Vor 130 Jahren, am Morgen des 5. September 1891, fuhr zum ersten Mal planmäßig und organisiert ein
Straßenbahnwagen mit nur einem PS durch die Straßen der Stadt Zagreb.
Vom Straßenbahndepot, das sich am Standort des heutigen Technischen Museums befand, traten Fahrer Ferdo, Schaffner Vid und Pferd Belko auf den acht Kilometer langen Gleisen ihre erste Fahrt an.
Das Interesse der Zagreber war riesig und es wird geschätzt, dass am nächsten Tag 20.000 Menschen mit der Straßenbahn fuhren, eine erstaunliche Zahl, wenn man bedenkt, dass Zagreb damals kaum mehr als 40.000 Einwohner hatte.
Die damalige Presse schrieb, das Pferd könne sich wegen der Überfüllung der Straßenbahn nicht bewegen, also stiegen die Bürger aus und schoben den Wagen.
Im Laufe der Jahre wurde der Auf- und Ausbau von Zagreb für die Pferdestraßenbahn
immer schwieriger und es entstand die Idee, die elektrische Straßenbahn einzuführen.
Voraussetzung dafür war 1907 der Bau eines Kraftwerks, worauf sofort mit dem Bau einer neuen Anlage und Straßenbahninfrastruktur begonnen und am 18. August 1910 eine elektrische Straßenbahn in Betrieb genommen wurde.
Seitdem wurden viele wichtige Daten verzeichnet, darunter das Jahr 1931, als der Busverkehr Zagrebački električni tramvaj (ZET) anschloss. Die Standseilbahn spielte seit 1890 eine unverzichtbare Rolle im Personenverkehr Zagrebs, ebenso wie die Seilbahn Sljeme.
Heute ist Zagreb ohne die erkennbar blauen Straßenbahnen und Busse nicht mehr wegzudenken, die täglich mehr als eine Million Fahrgäste befördern und sogar dreimal täglich den Äquator anfahren.
ZET hat 266 Straßenbahnen im Fuhrpark, davon 142 Niederflurstraßenbahnen nach modernsten Standards und 480 Busse.
Redaktion Land und Leute Bild: zVg.
