
Ein neues Holdingunternehmen soll entstehen, an dem Gläubiger für ihre Schulden Anteile erhalten.
Am Mittwoch wurde vom Sonderbeauftragten der Regierung Ante Ramljak das neue Agrokor vorgestellt. Spätestens im Frühling könnte der ehemalige Agrokor-Eigentümer Ivica Todorić ohne seine Anteile und die Agrokor-Aktionäre ohne ihre Aktien bleiben. Der vorläufige Gläubigerausschuss unterstützt den Einigungsentwurf des Sondervorstands.
Dieser sieht vor, dass der Konzern umstrukturiert wird. Agrokor, wie es in der derzeitigen Form existiert, verschwindet und es entsteht ein neues Holdingunternehmen aus 25 ehemaligen Agrokor-Unternehmen. Fast 5700 kroatische und ausländischee Unternehmen würden gegen einen Schuldenerlass Aktien am neuen Unternehmen halten. Den Gläubigern wurden Forderungen von insgesamt 5,5 Milliarden Euro anerkannt.
Der Sonderbeauftragte der Regierung Ante Ramljak: „Die Grundstruktur ist diese, dass ein neuer und verkleinerter Konzern entsteht, der dann das funktionierende Geschäft übernimmt. Auch ein Teil der Schulden wird dieser neue Konzern übernehmen. Alles was dann noch mit der alten Struktur, der alten Organisation und dem alten Agrokor zu tun hat, wird abgeschrieben werden. Der nächste Schritt ist dann die Insolvenz und Unternehmensliquidation.“
Premier Andrej Plenković kommentierte ebenfalls die ganze Situation um Agrokor: „Besonders freue ich mich darüber, dass wir mit unserem Gesetz zur Rettung strategisch wichtiger Unternehmen eine Wirtschaftskrise, einen Dominoeffekt auf unser Finanzsystem vermeiden konnten.“
Der Agrokor-Sondervorstand und der Verband der Agrokor-Lieferanten werden sich ab 10 Uhr zu einem Treffen zusammensetzten. (NR)
Dario Majdandžić Bild: Dalmatinka Media