Viele Menschen schwärmen von der Karibik, weil es da so farbenprächtige Tiere gibt. Ich finde, die Adria muss sich da nicht verstecken.
Denn auch hier gibt es wunderschöne und auch farbenprächtige Vertreter der Fauna. Ein Stamm, in dem man viele intensiv gefärbte Arten findet, sind die Porifera Grant, 1836, die Schwämme.
Es ist ein sehr alter Tierstamm, erste Nachweise stammen aus dem Präkambrium. Sie leben in kleinen bis größeren Kolonien, wobei die einzelnen Zellen unterschiedliche Funktionen haben. Schwämme ernähren sich von Plankton, das sie aktiv über viele kleine Poren einstrudeln. Über das große Osculum wird das Wasser dann wieder ausgestoßen. Sie können sich sowohl ungeschlechtlich wie auch geschlechtlich fortpflanzen. Bei letzterer werden die Parenchymulalarven ins freie Wasser abgegeben, die als Bestandteil des Planktons frei schwimmen. Sie setzen sich fest und entwickeln sich zum adulten Schwamm.
Man findet aber auch manchmal recht skurrile Wuchsformen, wie diesen Schwamm, der ein ertrunkenes Möwenjunges überwachsen hat.
Ein krustenbildender Schwamm ist Clathria (Microciona) atrasanguinea Bowerbank, 1862, der meist Kolonien von etwa 8 cm Durchmesser bildet. Er ist rotbraun gefärbt.
Bohrschwämme leben in Steinen oder Molluskenschalen. Viele kennen perforierte Kalksteine, die man am Ufer findet. Hier hat der Schwamm ganze Arbeit geleistet, denn das Tier ist nach und nach durch den Stein gewachsen, immer durch feine und feinste Kanäle miteinander verbunden.
Ein farbenfrohes Beispiel ist Cliona celata Grant, 1826, der Gelbe Bohrschwamm oder kamenotočna spužva. Er ist der häufigste Bohrschwamm in der Adria.
Daneben gibt es noch eine Art, die grüne Oscula bildet sowie eine weitere mit orangen Oscula.
Chondrilla nucula Schmidt, 1862, der Glänzende Lederschwamm bzw. krumpirasta spužva kann man beim Schnorcheln oft sehen. Der kroatische Name bezeichnet ihn recht gut: Kartoffelschwamm. Denn seine braunen Kolonien liegen wie Kartoffeln auf hartem Substrat.
Der Nierenschwamm, Chondrosia reniformis Nardo, 1847 wiederum lebt gut versteckt unter Steinen. Die Einzeltiere werden bis zu 10 cm lang und sind weiß-grau gemustert.
Der wohl am häufigsten beobachtete Schwamm ist Aplysina aerophoba Nardo, 1833, der Goldschwamm, žuta sumporača. Er fällt schon durch seine schwefelgelbe Färbung und seine genetzte Oberfläche auf. Diese Farbe wird von eingelagerten Cyanobakterien verursacht. Nimmt man so ein Tier aus dem Wasser, wird er allerdings ganz schnell schwarz. Dies wird durch die von ihm produzierte Homogentisinsäure verursacht, die ein Fraßschutz ist.
Ein Beitrag von: Moni Losem Quelle und Bilder: Kroatiens Fauna und Flora