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Schmarotzer im Pflanzenreich

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Sowohl bei den Pflanzen als auch bei den Tieren gibt es Individuen, die sich auf Kosten anderer ein einfaches Leben bereiten. So nach dem Motto: warum soll ich was tun, wenn ich meine Nahrung auch bei anderen abzapfen kann.

Im Pflanzenreich werden Vollschmarotzer, die überhaupt nichts selber machen und Wasser und Nährstoffe von ihren Wirtspflanzen beziehen, von den Halbschmarotzern, die noch Photosynthese betreiben, unterschieden. Während Halbschmarotzer ihre Wirte nicht letal schädigen, kann es bei den Vollschmarotzern durchaus passieren, dass die Wirtspflanze teilweise oder ganz abstirbt.



Melampyrum sylvaticum Linné, 1753 – Wald-Wachtelweizen, planinska urodica

Halbschmarotzer – Sie haben Laubblätter mit Chlorophyll und können ihren Energiebedarf selbst decken. Mineralien und Wasser entziehen sie allerdings ihren Wirtspflanzen.



Euphrasia rostkoviana Hayne, 1825 – Gemeiner Augentrost, obična očanica

Den Augentrost kennen die meisten von Wiesen, in denen er früher sehr häufig vertreten war. Er zapft die Wurzeln verschiedener Gräser wie das Gewöhnliche Knäuelgras , čvorasta oštrica, den Gewöhnlichen Rot-Schwingel, crvena vlasulja oder das Rote Straußgras, obična rosulja an. Der Augentrost ist eine alte Heilpflanze, sein deutscher Name deutet schon darauf hin, denn er hilft bei Erkrankungen der Augen.



Bartsia trixago Linné, 1753 – Bunte Bellardie, sredozemna belardija
Sie stammt aus dem Mittelmeerraum, wurde mittlerweile aber auch schon in Österreich nachgewiesen. Man findet sie in Wiesen mit vielen und höheren Gräsern, die vermutlich auch ihre Wirtspflanzen sind. Sie öffnet im Mai ihre wunderschönen Blüten.



Rhinanthus serotinus Oborny, 1886 – Großer Klappertopf
Ihn findet man in feuchteren Habitaten und er verträgt auch extensiv bewirtschaftete Flächen gut. Seine Wirtspflanzen sind ebenfalls verschiedene Gräser wie Cynosurus cristatus Linné, 1753, das Wiesen- Kammgras, livadni krestac. Der deutsche Name beschreibt das Klappern der Samen in ihrer Hülle.




Viscum album Linné, 1753 – Weißbeerige Mistel, bijela imela
Nicht nur Miracolix war von dieser Pflanze fasziniert, die ihre Haustorien tief in das Gewebe eines Laubbaumes treibt und so eine direkte Verbindung zu den Leitbündeln erhält. Sie wird seit der Antike als Heilpflanze bei verschiedenen Krankheiten eingesetzt.

 



Vollschmarotzer – Hier möchte ich 2 Vertreter der Sommerwurzgewächse vorstellen. Diese Pflanzen bestehen eigentlich nur aus dem Blütenstand, der bunt gefärbt ist. Laubblätter gibt es nicht, und sie ernähren sich ausschließlich von ihren Wirtspflanzen. Während die oben genannten Arten meist mehrere Wirtspflanzen annehmen, gibt es hier Spezialisten, die nur Pflanzen einer Familie, manchmal sogar nur einer Art annehmen.




Orobanche crenata Forsskål, 1775 -Kerbige Sommerwurz, narovašeni volovod
Sie saugt ausschließlich an Lippenblütlern wie Linse, Bohne, Ackerbohne oder Wicke. In Kroatien habe ich sie oft in Hausgärten gesehen, meist an der Ackerbohne. Diese Sommerwurz ist ein echter Südländer und kann auf Äckern beträchtlichen Schaden anrichten.




Orobanche minor Sutton, 1798 – Kleine Sommerwurz, mali pojalni
Sie bevorzugt Pflanzen aus der Familie der Korbblütler und richtet in Kroatien alle paar Jahre große Schäden an den Beständen der Italienischen Strohblume an.


Ein Beitrag von: Moni Losem
 Quelle und Bilder: Kroatiens Fauna und Flora
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