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Finnwal vermutlich Opfer der Umweltverschmutzung

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Vor wenigen Tagen erhielt das Blue World Institut die Nachricht, dass in der Nähe der Insel Lošinj (Kvarner) ein toter Finnwal, kroatisch kit perajar, im Wasser treibt. Sofort haben sich Wissenschaftler des Institus auf den Weg dahin gemacht und tatsächlich das verendete Tier gefunden.



© Blue World Institute

Die Forscher vermuten, dass das gefundene junge Weibchen an Schwäche gestorben ist, da es unterernährt war. Externe oder interne Parasiten, die den Tod verursachen könnten, wurden nicht gefunden. Aber in dem Bericht hat mich sofort ein Satz stutzig gemacht: Der Wal war bei seinem Auffinden in einem Fischernetz verhakt. Und da liegt die Vermutung nahe, dass das Tier extrem in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt war, sich keine Nahrung suchen konnte und/oder schließlich ertrunken war.

Balaenoptera physalus Linné, 1758 ist ein naher Verwandter des Blauwals und kann die beeindruckende Größe von bis zu 25 Metern sowie ein Gewicht von 65 Tonnen erreichen. Die Weibchen können sogar noch größer werden. Die Weibchen tragen ihr Junges 12 Monate, die Geburt fällt in den späten Herbst. Die Walmutter kann ihren Nachwuchs bis zu 8 Monaten säugen, dann muss sich das Jungtier selbst versorgen. Finnwale sind, im Gegensatz zu anderen Walarten, eher Einzelgänger. Größere Schulen sind eher selten.

Finnwale leben in allen Ozeanen. Im Mittelmeer gibt es eine eigene Population, die sich genetisch eindeutig von den anderen unterscheidet. Die Population im gesamten Mittelmeer wird auf knapp 10.000 Tiere geschätzt. Laut IUCN Red List of Threatened Species gilt sein Bestand als VU (vulnerable – verwundbar). Sie sind seit 1976 international streng geschützt.

Aus diesem Grund musste das Institut erst die Erlaubnis einholen, den Wal zu bergen. Das Tier wurde mit dem Netz gesichert, an einen anderen Ort verbracht und dort in 20 Metern Tiefe abgelegt. Da für die Forscher das Skelett wichtig ist, wird der Kadaver hier liegen bleiben, bis alle Weichteile von Aasfressern beseitigt worden sind. Das Netz soll verhindern, dass einzelne Knochen von der Strömung weggespült werden.

Ein Beitrag von Moni Losem
 Quelle und Bilder: Blue World Institute in Veli Lošinj; IUCN Red List
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