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Ungenütztes Potenzial der Diaspora

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In Zagreb hat vom 06. bis zum 08. November das G2-Meeting stattgefunden – ein kroatischer Wirtschaftsgipfel von Unternehmern aus der kroatischen Diaspora. Das Ziel der Konferenz G2 war die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu stärken und Investoren mit kroatischen Wurzeln für Projekte in Kroatien zu gewinnen.

In Zagreb hat vom 06. bis zum 08. November das G2-Meeting stattgefunden – ein kroatischer Wirtschaftsgipfel von Unternehmern aus der kroatischen Diaspora.

Meeting Next Generation

Unter dem Motto „Meeting Next Generation“, trafen sich auch im diesem Jahr Kroaten aus vier Kontinenten, um neue Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu entdecken. Im Fokus der Konferenz G2 stand dabei neue Netzwerke zu schaffen, Erfahrungen auszutauschen, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu stärken und letztendlich (vielleicht) im Ausland neue Investoren mit kroatischen Wurzeln für Projekte in Kroatien zu gewinnen. Die ganze Veranstaltung fand im Business-Distrikt von Zagreb, in der Radnička- Straße im Kongresszentrum „Forum Zagreb“ statt.

Von Volontären organisiert

Ich wusste bis dato nichts von einer derartigen Konferenz in Kroatien und der Begriff G2 war mir bisher auch fremd. Er steht für die zweite Generation von kroatischen Auswandern. Im Vordergrund der Konferenz stand dabei die Überlegung eine Plattform in Kroatien aufzubauen, die es ermöglicht erfolgreiche Beispiele einer Geschäftstätigkeit mit heimischen Unternehmen aufzuzeigen, sowie ein neues Netzwerk von Unternehmern zum Wissensaustausch zu schaffen. Mit diesem Engagement soll von außen durch Investitionen, Wissensaustausch und Lobbyarbeit dem Land Kroatien dabei geholfen werden wirtschaftlich erfolgreich(er) zu sein. Die Idee zu dieser Konferenz hatten Josip Hrgetić und Mara Vitols-Hrgetić; Rückkehrer aus Venezuela.

Hiermit möchte ich mich im Namen aller, aber auch in Namen für Josip Hrgetić und Mara-Vitols Hrgetić und das ganze Organisationsteam bestehend aus Aco Momčilović, Don Markušić, Antun Krešimir Buterin, Anamaria Kreković und Lidija Šimrak bedanken, die sich über ein halbes Jahr hierfür vorbeireitet und ihre kostbare Zeit aufgeopfert haben, um die Konferenz aus dem Boden zu stampfen. Ich muss hierzu ganz klar sagen, dass diese Personen hierbei als Volontäre tätig waren und dieses Engagement ehrenamtlich übernommen haben. Es war eine sehr interessante Konferenz, an der man viele Kontakte knüpfen und das wirtschaftliche Potential der Diaspora aus der ganzen Welt sehen konnte, die bereit ist geschäftlich in Kroatien aktiv zu sein.

Ungenütztes Potenzial

Leider wie so viele Dinge in Kroatien ist diese wirtschaftliche Zusammenarbeit ein Beispiel dafür, dass Potentiale in Kroatien kaum genutzt werden. Ich fragte die Veranstalter, in welcher Form und ob sie eine Unterstützung für diese Veranstaltung von Regierungsstellen erhalten haben. Sie verneinten. Die ganze Veranstaltung wurde hauptsächlich von dem Organisationsteam und von Volontären getragen.

Regierungsstellen, von dem Amt für Kroaten außerhalb Kroatiens bis hin zum Büro der kroatischen Präsidentin hatten weder in finanzieller noch in organisatorischer Hinsicht die Konferenz unterstützt. Dies bestätigte mir vor allem Aco Momčilović, der Chief Human Ressource Officer (CHRO) des kroatischen Automobilunternehmens Rimac. Auf die Frage, wie das mit der Schirmherrschaft der Präsidenten Kolinda Grabar-Kitarović und anderen Schirmträgern für diese Konferenz zu erklären ist, sagte mir Močilović, dass diese Regierungsstellen auf die Liste und Organisation gesetzt wurden, damit das Event seriös und bekannter wird, einfach publikumswirksamer für die Menschen in und außerhalb Kroatiens; sowie authentisch und wichtig erscheint. Nichts weiter.

Ich war geschockt! Ich konnte es nicht glauben, dass so eine wichtige Konferenz, die im Interesse Kroatiens und der kroatischen Diaspora ist und in diesem Jahr eine große Medienpräsenz erhalten hat, von den kroatischen Staats- und Regierungsorganen in keinster Weise unterstützt wurde. Ist das zu glauben? – „sramota“ : zu deutsch: beschämend!

Kein politischer Wille

Die kroatische Diaspora sollte mehr in Kroatien eingebunden werden, vor allem wenn es um Investitionen oder wirtschaftliche Zusammenarbeit geht. Wieso daran nicht gearbeitet wird, kann ich mir nicht erklären und es ist nicht als selbstverständlich zu erachten. Offensichtlich fehlt bei egal welcher Partei oder politischen Richtung der politische Wille.

Die dargelegten Ansichten oder Meinungen des Autors spiegeln nicht unbedingt die Position von Kroatien-Nachrichten wider. (NR)

Tonci Petric
Bild: Kristina Ivandić
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