kroate hat auf Reddit ausführlich über seine Erfahrungen beim Bau von Ferienhäusern zur Miete berichtet und dabei sowohl die tatsächlichen Kosten als auch die Herausforderungen beleuchtet, die sich ihm dabei stellten.
Auf einem 1.200 Quadratmeter großen Grundstück „irgendwo zwischen Zadar und Omiš“ errichtete er zwei Häuser – eines mit 265 m² und das andere mit 64 m² – sowie einen 32 m² großen Swimmingpool.
Obwohl er ursprünglich mit 350.000 Euro kalkuliert hatte, beliefen sich die endgültigen Kosten auf 450.000 bis 500.000 Euro. Gebaut wurde in traditioneller Blockbauweise.
Er wartete acht Monate auf die Genehmigung, während der Bau selbst vom Fundament bis zur Fertigstellung 14 Monate dauerte.
Kostenaufschlüsselung
Der Bauunternehmer, der sein Geld mit sozialen Medien und dem Verkauf eines Blogs an einen ausländischen Käufer verdiente, teilte eine sehr detaillierte Liste seiner Ausgaben mit:
• Rohbau (Strukturhülle): 127.000 €
• Tischlerei (PVC): 19.000 €
• Keramik (Böden, Badezimmer, Pool): 38.000 €
• Fassade: 37.000 €
• Elektro- und Sanitärinstallationen: ~30.000 €
• Fußbodenheizung und Klimaanlage: 19.000 €
• Möbel, Küche, Kleiderschränke: 60.000 €
• Fernseher (5 Einheiten): 5.400 €
• Badezimmer: 8.000–11.000 €
• Innentüren (14 Einheiten): 6.200 € (halber Preis aus Bosnien)
• Landschaftsgestaltung: 8.300 € Kunstrasen, 18.000 € für Terrasse-Pool-„Strand“ und Pflasterung
• Aushub und Baustellenvorbereitung: ~23.000 €
• Begrenzungsmauern: 17.500 €
• Ingenieure, Architekten, Genehmigungen: 10.000–14.000 €
• Verputzarbeiten: 14.000 €
• Abdichtungsmaterial: 3.500 € (selbst installiert)
• Malermaterial: 600–700 €
• Poolinstallationen: 6.000 €
• Poolwärmepumpe: 4.300 €
• Flachdach: 18.400 € (zwei Häuser)
• Dachspachtelarbeiten: 4.800 €
„Jede Kleinigkeit, die man nicht plant, sprengt am Ende das Budget. Jedes Angebot ist wie ein Marktstandpreis – es hängt vom Tag und vom Handwerker ab. Deshalb habe ich immer mindestens drei oder vier Angebote eingeholt, bevor ich mich entschieden habe“, erklärt er.
Stress und gewonnene Erkenntnisse
Er gibt zu, dass der Prozess stressig war, insbesondere weil „absolut kein Handwerker pünktlich lieferte“ und die meisten versuchten, die Preise bei der Zahlung zu erhöhen.
Acht Monate lang verbrachten er und sein Vater fast jeden Tag selbst auf der Baustelle und schätzten, dass sie durch ihre eigene Arbeitskraft zwischen 40.000 und 55.000 Euro einsparten.
„Was man beim Bauen für eine Ersparnis hält, wird später oft zum Kostenfaktor. Wer am Anfang weniger zahlt, zahlt am Ende das Doppelte“, überlegte er.
Da die Häuser nun fertiggestellt und gästebereit sind, rechnen die Agenturen mit einem saisonalen Nettoertrag von 43.000 bis 52.000 Euro. Dies würde eine Kapitalrendite innerhalb von 9 bis 11 Jahren bedeuten.
Allerdings waren nicht alle überzeugt. Einige Reddit-Nutzer warnten, die Einkommensschätzungen seien optimistisch und merkten an, dass realistischerweise mit etwa 90 bis 100 gebuchten Tagen pro Saison zu rechnen sei, statt mit 120.
Andere, darunter auch Ingenieure, wiesen auf Bereiche hin, in denen die Kosten niedrig oder hoch erschienen, und meinten, dass die Installation von Solarmodulen die Betriebskosten langfristig senken könnte.
Redaktion Tourismus
Bild: willhaben.at