Home Land und Leute Kultur Das Croaticum – Kroatisch lernen und so die Heimat seiner Vorfahren kennenlernen

Das Croaticum – Kroatisch lernen und so die Heimat seiner Vorfahren kennenlernen

5 min gelesen
0

Bereits mehr als 50 Jahre wird im Croaticum , dem Zentrum für Kroatisch als Zweit- und Fremdsprache, das Wissen über die kroatische Sprache weitergegeben.

Die meisten Teilnehmer haben kroatische Wurzeln und wollen für immer in der Heimat ihrer Vorfahren leben bleiben. Zum Kurs kommen die meisten als Stipendiaten des staatlichen Zentralamts für Kroaten außerhalb der Republik Kroatien, die auch das Programm durchführt. Um Kroatisch zu lernen, haben sie ihre Heimat in Übersee wie z.B. Australien, Argentinien, Venezuela, Chile, Bolivien, Peru, die USA oder Canada verlassen.

Josip Šutalo, ein Kroate aus Australien, sagt, dass er sich zum Ziel gesetzt hat, nachdem er Kroatisch gelernt hat, eine Arbeit in Kroatien zu finden: – In Australien ist es schön und gut zum Leben. Aber nur hier in Kroatien fühle ich mich zu Hause. Ich bin Bauingenieur. Ich glaube, dass es kein Problem sein sollte, eine Arbeit zu finden. –

Carolina Pia Garcia Johnson aus Chile, Psychologin von Beruf, möchte auch in Kroatien bleiben: – Meine Großeltern haben mir, als ich noch klein war, von Kroatien erzählt. Sie kommen aus der Umgebung von Split. Aber erst als ich nach Kroatien gekommen bin, habe ich mich in das Land verliebt. Hier habe ich bereits eine Menge Freunde. In meiner Freizeit spiele ich in einer Band. Die Deklinationsendungen waren und sind mein größtes Problem. –

Dass es Hürden auf dem Weg zurück nach Kroatien gibt, weiß auch der Staatssekretär des staatlichen Zentralamts für Kroaten außerhalb der Republik Kroatien Zvonko Milas. Er glaubt aber auch, dass es noch Platz für Verbesserungen gibt. So gibt es seit diesem Semester zusätzliche Semester zur Verbesserung der kroatischen Sprache. Den Teilnehmern des Kurses werden die Aufenthaltserlaubnis und Rentenversicherung bereitgestellt. Das alles wird gemacht, damit Kroatien tatsächlich auch ein Land des Kommens und Bleibens und nicht nur des Gehens wird.

Für das Studienjahr 2016/17 wurden 155 Stipendien (83 für das Wintersemester und 72 für das Sommersemester) genehmigt. 122 Kandidaten haben sich um sie beworben. Unter den verteilten Stipendien sind auch 11 für das Lernen der kroatischen Sprache über das Internet, online also. Die Teilnehmer kommen aus den verschiedensten Ländern, von allen Kontinenten. Die Meisten kommen aber aus Südamerika, aus den Ländern mit vielen kroatischen Auswanderern. Das Ziel des Programms ist es, Kroaten, die nicht in Kroatien leben, mit der Kultur, Geschichte und dem Erbe ihrer Heimat, ihres Abstammens bekanntzumachen und die Rückkehr der kroatischen Auswanderer und ihrer Nachfahren zu beflügeln und sie aktiv in die Wirtschaft und Gesellschaft einzubeziehen.

Das Croaticum wurde 1962 an der Abteilung für Phonetik gegründet. Anfangs hieß es noch „Kroatischkurs für Ausländer“. Später, 1986, wurde es zum „Vorbereitungsjahr für das Studium“ und bestand aus einem zweisemestrigen Sprachkurs, zum Lernen der Sprache und Vorträgen über Kroatiens Kulturerbe. In den 80-iger Jahren kamen zu den ausländischen Studenten auch noch die Nachfahren kroatischer Auswanderer hinzu. Seit 2003 heißt es nun Croaticum – Kroatisch für Ausländer, und vier Jahre später, 2007, bekommt das Zentrum den heutigen Namen Croaticum – Zentrum für Kroatisch als Zweit- und Fremdsprache.

Glas Hrvastke/
Bild: Pixell
Mehr in Verbindung stehende Beiträge laden
Mehr laden von Norbert Rieger
Mehr laden in Kultur

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Überprüfen Sie auch

Einblicke in die Lesegewohnheiten der Kroaten

Die größte inländische Kulturveranstaltung, die Büchernacht, die mehr als 1150 Programme u…