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Kroatiens Krisenstabchef droht Österreich

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Ein Beitrag unserer Kollegen von Kosmo.at

„Bald kommt die Ski-Saison…“

Am Montag verhängte Österreich wegen stark steigenden Coronafälle eine Reisewarnung für Kroatien. Bei Einreisen wird dann ein negativer Corona-Test verlangt. In Zagreb sorgt das für Aufregung.

Seit Montag, dem 17.08.2020 müssen Kroatien-Urlauber bei der Einreise nach Österreich einen negativen Coronatest vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Wer sich dort noch im Urlaub befindet, wurde angehalten heimzukehren. Doch diese Maßnahme stößt jetzt in dem Urlaubsland auf großen Widerstand.

In einem Interview äußerte sich Krunoslav Capak, der Chef von Kroatiens Krisenstab, gestern zu dem Vorwurf Kroatien würde seine Infektionszahlen beschönigen: „Es ist Unsinn, dass wir die Zahlen frisieren.“ Capak berichtet, derzeit mit Österreich und Slowenien – das Kroatien ebenfalls bald auf die Rote Liste setzen könnte – in Gesprächen zu sein:

„Wir sprechen intensiv mit Österreich und Slowenien. Gestern habe ich mit einem Kollegen aus Ljubljana gesprochen. Sie haben bereits vor einigen Monaten Kriterien eingeführt: Ein Land kommt dann auf die rote Liste, wenn es innerhalb von 14 Tagen mehr als 40 Patienten pro 100.000 Einwohner gibt. Kroatien ist weit davon entfernt. Ihr Problem sind die infizierten jungen Leute, die in verschiedenen Nachtclubs an unserer Küste waren und angesteckt zurückgekehrt sind“, so Capak.

Doch für Österreich findet der Krisenstabschef weniger nette Worte. Er droht dem Land mit einem Vergeltungsschlag: „ Ich möchte Sie daran erinnern, dass wir zu Beginn der Epidemie große Infektionszahlen hier in Kroatien hatten, die aus Skigebieten in Österreich und Italien importiert wurden und daran erinnern, dass der Sommer sehr schnell vergeht. Bald kommt wieder die Skisaison und dann werden sie [Österreich] die Touristen ins Land locken wollen, und dann müssen wir vielleicht Maßnahmen setzen…Nichts ist unmöglich, alles kann sich ändern.“

Neben Zagreb und Vukovar sind vor allem Dalmatien und Split zu den größten Infektionsherden des Küstenstaats geworden. Der Chef von Kroatiens Krisenstab versucht unterdessen die Situation zu beschönigen. Die epidemiologische Lage in Istrien und an der Kvarner Bucht, wo die meisten österreichischen Touristen ihren Urlaub verbringen, sei wesentlich „günstiger“, versicherte er. In Kroatien würden zusätzlich „an vielen Orten“ auch Tests durchgeführt: „Wir beteiligen uns derzeit intensiv, wir stellen Daten zur Verfügung, wir denken, unsere Situation ist nicht schlecht und wir sind ein sicheres Land „, so Capak in einem Interview.

www.kosmo.at
Bild: Skiinfo.de

 

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