Der Krieg in der Ukraine wirkt sich auch auf die politischen Beziehungen innerhalb von Bosnien-Herzegowina aus. Kampfflugzeuge werden über den West-Balkan fliegen.
Schon die Verurteilung der russischen Aggression gegen die Ukraine verdeutlichte alle politischen Spannungen in Bosninen-Herzegowina. Milorad Dodik, Chef der größten bosnisch-serbischen Partei SNSD und
Mitglied im dreiköpfigen Staatspräsidium, hat am Mittwoch eine Sitzung des Staatspräsidiums wegen der Ukraine frühzeitig verlassen. Der prorussische, äußerst rechts gerichtete Politiker, der seit vielen Jahren vom Regime des russischen Präsidenten Wladimir Putin unterstützt wird, verlangt seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, dass Bosnien-Herzegowina eine „neutrale“ Haltung einnehmen müsse. Die anderen beiden Mitglieder des Staatspräsidiums und die anderen großen Parteien in Bosnien-Herzegowina sind hingegen prowestlich ausgerichtet und unterstützen alle Sanktionen und Maßnahmen gegen Russland, meldet die österreichische Tageszeitung „Der Standard“.
Die internationale Gemeinschaft befürchtet einen Dominoeffekt in diesem Land und sieht Bosnine-Herzegowina als potenziellen Krisenherd an. Die Verhandlungen zur Wahlreform sind in den Hintergrund getreten, aber aus Washington und Brüssel kommen Signale, dass Änderungen am Wahlgesetz notwendig sind, um die angekündigten Neuwahlen im Oktober dieses Jahres abhalten zu können.
Frankreich, dessen EUFOR-Streitkräfte an der ALTHEA Mission in Bosnien und Herzegowina teilnehmen, haben mittlerweile angegkündigt Militärluftübungen durchzuführen aufgrund der sich verschlechternden internationalen Lage. Der Flugzeugträger Charles de Gaulle führt derzeit Militärübungen im Mittelmeer durch. Ab Montag werden Rafale-Flugzeug über den West-Balkan fliegen, einschließlich über Bosnien-Herzegowina“, erklärte die EUFOR. Gleichzeitig hat die EUFOR hat eine Aufstockung der Streitkräfte in Bosnien-Herzegowina angekündigt.
Redaktion Breaking News/Tonči Petrić-HRT/N. Rieger Bild: ESUT