Home Land und Leute Natur und Umwelt Zum ersten Mal tauchen unerwartete Besucher im Naturpark Lastovo-Archipel auf

Zum ersten Mal tauchen unerwartete Besucher im Naturpark Lastovo-Archipel auf

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Diese Woche führte der Hinweis eines örtlichen Fischers zur Entdeckung eines invasiven Besuchers im kroatischen Naturpark Lastovo-Archipel – der Blauen Krabbe (lateinisch: Callinectes sapidus).

Das Vorkommen dieser blauen Krabben im Adriatischen Meer, die typischerweise im Atlantischen Ozean leben, hat bei Fischern, Muschelsammlern und Ökologen Anlass zur Sorge gegeben.

Die Entdeckung von vier blauen Krabben in einem schwimmenden Netz hat Alarm hinsichtlich der möglichen Präsenz dieser invasiven Art im Naturpark Lastovo-Archipel ausgelöst. Von den drei überlebenden Exemplaren sind zwei weiblich und eines männlich.

25 Muscheln der Adria. Ausführlich bebildert inkl. Poster.

Bisher wurden keine Blaukrabben als Teil des Ökosystems des Lastovo-Archipels registriert, was darauf hindeutet, dass diese Krabben, die sich in einem Netz verfangen haben, das nicht den örtlichen Fischern gehört, möglicherweise aus anderen Gebieten eingeschleppt wurden.

Blaue Krabben kommen häufig an der Mündung des Flusses Neretva in Kroatien vor und bevorzugen Brackwasser und schlammige Böden. Sie neigen dazu, sich schnell zu vermehren und lokale Schalentiere, insbesondere Muscheln, zu fressen, was eine Gefahr für das natürliche Gleichgewicht des Ökosystems darstellt.

Es ist wichtig anzumerken, dass dies ein Einzelfall im Naturpark Lastovo-Archipel war und es bisher keine Berichte über blaue Krabben in diesem Schutzgebiet gab. Der proaktive Ansatz, potenzielle Sichtungen zu melden, unterstreicht das Engagement für die Erhaltung der ökologischen Integrität dieses einzigartigen natürlichen Lebensraums.

Länder wie Italien beschäftigen sich seit langem mit dem Problem der blauen Krabben. Ihre Strategie besteht darin, diese Krabben zu fangen und auszurotten. Einige Experten vermuten jedoch, dass ihr Verzehr zur Lösung des Problems beitragen könnte. 

In den Vereinigten Staaten werden blaue Krabben zu einem Preis von 80 Euro pro Kilogramm verkauft, was Italien dazu veranlasste, letzten Monat fast 16 Tonnen blaue Krabben in die USA zu exportieren.

Im Kampf gegen diese Eindringlinge gewinnen innovative Ansätze an Aufmerksamkeit. Der renommierte Koch David Skoko hat ein Rezept für Gnocchi entwickelt, das blaue Krabben als Zutat verwendet und in einem von der Europäischen Kommission erstellten Kochbuch vorgestellt wird. Diese Idee eröffnet die Möglichkeit eines kreativen Ansatzes zur Bekämpfung invasiver Arten durch Konsum.

Redaktion Natur und Umwelt
Bild: Bruna Đuković
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