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Uljanik-Werft wurde für bankrott erklärt!

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Die Uljanik-Werft in Pula ist nach mehreren gescheiterten Versuchen der Regierung einen strategischen Partner zu finden, in Insolvenz gegangen. Mehr als tausend Arbeiter in Pula und Rijeka werden in den kommenden Tagen entlassen.

Das Schiffsbauunternehmen Uljanik wurde am Montag vom Handelsgericht in Pazin als bankrott erklärt. Das Handelsgericht argumentierte, dass die Forderungen der Gläubiger sich in Höhe auf 164 Millionen Kuna belaufen würden und acht Monaten die Konten des Unternehmens eingefroren sind. Das Gericht entschied, dass es keine andere Lösung als Insolvenz gäbe. Dies ist das dritte Unternehmen der Uljanik-Gruppe, bei dem ein Insolvenzverfahren einleitet, wurde.

Die 3. Maj Werft in Rijeka, ein weiteres Unternehmen der Uljanik-Gruppe, dürfte in den kommenden Wochen ebenfalls Insolvenz gehen.

Der Direktor des Unternehmens sagte, dass die Insolvenz, eine mögliche Partnerschaft mit der China Shipbuilding Industry Corporation, nicht beeinträchtigen sollte.

Der Direktor des Schiffsbauunternehmens Uljanik Sandi Božac erklärte: „Sie können sich jederzeit beteiligen. Ein Bankrott ist nicht etwas, der sie abweisen würde, überhaupt nicht, egal ob der Schiffbau oder ein anderes Geschäftsmodell. Ein Bankrott hat sicherlich eine gewisse Wirkung, aber er ist nicht der entscheidende Faktor. Man kann sich auf diese Weise auf Verhandlungen einlassen.“

Premierminister Andrej Plenković wies die Behauptungen der Opposition zurück, dass seine Regierung für die Insolvenz des Unternehmens verantwortlich sei. Er fügte hinzu, dass eine zweite chinesische Delegation voraussichtlich in zehn Tagen zu Besuch kommen wird.

„Was die chinesischen Partner der China Shipbuilding Industry Corporation betrifft, haben sie einen zweiten Besuch einer Delegation angekündigt, die in etwa zehn Tagen nach Kroatien kommen soll. Diese Regierung hat also weder den Schiffbau noch Uljanik aufgegeben. Wenn jemand etwas für die Werften getan hat, dann hat es diese Regierung, und zwar mit einer Einzahlung von 3,2 Milliarden Kuna.“

Die Gewerkschaften sind enttäuscht, aber nicht überrascht.

„Es ist nicht so, dass wir von der erwarteten Insolvenz enttäuscht sind, sondern das die Regierung und ihre Institutionen nichts unternommen haben. Sie haben sich in die Gräber des kroatischen Schiffbaus verwandelt“, sagte Gino Šverko, der Vorsitzende der kroatischen Gewerkschaft der Metallarbeiter.

Der Vorsitzendes der Gewerkschaft Uljanik Boris Cerovac befürchtet, das dies der Beginn des Endes einer Industrie sei.

„Wenn jemand denkt, dass der Schiffbau in Kroatien mit Brodosplit und Brodotrogir überleben werde, irrt er sich zutiefst. Die einzige Werft, die in der Lage war hoch entwickelte Schiffe zu bauen, war Uljanik“, sagte Cerovac.

Die lokalen Behörden in Pula erklärten einen Tag der Trauer. Uljanik sei seit mehr als 160 Jahren, sowohl im sozialen als auch im wirtschaftlichen Sinne ein Teil der örtlichen Gemeinschaft, sagte der Bürgermeister von Pula Boris Miletić und fügte hinzu, dass die Einheimischen eine starke emotionale Bindung zur Werft hätten.

Im März genehmigte die Regierung einen vorläufigen Rettungsplan für die beiden Werften, an dem sich auch die in Split ansässige Werft Brodosplit beteiligte. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Rettungsplan der Regierung rund 1 Milliarde Euro kosten würde. Dies war für Brodosplit inakzeptabel.

Die kroatischen Steuerzahler werden am Ende den größten Teil der Insolvenzrechnung übernehmen müssen, da der Staat 100 Millionen Euro an Bankgarantien für die Werften sichergestellt hatte.

Die Arbeiter der 3. Mai Werft hoffen, dass ihre Werft überleben werde, da die meisten Probleme nach dem Zusammenschluss mit der Uljanik-Werft aufgetreten sind. Sie hoffen, dass das Handelsgericht Gericht in Pazin ihnen die Möglichkeit gewährt, sich von Uljanik zu lösen.

Glas Hrvastke/
Bild: Oh-Man.de
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