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Olivenhaine in Gabela

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Ein Beitrag unseres Kollegen /HRT

In der Gemeinde Gabela in der Herzegowina war die Landwirtschaft schon immer der stärkste Wirtschaftszweig. In jüngster Zeit wurden intensive Anstrengungen unternommen, um zuvor nicht genutzte Landflächen wieder zu kultivieren, und zwar für den Anbau von Olivenhainen.

Seit jeher waren die hohen und imposanten Berge von Gabela, die sich aus dem weiten Tal der Neretva-Ebene zwischen den Ortschaften Gabela und Čapljina erheben, karge Landflächen, die von spärlicher Vegetation bedeckt waren. Heute haben moderne Maschinen und menschlicher Einfallsreichtum die Hänge dieser Berge in fruchtbares Land verwandelt.

Die Umwandlung von kargem und felsigem Gelände in nutzbares und fruchtbares Land erfordert enorme Anstrengungen und viel Kapital. Es heißt, dass fünf Millionen Euro in dieses innovative und transformative Projekt investiert wurden. Der Investor ist dankbar für die intensive Unterstützung der Gemeinde und der Gespanschaft, sagt der Projektkoordinator Ante Karlović:

„Die Investoren kommen aus Deutschland. Die Arbeitskraft hingegen kommt ausschließlich aus der Region. Wir befinden uns auf einer Fläche von 140 Hektar und wir pflanzen Olivenhaine an und verschiedene Heilpflanzen wie Strohblumen und wilde Hagebutten.“

Toni Falak von der Landwirtschaftsabteilung der Gemeinde Čaplina erklärt, wie karger Boden in Acker- und Nutzflächen umgewandelt wurden.

„Um dieses Land von seinem unbrauchbaren Zustand in einemfruchtbaren Zustand zu verwandeln, war eine enorme Menge an Finanzmitteln erforderlich. Das Land hegt heute Olivenhaine, Obstplantagen, Weinberge und Heilpflanzen. Die Gemeinde Čapljina ist für alle Aspekte dieses Projekts verantwortlich, von der strategischen Beratung bis zur Erledigung der erforderlichen Formalitäten.“

Der Landwirtschaftsminister der Gespanschaft Dubrovnik-Neretva Donko Jović fügt hinzu:

„Der Anbau von Olivenbäumen ist nicht in Vergessenheit geraten. Es ist äußerst beliebt. Wir schätzen, dass nur in der Gespanschaft Herzegowina-Neretva und West-Herzegowina etwa dreihundertzwanzig Hektar Olivenbäumen angebaut worden sind. Da sind die 140 Hektar wo wir uns befinden nicht inbegriffen. Gleichzeitig haben wir noch weitere hundertvierzig Hektar, für die sich ausländische Investoren interessieren.“

Toni Falak erklärt weiterhin den Konzessionsrahmen für die Benutzung der landwirtschaftlichen Flächen.

„Die Konzession hat eine Laufzeit von 30 Jahren. Für diejenigen, die in Olivenhaine investieren, gelten besondere Ausnahmen und Anreize, da die Zeit für die Reife der Oliven verhältnismäßig lang ist.“

Landwirtschaftsexperten schätzen, dass nach zwei Jahren, zehn weitere Hektar für Strohblumen angebaut werden. Gleichzeitig sei die Zukunft dieser bestimmten Kultur in Herzegowina unsicher, sagt Jović.

„Was wir in den letzten zwei Jahren gesehen haben, sind vermehrte Anfragen um auf andere Kulturen umzusteigen, vorallem unter denjenigen mit Konzessionen für Strohblumen,. Ein großer Teil dieser Anfragen bezog sich speziell für den Anbau von Olivenbäume. “

Das milde mediterrane Klima, der Zugang zu einer reichlich vorhandenen Wasserquelle, die Luftzirkulation aufgrund der erhöhten Topografie sowie die Qualität der Erde selbst tragen dazu bei, die ökologische Landwirtschaft von Olivenbäumen und Hagebutten einfacher und kosteneffizienter zu gestalten.

„Das Land selbst, das für landwirtschaftliche Zwecke aufbereitet wurde, ist perfekt für die Landwirtschaft geeignet. Der fruchtbare Boden ist einige Zentimeter unter einer Sandschicht versunken, die dazu beiträgt, die neu gepflanzten Hagebutten- und Olivenbäume vor Unkraut und auch vor Dürre zu schützen. “

Ante Karlović sagt, die Gemeinde habe weitere Pläne, brach gelegenes Land in landwirtschaftlich genutzte Flächen, für eine nachhaltige und ökologische Landwirtschaft, umzuwandeln.

„Alles, was wir produzieren, ist für ausländische Märkte bestimmt. Wir planen alle landwirtschaftliche Produkte, als ausschließlich biologischen Anbau zertifiziert zu lassen. In dieser Hinsicht sind wir Pioniere und wir hoffen, dass sich diese Praktiken auch auf andere Gebiete in Bosnien-Herzegowina und Kroatien ausweiten. Wir verwenden keine künstlichen Chemikalien, sondern nur biologische Wirkstoffe zur Behandlung von Kulturpflanzen und für Düngemittel.“

Da neue landwirtschaftliche Plantagen angebaut werden steigt auch der Bedarf an neuen Arbeitskräften, sodass zehn Arbeitnehmer mit unterschiedlichen Profilen eingestellt worden sind. Da sich die ökologische Produktion ausweitet wird es weiterhin möglich sein eine große Anzahl von Arbeitnehmern aus der Region Čapljina einzustellen.

*Anmerkung der Redaktion: die Gemeinde Gabela und die Stadt Čapljina gehören politisch zu BiH. Doch die Herzegowina, in der sich diese Region befindet, wird überwiegend von Kroaten bewohnt und gehörte kurzzeitig nach dem Ende des Krieges zu Kroatien (Herzeg-Bosna).

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