Home Breaking News Kroate fischt geheimnisvolle US-Box aus der Adria!

Kroate fischt geheimnisvolle US-Box aus der Adria!

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Der dalmatinische Fischer Darko Kunac hat laut balkan stories mit einer geheimnisvollen Box vielleicht den Fund seines Lebens gemacht. Glück bringt der ihm keines. Und das kroatisches Portal morski.hr sieht sich nach einem Bericht über den Fund Cyberattacken aus den USA ausgesetzt. Sicher ist nur: Die Box, die sich in Darkos Netz verfangen hat, gehört der US-Marine.

Ein kaputtes Fischernetz und eine – kurze – Zwangspause für seine zwei Mitarbeiter.

Das hat eine orange Box Darko Kunac Bigava gebracht, die sich vergangene Woche vor der Insel Mljet im Netz der Marian II des dalmatinischen Fischers verfangen hat. Was die Box ist, will bis heute niemand so genau sagen, der wissen muss, was sie ist.

Sicher ist nur: Sie gehört der US-Marine und dürfte ein Ortungssystem sein, das zumindest im weiteren Sinn dem HiPAP-System zuzurechnen ist, wie das kroatische Portal morski.hr schreibt.

Die Seite hat als erste über Darkos seltsamen Fund berichtet. Wäre Darko keine ehrliche Haut, der Vorfall hätte für die US-Marine weitaus peinlicher werden können als er ohnehin ist. Nachdem die orange Box in seinem Netz gelandet war und es schwer beschädigt hatte, veröffentlichte er auf Facebook Fotos von seinem seltsamen Fund.

Hektischer Funkverkehr mit US Navy

Darko wollte das Ding dem Eigentümer möglichst schnell zurückgeben – auch, um die Reparaturkosten für sein Netz ersetzt zu bekommen. Morski.hr griff die Geschichte auf. Und auf Darkos Funkgerät meldete sich binnen kürzester Zeit die Crew des Forschungsschiffs Bruce C. Heezen der US Navy.

Das Schiff kreuzt vor der kroatischen Küste. Darko möge doch das Gerät zurückgeben, forderte die amerikanische Marine den Fischer auf. Gerne, meinte Darko – wenn er 3.000 Euro bekommen würde. So viel würde es ihn kosten, sein Netz reparieren zu lassen.

Es folgte ein hektischer Funkverkehr zwischen der Marian II und der Bruce C. Heezen. Begleitet – offenbar – von einer Kontaktaufnahme zwischen US-Vertretern und der kroatischen Küstenwache. Letztere zahlte Darko die 3.000 Euro und wird das Geld von der US Navy zurückbekommen. Kündigte sie an. „Ich hab das Geld schon gekriegt“, sagt Darko gegenüber Balkan Stories.

Formlose Übergabe

Die Übergabe lief eher formlos ab. Die Marian II fuhr zur Heezen. Darko warf die Box ins Meer. Ein Boot der Heezen fischte die Fracht aus dem Wasser. Die Geschichte scheint nicht ganz erledigt zu sein.

„Das war unser bestes Netz“, sagt Darko gegenüber KOSMO.at. Bis es repariert ist, ist er auf seine Ersatznetze angewiesen. Ihm sei nur wichig gewesen, dass er die Reparaturkosten ersetzt bekomme, sagt Darko.

Der Druck, den die Amerikaner auf ihn ausgeübt haben, dürfte ihn ein wenig sauer gemacht haben. Die Marine hat ihm jedenfalls keinen Finderlohn für das offenbar wertvolle Gerät angeboten oder sich sonstwie erkenntlich gezeigt.

Nach Berichten DDOS-Attacken auf kroatisches Portal

Das ist eigenartig, wenn man bedenkt, wie groß die Bemühungen aus den USA zu sein scheinen, die Geschichte kleinzuhalten.

Nachdem morski.hr berichtet hatte, sah sich die Seite mehr als 24 Stunden lang DDOS-Attacken aus Nordamerika ausgesetzt. Von wem die Angriffe ausgehen, könne er nicht sagen, sagt Jurica Gašpar gegenüber Balkan Stories. Er ist Chefredakteur von morski.hr.

Laut Lesern der Seite war der Originalbericht über Darkos Fund auf morski.hr zumindest von Österreich aus längere Zeit nicht aufrufbar. Für Jurica ein falscher Befund: „Wir haben uns erfolgreich gegen die Angriffe gewehrt und waren die ganze Zeit erreichbar.“

Dass einzelne User die Story nicht aufrufen konnten, könnte eine Reihe andere Ursachen haben. Mit den DDOS-Attacken muss das nichts zu tun haben, auch nicht mit einer generellen Unerreichbarkeit der Seite. Was die geheimnisvolle Box war, haben weder die US Navy noch andere Vertreter der USA bis heute bekanntgegeben.

So sorglos geht die Navy mit offenbar wertvollem Gerät um

Das überrascht angesichts der ausgesprochenen Unbefangenheit, mit der Gerät behandelt wurde, bis es in Darkos Netz landete. Auf der Box fand sich etwa ein DHL-Aufkleber.

Demzufolge übergab jemand in einer Forschungseinrichtung der US Navy innerhalb des NASA-Zentrums Stenson in Mississipi dem privaten Paketzusteller das Gerät, das nach Zagreb geschickt wurde.

Das ergaben Recherchen von morski.hr auf Basis des DHL-Aufklebers auf dem Gerät. Ob das Gerät erfolgreich auf dem Forschungsschiff Heezen eingebaut wurde und dann verloren ging oder ob es im Wasser verschwand, als man es montierte, ist nicht bekannt.

Mittlerweile dürfte das Gerät jedenfalls auf dem Marineschiff eingebaut worden sein. Die Heezen fährt die kroatische Küste in typischem Suchmuster ab, wie technisch interessierte Menschen in Foren wie auf Hacker News festhalten.

Ob das Schiff nur den Meeresboden vermessen soll oder etwas Bestimmtes sucht, wird vermutlich nicht in Erfahrung zu bringen sein.

Kosmo.at
Bild: Darko Kunac Bigava
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