
Opferorganisationen beschuldigen die Regierung des Geschichtsrevisionismus.
Kroatische Regierungsvertreter haben am Sonntag den Opfern des Konzentrationslagers Jasenovac aus dem 2. Weltkrieg gedacht.
An der staatlich geförderten Gedenkfeier nahmen auch in diesem Jahr keine Vertreter der jüdischen, serbischen und Roma-Gemeinschaften sowie antifaschistischer Organisationen teil.
Sie gedachten bereits zu Beginn dieser Woche, bei einer eigenen Gedenkveranstalung der Opfer.
Dies ist seit 2016 der Fall.
Die Opferorganisationen beschuldigen nämlich die kroatische Regierung des Geschichtsrevisionismus.
Premierminister Andrej Plenković glaubt jedoch, dass eine gemeinsame Gedenkveranstaltung dazu beitragen würde, die wachsenden Spaltungen in der kroatischen Gesellschaft behen würde. Er erklärte, seine Regierung hätte viel unternommen wenn es darum geht, sich an Opfer zu erinnern und ihnen Ehre zu erweisen. Aber auch wenn es darum geht, die Verbrechen des Ustasha-Regimes zu verurteilen.
„Meine Regierung hat sich sehr viel Mühe gegeben, und wir glauben, dass einige Anstrengungen von der anderen Seite unternommen werden sollten. Ich glaube nicht, dass wir entgegengesetzte Meinungen vertreten. Wir sind auf derselben Seite und ich möchte, dass wir nächstes Jahr eine gemeinsame Gedenkfeier abhalten,“ betonte der kroatische Premier.
Die kroatische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović war schon am Samstag nach Jasenovac gereist, um denjenigen, die dort ihr Leben verloren, Ehre zu erweisen.
Glas Hrvastke/Natali Tabak Gregorić Bild: Express.hr