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Chaos in Montenegro

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In Montenegro wurde durch eine Regierungsmehrheit des Parlaments ein neues Kirchengesetz anerkannt, welches noch vor der Abstimmung in der Nacht zum Freitag zu verheerenden Tumulten unter der Bevölkerung führte.

Laut orf.at werden durch das neue Gesetz alle in Montenegro tätigen Kirchen den Eigentumsstatus von Gebäuden und Immobilien klären müssen, die vor 1920 in ihren Besitz gelangt sind. Die neue Gesetzeslage gilt als problematisch, weil sie im Konflikt zwischen der im Land dominierenden, Belgrad unterstellten serbisch-orthodoxen Kirche (SOK) und der neuen, autonomen montenegrinisch-orthodoxen Kirche (MOK) zur Geltung kommen könnte, heißt es außerdem.

Am Donnerstag protestierten Hunderte Oppositionsanhänger mit Straßenblockaden, Abgeordneten der proserbischen Opposition zündeten im Plenarsaal Rauchgranaten, woraufhin sie vom Sicherheitsdienst aus dem Saal befördert wurden.

Hintergrundinformation: Bis 1918 war Montenegro ein unabhängiges Königreich mit einer eigenen orthodoxen Kirche. Nach der Eingliederung in das neu entstandene, von einem serbischen König regierte Jugoslawien verlor die montenegrinische Kirche im Jahr 1920 durch einen königlichen Erlass ihren unabhängigen Status und wurde Teil der serbisch-orthodoxen Kirche.

Seit 14 jahren – seit 2006 – ist Montenegro wieder unabhängig, weshalb die Regierung in Podgorica seither die Wiederherstellung der eigenen montenegrinisch-orthodoxen Kirche voranzutreiben versucht, was jedoch auf Widerspruch seitens der serbisch-orthodoxe Kirche in Belgrad stößt.

Kosmo.at
Bild: Facebook Demokratski front-DF
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