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Überladung beim Weg zum Campen kann gefährlich und teuer werden

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Gewichtsverteilung beeinflusst Fahrstabilität, „richtiger“ Führerschein wichtig, Strafen im Ausland

Die Campingsaison ist in vollem Gange. Bei der Beladung von Wohnmobil oder -wagen ist jedoch Vorsicht geboten. Das zugeladene Gewicht und dessen Verteilung hat erheblichen Einfluss auf Bremsverhalten und Fahrstabilität. „Das höchstzulässige Gesamtgewicht darf keinesfalls überschritten werden, nicht zuletzt aufgrund der erhöhten Unfallgefahr – es drohen auch hohe Strafen“, weiß Tomas Mehlmauer, Präsident des Österreichischen Camping Clubs (ÖCC). Die Strafrahmen sind von Land zu Land unterschiedlich, billig kommt man jedoch nirgends davon.

„Hat man hierzulande zu viel geladen, sind Strafen bis zu 5.000 Euro möglich. Bei einer Überladung von mehr als zwei Prozent kann die Exekutive die Weiterfahrt verbieten“, warnt der Experte. „Die meisten Camper in Österreich besitzen einen Führerschein der Klasse B. Dieser berechtigt zum Lenken eines Wohnmobils oder eines Gespanns mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3.500 Kilo. Alles, was darüber hinausgeht, darf mit dieser Führerscheinklasse nicht mehr bewegt werden.“ Mit einer siebenstündigen Zusatzausbildung und Eintragung des Codes 96 in den Führerschein lässt sich das Limit für das Lenken eines Gespanns auf 4.250 kg anheben. Darüber hinaus benötigt man zumindest einen Führerschein der Klasse BE – mit diesem darf ein Gespann mit bis zu 7.000 kg gelenkt werden. Wer ein schwereres Wohnmobil fahren möchte, benötigt zumindest einen Führerschein der Klasse C1 für Leicht-Lkw bis 7.500 kg.

„Auch unterwegs in beliebten Camping-Regionen kann zu viel Gewicht teuer werden – so sind in Italien Strafen bis etwa 1.700 Euro möglich“, weiß der ÖCC-Experte. In Kroatien beginnen die Strafsätze bei 40 Euro. In Frankreich wiederum zahlt man bis zu 750 Euro bei zu viel Ladung – wird das zulässige Gewicht um mehr als fünf Prozent überschritten, wird die Weiterfahrt verboten.

Sicher und straffrei – wie man richtig belädt und wo man Kilos sparen kann

  • Kapazität: Die Beladungskapazität errechnet sich aus der Differenz zwischen Leer- und höchstzulässigem Gesamtgewicht und findet sich in den Fahrzeugpapieren. Zur Zuladung zählen u.a. die Passagiere, das Gepäck und die Ausrüstung, aber auch Betriebsstoffe wie Diesel, Wasser und Gasflaschen. Tipp des ÖCC-Experten: „Den Wassertank vor der Fahrt nicht zur Gänze füllen, sondern lieber erst am Campingplatz. Und Campinggeschirr aus Melamin ist leichter als normales.“
  • Gewichtsverteilung: Das Gewicht muss rechts und links sowie vorne und hinten möglichst gleichmäßig verteilt sein. „Schwere Gegenstände gehören nach unten oder in die Stauräume nahe der Achse. Je tiefer der Schwerpunkt, desto besser die Straßenlage“, so Mehlmauer.
  • Stützlast: Wichtig ist bei der Beladung eines Anhängers, die zulässige Stützlast von Wohnwagendeichsel und Anhängerkupplung zu beachten. Bei zu hoher Stützlast verringert sich die Belastung der Vorderräder am Zugwagen, sodass der Kontakt zur Fahrbahn nachlässt.
  • Dachträger und Heckgarage: Dachträger sind eher für leichte Zuladung ausgelegt, aber für sperrige Utensilien gut geeignet. „Nutzt man die Heckgarage, muss das für die Hinterachse verträgliche Gewicht beachtet werden“, rät der ÖCC-Experte.
  • Gewichtsprüfung: Um die Zuladung vor Reiseantritt zu kontrollieren, kann man entweder auf eine öffentliche Waage fahren oder eine Radlast-Caravanwaage aus dem Fachhandel verwenden, die zusätzlich die Gewichtsverteilung auf den Radseiten misst – so können Reifenschäden verhindert werden.

Ein Organisationshelfer für die heurige Campingsaison ist die kostenlose App „mobito“: Damit hat man Spritverbrauch, sämtliche Ausgaben und vieles Mehr rund ums Wohnmobil stets im Blick.

Weitere Infos zum Thema Camping findet man unter www.campingclub.at

ÖAMTC-Presse
Bild: ÖAMTC/ADAC Presse
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