
Am Freitagnachmittag sollte die Öffentlichkeit endlich erfahren, wer im Streit zwischen Agrokor-Eigentümer Ivica Todorić und der kroatischen Regierung Recht hat. Am Nachmittag sollte der Finanzprüfungsbericht des vergangenen Agrokor-Geschäftsjahrs präsentiert werden. Mehr als 60 Angestellte von Pricewaterhouse Coopers haben die Geschäftszahlen den Sommer über analysiert.
Um 11 Uhr sollte der Sonderbeauftragte der Regierung Ante Ramljak die Zahlen dem Gläubigerausschuss präsentieren. Um 15 Uhr sollten sie dann auch der Öffentlichkeit gezeigt werden. Doch am späten Donnerstagabend kam die Absage.
Finanzminister Zdravko Marić reagierte darauf überrascht: „Ich muss zugeben, dass ich nicht Teil dieses Prozesses bin. Damit meine ich, dass ich nicht über alles sofort informiert werde und auch keine Informationen aus erster Hand erhalte. Man hat mir nur gesagt, dass die Pressekonferenz für morgen abgesagt wurde. So wurde ich auch darüber informiert, als damals die Pressekonferenz für morgen angesetzt wurde. Diese Nachricht bekam ich auch über Umwege.“
Die Präsentation wurde auf nächsten Freitag verschoben.
Seit Tagen beschuldigt Todorić die Regierung, Wirtschaftsministerin Martina Dalić und Ante Ramljak, dass sie ihm Agrokor mit illegalen Mitteln abgenommen hätten und er gezwungen war, den Antrag für die Anwendung von Lex Agrokor zu unterschreiben.
Quelle: Dario Majdandžić