In einem kürzlich veröffentlichten Bericht des kroatischen Arbeitgeberverbands mit
dem Titel „Fokus der Woche“ deuten Prognosen darauf hin, dass bis 2030 ein erheblicher Zustrom ausländischer Arbeitskräfte in den kroatischen Arbeitsmarkt eintreten wird, berichtet HINA. Bei Annahmen, die auf einem stetigen BIP-Wachstum basieren, liegen die Schätzungen zwischen 400.000 und 500.000 ausländischen Arbeitnehmern, was möglicherweise jeden vierten Arbeitnehmer im Land ausmacht.
Hrvoje Stojić, Chefökonom der HUP, hob die anhaltenden demografischen Herausforderungen und das robuste Wirtschaftswachstum hervor und unterstrich die Notwendigkeit proaktiver Maßnahmen, um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen. Der Bericht betont die Gewinnung hochqualifizierter Fachkräfte, insbesondere in Sektoren wie IKT, Tourismus, Bauwesen und Landwirtschaft, die als entscheidend für die Förderung des Wirtschaftswachstums angesehen werden.
Als Reaktion auf diese Prognosen setzt sich HUP für politische Änderungen ein, darunter die Straffung der Einwanderungsverfahren und die Stärkung des Programms der Blauen Karte EU zur Gewinnung von Talenten. Darüber hinaus fordert der Verband eine Modernisierung des Arbeitsrechts, um den Schutz der Arbeitnehmer in den Vordergrund zu stellen und flexible Beschäftigungsregelungen zu fördern.
Die Arbeitgeber betonen auch die Notwendigkeit, die Steuerbelastung für Bezieher mittlerer bis hoher Einkommen zu senken, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und das Produktivitätswachstum zu fördern. Sie weisen auf Diskrepanzen bei der Besteuerung von Mieteinnahmen und Löhnen hin und unterstreichen die Notwendigkeit eines ausgewogeneren Ansatzes bei der Besteuerung.
Der Bericht unterstreicht die Bedeutung proaktiver politischer Interventionen, um den erwarteten Anstieg ausländischer Arbeitskräfte zu bewältigen und eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in Kroatien zu gewährleisten.
Redaktion Wirtschaft Bild: zVg.
