„Wir können uns nicht an so viele Bisse in nur wenigen Tagen erinnern“, sagten Ärzte in Istrien, nachdem innerhalb kurzer Zeit drei Menschen wegen Schlangenbissen behandelt wurden, darunter ein siebenjähriger Junge, der um sein Leben kämpfte.
Bei dem von einer Hornviper (Poskok) gebissenen Kind traten schwere Komplikationen auf, und es musste mit einem Hubschrauber in das Klinikzentrum Rijeka geflogen werden.
Seine Organe begannen zu versagen, doch dank eines schnellen Eingreifens, eines Gegengifts und einer intensiven Behandlung stabilisierte sich sein Zustand.
„Dieser bedauerliche Fall hat das Leben eines Kindes vorübergehend gefährdet, aber er hat auch die Stärke unseres Gesundheitssystems gezeigt“, sagte das Krankenhauspersonal, berichtete 24sata .
Kurz darauf wurden zwei weitere Fälle registriert. Ein 27-jähriger Mann aus der Nähe von Labin wurde gebissen und sofort mit Serum behandelt, bevor er entlassen wurde.
Auch ein deutscher Tourist wurde mit Bissspuren eingeliefert, entwickelte jedoch keine Symptome und benötigte keine Therapie.

Der Direktor des Pula-Krankenhauses, Andrej Angelini, betonte die Bedeutung einer schnellen Reaktion. „Wenn das Serum frühzeitig verabreicht wird, sind die Ergebnisse deutlich besser. Wir haben derzeit elf Dosen verfügbar und bestellen aufgrund der gestiegenen Nachfrage weitere“, bemerkte er.
Er fügte hinzu: „Wir hatten drei Fälle in sehr kurzer Zeit, und sowohl der Leiter der Infektiologie als auch ich waren uns einig: Wir können uns nicht an so viele Bisse in nur wenigen Tagen erinnern.“
Auch Nediljko Landeka vom Istrischen Institut für öffentliche Gesundheit mahnte zur Vorsicht. Etwa 20 bis 30 Prozent der Poskok-Bisse seien sogenannte „Trockenbisse“, d. h. es werde kein Gift injiziert, dennoch sei eine ärztliche Überwachung unerlässlich.
„Poskok-Schlangen sind scheu und beißen normalerweise nur, wenn sie erschreckt oder bedroht werden. In ihren Lebensräumen – felsigen Gebieten, Karstgebieten und Wäldern – sollte man vorsichtig sein und Vibrationen oder Lärm erzeugen, damit die Schlange von selbst wegläuft“, erklärte er.
In Kroatien gibt es etwa 15 Schlangenarten, aber nur drei davon sind giftig: die Kreuzotter, die Karst-Wiesenotter und die Poskok – die aufgrund ihrer Größe und Giftstärke die gefährlichste ist.
Wenn Sie in Kroatien von einer Schlange gebissen werden, ist es wichtig, möglichst still zu bleiben und den betroffenen Arm oder das betroffene Bein ruhig zu halten, um die Ausbreitung des Giftes zu verlangsamen.
Rufen Sie unverzüglich die nationale Notrufnummer 112 an oder veranlassen Sie, dass Sie direkt ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht werden.
Redaktion Natur und Umwelt
Bild: BS Thurner Hof