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Wandern nahe Dubrovnik in Dalmatien

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Dubrovnik gilt als eine der schönsten Städte am Mittelmeer und wird gerne auch als „die Perle der Adria“ bezeichnet. Durch die Altstadt von Dubrovnik kann man wunderschön spazieren, Dubrovnik ist aber auch der ideale Ausgangspunkt für Wandertouren im südlichen Dalmatien, zum Beispiel um die Halbinsel Peljesac zu auf Schusters Rappen zu erkunden, die nur eine halbe Stunde Autofahrt von Dubrovnik entfernt ist.

Peljesac ist im Prinzip ein schmaler langer Bergrücken im Meer, dessen südliches Ende am Festland hängt. Im Süden der Halbinsel liegt das mittelalterliche Dorf Ston, umgeben von der längsten zusammenhängenden Mauer Europas, wie Marijana Franusic erklärt. Die Original-Mauer stammt aus dem 14. Jahrhundert, ist 5,5 Kilometer lang und wurde von der Republik Dubrovnik gebaut, um das Salz der Stadt zu schützen. Damals war Salz extrem kostbar und ein Kilo Salz so wertvoll wie ein Kilo Gold. Von der Mauer aus hat man einen weiten Blick über die Bucht von Ston, wo noch ganz traditionell in einer Saline Salz gewonnen wird. Die Saline gab es schon zur Römerzeit, sie ist seit rund 4000 Jahren durchgehend in Betrieb. Das Salz ist 100 Prozent Natur: keine Zusätze, nur Sonne, Wind und das Meer.

Das Nachbardorf Mali Ston ist bei Feinschmeckern bekannt, das Fisch-Lokal Villa Koruna gilt als eines der besten in Kroatien. Alles, was hier auf den Tisch kommt, wurde im Umkreis von 300 Metern aus dem Meer gefischt, die Bucht ist ein Natur-Reservat. Als Vorspeise gibt es Austern, Meereseier, Austernsuppe, gemischte Muscheln in Weißwein-Knoblauch-Sauce, schwarzes Tintenfisch-Risotto, Spaghetti mit Meeresfrüchten und als Hauptspeise Scampi, Calamari, Sardinen, Gambas – alles mit hausgemachtem Olivenöl, Kräutern aus eigenem Garten und Ston-Salz. Jeden Morgen kommt ein befreundeter Fischer und bringt seinen frischen Fang vorbei. Trotzdem sind die Preise im Restaurant immer noch günstig. 

Die zweite Station der Wandertour ist das nördliche Ende der Halbinsel Peljesac. Hier lockt der höchste Berg der Gegend, der 961 Meter hohe Sveti Ilija. Auch Josip Bucal von der örtlichen Bergrettung ist hier oft unterwegs. Noch vor ein paar Jahren gab es viele Bergunfälle, weil die Urlauber direkt vom Strand losgewandert sind und das Gelände unterschätzt haben. Schließlich führt der Anstieg von Meeresniveau auf fast 1000 Meter hinauf, und das oft bei Temperaturen von 40 Grad in einem Labyrinth aus Wald und Kalkstein. Deshalb wurden nun überall Tafeln mit entsprechenden Informationen für die Wanderer aufgestellt.

Die dritte Station ist die Insel Korcula. Vom Hafenort Orebic auf Peljesac benötigt die Fähre nur ein paar Minuten hinüber nach Korcula. Hie wartet schon Wanderguide Ivan Andrijic. Es geht durch eine typisch mediterrane Landschaft aus Pinien, Zypressen und Steineichen. Mit Natursteinmauern sind Olivenhaine und kleine Weinberge abgegrenzt. Es duftet nach Salbei, Lavendel, Thymian und Majoran. Ivan erzählt dazu eine wundersame Geschichte von den Wildschweinen, die sehr neugierig sind und, wenn sie ein anderes Wildschwein wittern und „verliebt“ sind, schon mal von Korcula rund 12 Kilometer durch den Kanal zur Insel Mljet hinüberschwimmen. Zum Glück haben die Wildschweine noch nicht das Süßigkeiten-Paradies Cucarin im Hauptort Korcula entdeckt, wo Diana Petkovic alles selbst zubereitet, zum Beispiel den traditionellen Cucarin, einen Biscuit mit Süßwein sowie das Biscuit-Johannisbrot oder die Marco-Polo-Bombe, eine Kalorienbombe aus Buttercreme, Walnuss und dunkler Schokolade.

Nicht selten erlebt man auf Korcula oder Peljesac auch ein Klappa-Konzert. Klappa bezeichnet eine Gruppe von Freunden, die in drei oder vier Stimmen miteinander singen, erklärt Kapellmeister Yannis Blazic. Die meisten Lieder handeln von Liebe und Liebeskummer und vom Meer. Weil die Männer oft wochenlang zum Fischen auf See waren und die Frauen auf sie warten mussten, sind die Klappa-Lieder sehr melancholisch – und für die jungen Leute eine gute Gelegenheit, etwas über die Mentalität ihrer Eltern und Großeltern zu erfahren. (NR)

BR-Presse/Bernd-Uwe Gutknecht
Bild: BR

 

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