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So viel kosten zu schnelles Fahren und Falschparken

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Verkehrsjuristen warnen deutsche Autofahrer vor einer Abzocke nach Verkehrssünden im Ausland. Doch welche Geldbußen werden bei zu schnellem Fahren in Italien oder Telefonieren am Steuer in Dänemark fällig? Wir haben die Gebühren aufgelistet.

Im Urlaub oder auf einer Geschäftsreise zu schnell gefahren, falsch geparkt oder die Mautgebühr nicht bezahlt? Nach Verkehrsverstößen im Ausland flattern immer mehr deutschen Autofahrern von dubiosen Inkassofirmen überzogene Zahlungsaufforderungen ins Haus. Das beklagen Autoclubs und Verkehrsanwälte am Rande des Verkehrsgerichtstages (VGT) in Goslar. „Die Betroffenen werden aufgefordert, zum Teil hohe dreistellige Beträge zu bezahlen, weil sie irgendwann einmal fünf Euro Maut nicht bezahlt oder falsch geparkt haben“, sagte der ADAC-Jurist Markus Schäpe.

Die Forderungen kämen zumeist aus Kroatien, Italien, Ungarn oder Großbritannien, hatte Schäpe zuvor dem Redaktionsnetzwerk Deutschland mitgeteilt. Das Ganze habe sich in den vergangenen drei, vier Jahren zu einem Massenphänomen entwickelt, so der ADAC-Jurist. Mittlerweile seien jährlich Zehntausende, wenn nicht sogar Hunderttausende deutsche Autofahrer betroffen. „Und was da zum Teil verlangt wird, ist mehr als befremdlich“, sagte Schäpe. VGT-Präsident Kay Nehm nannte als Beispiel einen ursprünglich nur 20 Euro teuren Verkehrsverstoß in Kroatien, für den später einschließlich Gebühren 300 Euro bezahlt werden sollten.

Welche Geldbuße wird in welchem Land fällig?

Aber wie hoch schlagen die eigentlichen Verkehrsverstöße im Ausland eigentlich zu Buche? In den Niederlanden, der Schweiz und in Italien sind die Bußgelder für zu schnelles Fahren am höchsten. Wer während des Fahrens die Finger nicht vom Handy lassen kann und erwischt wird, muss in den Niederlanden, in Dänemark und in Italien mit besonders empfindlichen Geldbußen rechnen. Notorische Falschparker müssen in den Niederlanden, Spanien und Dänemark einen Extraposten in der Reisekasse einplanen. Wer unter Alkoholeinfluss am Steuer erwischt wird und auch der Halter des Wagens ist, muss in Italien (bei 1,5 Promille im Blut) und in Dänemark (ab 2,0 Promille) sogar mit der Beschlagnahmung des Autos rechnen.

Die Promillegrenze liegt in Deutschland – wie in den meisten europäischen Staaten – bei 0,5 Promille. Allerdings muss man beachten, dass die Werte für Fahranfänger oder Berufskraftfahrer teilweise niedriger sind. Ausreißer sind hier Tschechien mit einer strikten 0-Promille-Grenze, Polen mit 0,2 Promille und Großbritannien mit 0,8. Bei Drogen am Steuer gelten in vielen Ländern die gleichen Regelungen wie für Alkohol.

Wir haben die Geldbußen, die bei einem Verstoß in den einzelnen Ländern fällig werden, aufgelistet. Bei den Angaben handelt es sich um gerundete Eurobeträge.

Italien

Fahren unter Alkoholeinfluss: ab 530 Euro. Wer bis zu 20 km/h zu schnell unterwegs ist, zahlt ab 170 Euro aufwärts (nachts um ein Drittel höher), schneller als 50 km/h kosten mindestens 530 Euro. Eine rote Ampel nicht gesehen: ab 170 Euro (nachts um ein Drittel höher). Parkverstoß: ab 40 Euro. Nicht angeschnallt: ab 80 Euro. Handy am Steuer: ab 160 Euro.

Kroatien

Fahren unter Alkoholeinfluss: ab 95 Euro. Wer bis zu 20 km/h zu schnell unterwegs ist, zahlt ab 65 Euro aufwärts, schneller als 50 km/h kosten mindestens 400 Euro. Eine rote Ampel nicht gesehen: ab 270 Euro. Parkverstoß: ab 40 Euro. Nicht angeschnallt: 65 Euro. Handy am Steuer: ab 65 Euro.

Österreich

Fahren unter Alkoholeinfluss: mindestens 300 Euro. Wer bis zu 20 km/h zu schnell unterwegs ist, zahlt ab 30 Euro aufwärts, schneller als 50 km/h kosten bis 2180 Euro. Eine rote Ampel nicht gesehen: ab 70 Euro. Parkverstoß: ab 20 Euro. Nicht angeschnallt: ab 35 Euro. Handy am Steuer: ab 50 Euro.

Slowenien

Fahren unter Alkoholeinfluss: mindestens 300 Euro. Wer bis zu 20 km/h zu schnell unterwegs ist, zahlt ab 80 Euro aufwärts, schneller als 50 km/h kosten ab 500 Euro. Eine rote Ampel nicht gesehen: 300 Euro. Parkverstoß: ab 40 Euro. Nicht angeschnallt: 120 Euro. Handy am Steuer: 120 Euro. (NR)

Quelle: ADAC
Bild: Dalmatinka Media
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