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Yacht-Planungen 2020 und das Risiko der “zweiten Welle”

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Ein Blogbeitrag des Superyachtforum in Kooperation mit Kroatien-Nachrichten.de 
und dem Yachtanwalt

“Wie schätzen Sie die Risiken einer zweiten Welle und eines weiteren Lockdowns ein und welche Planungen rund um meine Yacht sollte ich dieses Jahr eher nicht machen?” lautete die schwierige Fragen eines Mandanten in den letzten Tagen.

Nun, ohne hellseherische Fähigkeiten kann eine seriöse Antwort maximal ein näherungsweiser Versuch einer Einschätzung auf Basis verfügbarer Daten und deren Interpretation sein. Ich möchte dazu etwas ausholen:

Kommunikation in der Krise:

Eine Krise ist ein unvorhergesehenes Ereignis außerhalb jeder Routine von hoher Bedeutung vor dem Hintergrund eines kritischen Zeitfensters. Jeder, der agiert, reagiert und kommuniziert, tut dies unter einem besonderen Spotlight. Je höher der Handlungsbedarf einer Entscheidung und Maßnahme auf der einen Seite und je geringer die Datenbasis auf der anderen Seite, je größer ist das Risiko eine Fehlentscheidung zu treffen. Aber meist besser als keine Entscheidung. Entscheidungen sind geprägt durch Wegweisungen auf vager Datenlage, sonst wäre sie keine Entscheidungen, sondern die Wahl aus einem dezidierten Menü geprüfter bzw. bekannter Optionen.

Die aktuelle Corona-Krise hat uns im Unbekannten getroffen. Auch wenn der Lockdown am Peak der Infektionsketten kam und nun manche die unrechtmässige Einschränkung von Freiheiten monieren, so standen die demokratisch legitimierten Vertreter des Volkes nach den Schreckensmeldungen aus China, Italien u.a. in der Pflicht eine Entscheidung zu treffen. Die Infektionsketten durch den Lockdown zu unterbrechen war die richtige Entscheidung. Es ist müßig, darüber zu diskutieren, inwieweit dieser Lockdown durch das Infektionsschutzgesetz gedeckt ist oder nicht. Was würden denn die Kritiker sagen, wenn wir italienische Verhältnisse bekommen hätten? Auch kann Deuschland nicht pauschal mit Schweden verglichen werden.

Mit dem Rückgang der kritischen Infektionsphase einerseits und der Zunahme an Erkenntnisgewinn und Daten über das Virus und seine Auswirkungen andererseits war es verfassungsrechtlich angesagt, die Freiheitsbeschränkungen zurückzunehmen. Jede Einschränkung braucht nach einer Akutmaßnahme eine gesetzliche Legitimierung auf Basis von Verhältnismäßigkeitsabwägungen – ansonsten ist sie illegal.

Wie müssen Entscheider – egal ob in der Politik oder in Unternehmen und anderen Organisationen – ihre Entscheidung “verkaufen”?

Professor Steven Callenar von der Stanford University stellt dies sehr fundiert dar: Je ernster das Thema, je höher die gesellschaftliche Bedeutung und je mehr Nuancen und Fakten für jede Strategie notwendig werden, je höher ist die Anforderung an Fakten, Analysen, Interpretationen und je weniger sind “Stories” angesagt.

Die Krise kennt viele Meinungen und Stimmen, aber zunächst haben alle nur “Unterhaltungswert” aus bestimmten Blickwinkeln und deren Extrapolation, solange keine für genau dieses konkrete Krisenereignis belastbare Daten vorliegen.

Insoweit denke ich, dass jeder Yachteigner unter aller Vorsicht und Umsicht seine Turns für das restliche Jahr2020 planen kann. Ich rate, sich sehr spezifisch und aus fundierten Quellen zu informieren und mit allen Quellen vorsichtig umzugehen.

Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen – diese gilt es zu lösen.

Redaktion Yachten
Bild: MySeatime/Magnum Yacht Charter

 

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