Spinnen sind nicht jedermanns Sache, aber sie sollten jedermanns Freunde sein. Denn ohne diese hochentwickelten Tiere hätten wir eine wahre Insektenplage. Sie sind keine Vegetarier, ganz im Gegenteil. Sie sind flinke und geschickte Jäger, die ihre Beute in einen Hinterhalt locken oder aktiv fassen. Und es ist faszinierend zu beobachten, wie die verschiedenen Arten ihre Beute erlegen. Netze sind dabei ein wichtiges Utensil, aber nicht bei allen dienen sie dem Beutefang. Manche bauen sie nur als Rückzugsmöglichkeit.
Die bekanntesten Spinnen sind die Radnetzspinnen. Die Weibchen bauen ein Netz, dass so ausgerichtet ist, dass sich fliegende Insekten darin verfangen. Und sind sie einmal hängen geblieben, gibt es kein Entkommen.
Bekannte Beispiele sind die Wespenspinne, aber auch die Kreuzspinne und die wunderschön gezeichnete Eichblatt-Radspinne. Die gefangene Beute wird durch einen Biss gelähmt oder getötet und oft als „Proviant“ für Hungerzeiten eingewickelt.
Während Kreuzspinnen ihr Rad meist in lichter Höhe spannen, bevorzugen die kleineren Radspinnen niedrige Pflanze. Sie bauen ihre Falle in der Nähe der Blüten, die von Insekten besucht werden.
Die Trichterspinnen, zu denen z.B. die Labyrinthspinne gehört, bauen Netze. Aber in einer etwas anderen Form.
Es ist ein Trichter mit einer weiten Öffnung, in der das Tier sitzt und auf Beute lauert. Diese Netze sind immer in dichtem Laub verborgen, damit sie nicht gleich erkennbar sind. Läuft nun ein Insekt hinein, hat die Spinne leichtes Spiel.
Baldachinspinnen wiederum bauen ein waagerecht gespanntes Netz, das flach aber auch kugelig sein kann. Auch sie warten dort auf ihre Beute, um dann zuzugreifen.
Auch die Schwarze Witwe baut ein Netz, allerdings in Mauern oder Steinritzen.
Früher, als die Toiletten noch in einem extra Häuschen außerhalb waren, hat sie sich gerne unter der WC-Brille versteckt. Denn hier war ihr der Jagderfolg sicher. Leider hat sie der eine oder andere Besucher gestört, und sie hat aus Schreck zugebissen.
Die kleineren Krabbenspinnen haben eine ganz besondere Strategie. Sie leben in oder unter Blüten und lauern gut getarnt auf ihr Mittagessen. Ihr großer Vorteil ist, dass sie die Farbe ihres Körpers an die der Blüte anpassen können. Das geht allerdings nur bei Jungtieren. Spinnen, die später die Pflanze wechseln, können das nicht mehr.
Die Listspinne baut ebenfalls ein Netz, allerdings nur als Hochsitz. Dort wartet sie auf Beute. Kommt etwas Essbares in die Nähe, schlägt sie zu. Besonders interessant ist die Balz, bei der das Männchen seiner Angebeteten ein eingewickeltes Insekt anbietet, um das Weibchen gnädig zu stimmen.
Zuletzt noch eine große Spinne, die in Kroatien häufig ist und durchaus eine gemütliche Wohnung von uns zu schätzen weiß. Die Schwarzbäuchige Tarantel jagt auf dem Boden, wobei auch sie erst einmal auf ein geeignetes Insekt wartet. Blitzschnell schlägt sie zu und injiziert ihr Gift.
Ein Beitrag von: Moni Losem Quelle und Bilder: Kroatiens Fauna und Flora