Das kroatische Haushaltsdefizit, ausgedrückt als Anteil des Bruttoinlandsprodukts (BIP), lag im zweiten Quartal leicht über dem europäischen Durchschnitt und überschritt die vorgeschriebene „Höchstgrenze“ von drei Prozent, wie aus vorläufigen Daten von Eurostat vom Dienstag hervorgeht.
Auf Ebene der 20 Euro-Mitglieder betrug das saisonbereinigte Haushaltsdefizit gemessen am BIP im zweiten Quartal drei Prozent, genauso viel wie in den drei Monaten zuvor, und blieb damit auf dem niedrigsten Stand seit Sommer 2022, wie aus Berechnungen des Europäischen Statistikamts hervorgeht.
Wie aus den Tabellen hervorgeht, betrug das Defizit EU-weit 3,1 Prozent und lag damit 0,2 Prozentpunkte über den drei Vormonaten.
Die öffentlichen Ausgaben in der Eurozone stiegen im zweiten Quartal saisonbereinigt auf 49,2 Prozent des BIP (nach 48,8 Prozent in den ersten drei Monaten). Die Ausgabensteigerung belief sich dabei auf rund 25 Milliarden Euro.
Auf EU-Ebene stiegen sie von 48,5 Prozent auf 48,9 Prozent des BIP, was einer Ausgabensteigerung von rund 34 Milliarden Euro entspricht.
Auch die Haushaltseinnahmen in der Eurozone stiegen im zweiten Quartal saisonbereinigt um rund 25 Milliarden Euro gegenüber den vorangegangenen drei Monaten. Ihr Anteil am BIP betrug 46,2 Prozent und lag damit 0,4 Prozentpunkte höher als in den drei Monaten zuvor.
In der EU stiegen die Einnahmen um rund 22 Milliarden Euro, ihr Anteil am BIP erreichte 45,7 Prozent, ein Plus von 0,1 Prozentpunkten gegenüber dem Vorquartal.
Die überzähligen Sieben
Den Eurostat vorliegenden saisonbereinigten Daten zufolge hatte Polen im zweiten Quartal mit 8,1 Prozent des BIP das höchste Haushaltsdefizit.
Es folgte Rumänien mit einem Defizit von 7,1 Prozent des BIP. Frankreich und die Slowakei lagen mit Defiziten von 5,5 Prozent dicht dahinter, Finnland mit 5,4 Prozent.
Kroatien verzeichnete im zweiten Quartal dieses Jahres dem Eurostat-Bericht zufolge ein Defizit von 3,4 Prozent des BIP und überschritt damit erstmals seit dem Pandemiefrühling 2021 die vorgeschriebene Obergrenze von drei Prozent des BIP. Im ersten Quartal hatte es noch 1,2 Prozent des BIP betragen.
Die geringsten Defizite gemessen am BIP verzeichneten Lettland und Schweden mit 1,3 Prozent, Litauen mit 1,4 Prozent.
Sieben Länder meldeten Haushaltsüberschüsse. Der größte davon war Zypern, das 4,6 Prozent des BIP erreichte.
Es folgten Dänemark und Irland mit Überschüssen von 3,3 bzw. 3,1 Prozent des BIP. Portugal und Griechenland lagen mit Überschüssen von 2,6 bzw. 1,3 Prozent dicht dahinter, ebenso wie die Niederlande und Luxemburg, wo der Überschuss den Tabellen zufolge 0,9 bzw. 0,5 Prozent betrug.
Redaktion Wirtschaft
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