Laut Eurostat überwiesen EU-Bürger im Jahr 2023 51 Milliarden Euro in ihre Heimatländer außerhalb der EU, was einer Steigerung von 8 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Kroatien blieb im Jahr 2023 der EU-Mitgliedsstaat, der finanziell am stärksten von privaten Überweisungen und persönlichen Überweisungen aus dem Ausland abhängig war.
Wie Večernji list schreibt, beliefen sich diese Transfers auf 7,2 Prozent des kroatischen BIP oder 5,61 Milliarden Euro.
Zu den privaten Überweisungen zählen Überweisungen von Arbeitnehmern, andere Formen finanzieller Hilfe, Löhne aus befristeten Beschäftigungsverhältnissen im Ausland und aus dem Ausland an in Kroatien ansässige Personen gezahlte Renten.
Im ersten Halbjahr 2023 beliefen sich die privaten Überweisungen nach Angaben der Kroatischen Nationalbank (HNB) auf 2,98 Milliarden Euro, wovon 1,143 Milliarden Euro aus Deutschland stammten.
In nur einem Jahr stiegen die eingehenden Überweisungen im Vergleich zum Jahr 2022 um 525 Millionen Euro.
Nach Deutschland belegte Irland den zweiten Platz mit 607 Millionen Euro an persönlichen Überweisungen nach Kroatien im Jahr 2023 (323 Millionen Euro im ersten Halbjahr), was dem Dreifachen des im Jahr 2019 verzeichneten Betrags entspricht.
Den dritten Platz belegten die Niederlande mit Überweisungen in Höhe von 554 Millionen Euro – das Achtfache der Zahl von 2019.
Die neue Migrantengeneration bewahrt ihre enge Bindung zu ihrem Heimatland und unterstützt ihre Familienangehörigen in der Heimat großzügig.
Den vierten Platz belegte Österreich mit Überweisungen in Höhe von insgesamt 436 Millionen Euro pro Jahr – das ist dreimal so viel wie im Jahr 2019.
Auch aus Slowenien kam ein beträchtlicher Betrag : Im Jahr 2023 wurden 285 Millionen Euro überwiesen, etwa 100 Millionen Euro mehr als in der Zeit vor der Pandemie.
Kroatiens Abhängigkeit von Überweisungen aus dem Ausland ist mit der anderer ehemaliger jugoslawischer Republiken vergleichbar, die im 20. Jahrhundert ihre Bevölkerung „exportierten“.
Laut Eurostat machen die Überweisungen in den Kosovo 17,5 % seines BIP aus, in Montenegro und Bosnien und Herzegowina 10 %, in Serbien (ähnlich wie Kroatien) 7,2 % und in Nordmazedonien 3 % .
Auch in die entgegengesetzte Richtung fließt Kapital. Mit der zunehmenden Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmer verzeichnete Kroatien einen Anstieg der privaten Überweisungen ins Ausland. Sie beliefen sich im Jahr 2023 auf 1,4 Milliarden Euro – 330 Millionen Euro mehr als im Jahr 2022.
Allein im ersten Halbjahr 2023 wurden 787 Millionen Euro aus Kroatien überwiesen, vor allem nach Bosnien und Herzegowina , Serbien , Nepal , Indien , auf die Philippinen und nach Nordmazedonien .
Davon gingen 332 Millionen Euro an Bosnien und Herzegowina, 150 Millionen Euro an Serbien, 89 Millionen Euro an Nepal, 70 Millionen Euro an Nordmazedonien, 61 Millionen Euro an Indien und 58,5 Millionen Euro an die Philippinen, so Večernji list .
Die größten Zuwächse bei den Auslandsüberweisungen im ersten Halbjahr 2023 gab es nach Nepal, Indien und auf die Philippinen. Zwischen Januar und Juni wurden 71 Millionen Euro nach Nepal und jeweils 45 Millionen Euro nach Indien und auf die Philippinen überwiesen. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2023 von in Kroatien beschäftigten ausländischen Arbeitnehmern 212 Millionen Euro in acht asiatische Länder überwiesen.
Eurostat hebt hervor, dass EU-Bürger im Jahr 2023 51 Milliarden Euro in ihre Heimatländer außerhalb der EU überwiesen haben, eine Steigerung von 8 % gegenüber dem Vorjahr.
Der Großteil der Überweisungen aus Kroatien, Griechenland, Spanien und Polen – zwischen 90 und 98 Prozent – ging in Nicht-EU-Länder.
Redaktion Wirtschaft
Bild: Stiftung Warentest
