
Auch in Kroatien gibt es Skorpione, die es aber in Bezug auf Giftigkeit und Gefährlichkeit nicht mit den tropischen Verwandten aufnehmen kann. Sie sind nicht aggressiv, ziehen bei einer Begegnung erst einmal die Flucht vor. Nähert man sich einem trotzdem weiter, macht er sich groß – Imponieren schreckt doch den größten Gegner in die Flucht, denkt er zumindest. Er richtet sich vorne auf, spreizt seine Scheren und hebt den Schwanz mit dem Stachel. Aber wenn so ein Zwerg auf Goliath macht, sieht das eher niedlich als abschreckend aus. Hilft auch das nicht, weicht er zurück und versucht erneut, zu entkommen. Deshalb ist ein Stich eines Skorpions sehr unwahrscheinlich, man muss sich schon irrtümlich auf einen setzen, damit er sich so massiv wehrt. Kommt es zu so einem Zwischenfall, sollte man die Stelle gut kühlen und ein Mittel gegen Insektenstiche auftragen. Denn die Wirkung ist ähnlich wie bei einem Wespenstich. Allergiker sollten allerdings zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen.
In Kroatien werden 7-8 Arten diskutiert, die der Gattung Euscorpius Thorell, 1876 angehören. Die Arten dieser Gattung findet man fast ausschließlich in Europa. Es handelt sich hierbei um sehr kleine Arten, die maximal eine Länge von 3-5 cm erreichen können.
Alle Arten ernähren sich von anderen Tieren, die sie aktiv erbeuten. Dafür injizieren sie das Gift ihrer Giftdrüse und lähmen damit ihre Beute.
Gesicherte Arten sind:
* Euscorpius carpathicus Linné, 1767
* Euscorpius gamma Caporiacco, 1950
* Euscorpius hadzii Caporiacco, 1950
* Euscorpius italicus Herbst, 1800
* Euscorpius tergestinus Koch, 1837
Auf der Insel Vir habe ich bis jetzt die beiden letzten Skorpione gefunden. E. italicus (Bild 1) ist der größte, er ist meist braun – schokoladebraun und kann helle oder dunklere Beine haben. Auf dem 2. Bild habe ich ihn auf den Rücken gelegt, um eine Besonderheit aller Skorpione zu zeigen, nämlich das Pecten oder Kammorgan. Es ist paarig angelegt und schleift leicht über den Boden. Mit diesem Organ kann der Skorpion sowohl Düfte als auch Vibrationen wahrnehmen. E. italicus habe ich meist in Steinmauern, neben Häusern und oft in der Wohnung gefunden.
Der wesentlich kleinere E. tergestinus (Bild 3) ist in der Färbung heller. Er lebt in Trockensteppen meist unter Steinen, wo man ihn recht häufig findet.