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Kroatische Verbraucher strömen zu ausländischen Einzelhandelsketten

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Eine aktuelle Finanzanalyse des Lebensmittel- und Getränkeeinzelhandels in Kroatien ergab, dass sich kroatische

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Verbraucher zunehmend an ursprünglich ausländische Einzelhandelsketten wenden. Die Analyse wurde auf der vom kroatischen Arbeitgeberverband organisierten Konferenz „Economic Coffee“ vorgestellt.

Die von Andrej Grubišić von der Firma Grubišić&Partneri durchgeführte Studie untersuchte die Geschäftstätigkeit der 30 größten Einzelhandelsketten im Lebensmittel- und Getränkesegment in den letzten sechs Jahren. Diese Ketten wurden in mehrere Gruppen eingeteilt, darunter nationale, regionale, ausländische, inländische, ursprünglich ausländische und inländische Einzelhandelsketten, die übernommen wurden.

Eines der herausragenden Ergebnisse der Analyse war der deutliche Marktanteilszuwachs ursprünglich ausländischer Ketten wie Lidl, Spar, Kaufland und Eurospin. Ihr gemeinsamer Marktanteil ist im Vergleich zu vor sechs Jahren um drei Prozentpunkte gestiegen. Im Gegensatz dazu verzeichneten später übernommene inländische Ketten einen etwas geringeren Marktanteil, während inländische regionale Ketten einen um fast zwei Prozentpunkte geringeren Marktanteil verzeichneten.

Welche Supermärkte in Kroatien haben die höchsten Margen?

Bei der Untersuchung der Bruttomargen wurde festgestellt, dass Konzum, eine der größten Einzelhandelsketten Kroatiens, in den letzten Jahren im Vergleich zum Landesdurchschnitt eine niedrigere Bruttomarge aufwies. Andererseits behält Lidl typischerweise eine etwas niedrigere Marge bei. Spar und Plodine haben überdurchschnittliche Margen, während Kaufland im Allgemeinen eine etwas niedrigere hat. Tommy und Studenac weisen höhere Margen auf, während Eurospin als Hard-Discounter erwartungsgemäß eine niedrigere Marge beibehält.

Beim Umsatz pro Mitarbeiter stach Lidl im vergangenen Jahr mit über 300.000 Euro pro Mitarbeiter hervor, während Lonia 72.000 Euro pro Mitarbeiter meldete. Der Gesamtdurchschnitt aller überregionalen Handelsketten lag bei 166.000 Euro, bei regionalen Ketten lag der Durchschnitt bei 105.000 Euro.

Im Vergleich zu vor sechs Jahren ist der Umsatz pro Mitarbeiter bei Lidl insgesamt um 11 Prozent gestiegen, während der Umsatz bei Kaufland um fast 40 Prozent zulegte, was dem Umsatz pro Mitarbeiter bei Studenac entspricht.

In den letzten fünf Jahren wurden rund 32,5 Milliarden Euro an Stakeholder der 30 größten Einzelhandelsketten Kroatiens ausgeschüttet. Davon gingen beachtliche 86 Prozent an Lieferanten.

Die Analyse verdeutlicht die vielfältigen Interessen im Einzelhandel, die über die reine Eigentümerperspektive hinausgehen. Die dominante Stellung nehmen durchweg die Anbieter ein, gefolgt vom Staat, an dritter Stelle die Arbeitnehmer, an letzter Stelle die Investoren.

Die Behauptung, dass sich die Inflation auf die Bruttogewinnmargen auswirkt, wurde durch die Analyse widerlegt. Darin wurde betont, dass Preissteigerungen in einigen Sektoren oft fälschlicherweise der Inflation zugeschrieben werden, während die Inflation selbst ein Spiegelbild von Preissteigerungen sei. Um die Inflation einzudämmen, ist es von entscheidender Bedeutung, die Ursachen der Inflation anzugehen.

Kroatiens Rentabilität ist niedrig 

Der Chefökonom von HUP, Hrvoje Stojić, stellte fest, dass die Rentabilität Kroatiens im internationalen Vergleich weiterhin relativ niedrig sei. Kroatien gehört zu den sechs am wenigsten profitablen Volkswirtschaften in der EU. Zu dieser geringen Rentabilität tragen unter anderem hohe Steuern und Ineffizienzen im Justizsystem bei.

Stojić betonte, dass Kroatien aufgrund der hohen Steuerbelastung in Bezug auf die Löhne im osteuropäischen Vergleich nicht konkurrenzfähig sei, selbst wenn man einen Bruttolohn von zweitausend Euro berücksichtigt.

Die Analyse beleuchtet auch das zunehmende Handelsdefizit Kroatiens bei Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren. Das Handelsdefizit wuchs im Vergleich zum vorherigen Fünfjahresdurchschnitt um etwa 56 Prozent, was einen deutlichen Anstieg des Defizits auf rund 1,7 Milliarden Euro widerspiegelt.

Diese Analyse bietet wertvolle Einblicke in die sich entwickelnde Einzelhandelslandschaft in Kroatien und die Faktoren, die die Verbraucherpräferenzen und die Rentabilität innerhalb des Sektors beeinflussen.

Redaktion Wirtschaft
Bild: Lidl.eu
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