Das 10. Lavendel-Festival – ein Bildungs-, Wirtschafts-, gastronomisches, kulturelles und touristisches Ereignis – fand am vergangenen Wochenende in der Ortschaft Velo Grablje auf der kroatischen Insel Hvar statt.

Das Festival feierte die Pflanze Lavendel, für die Hvar weltweit als bekannt ist. Das Festival fand i Rahmen der Organisation des Verbandes Pjover statt. Der Verbandsleiter Ivan Zaninović erzählte uns über die Insel, über die alten traditionellen Steine, den Trockenbau und über Zäune und Lavendelfelder.

„Damit die Menschen ein Stück Land, in einem Land voller Steine bekommen konnten, mussten die Menschen graben. Damit haben sie den Boden für die Pflanzung der Sämlinge bekommen, zuerst pflanzten sie Weinreben an und spätere Lavendel. Sie haben zuerst die Erde gegraben, die Steine wurden verbaut, so haben sie Mauern gebaut, damit das Land nicht verloren geht und es wurde zudem automatisch in Parzellen verteilt, so haben wir nun das Erbe des Trockenbaus von Steinmauern. Ich sagte, jeder Stein ging durch die menschliche Hand, da sieht man, was für eine Arbeit dies war. Wenn man die Satellitenbilder der Insel und Stadt Hvar anschaut, sieht diese so aus, als ob die Spitze ineinander verwoben ist. Daran haben so viele Menschen gearbeitet,“ erklärt Herr Zaninović.

Als die Rebenkrankheit „Peronospora“ kam, vernichtet diese alle Weinstöcke und die Menschen bekamen kein Einkommen von den Weinreben mehr. Sie fingen an die Insel zu verlassen und woanders Arbeit zu suchen. Im Jahr 1928 pflanzte Bartol Tomičić Lavendel an.

Nach einer Zeit, nachdem diese gewachsen sind, bekam er sein erste Einkommen von dieser Pflanzen. Er kochte Öl und verkaufte es. Als die Inselbewohner sahen, dass man Lavendel anpflanzen kann und noch damit Geld verdienen konnte, begannen sie Lavendel anzupflanzen. Mitte des 20. Jahrhunderts produzierten die Ortschaft Velo Grablje und die Insel Hvar 10 Prozent der weltweiten Lavendelproduktion. Zu dieser Zeit konnten die Inselbewohner mit Lavendel gut Geld verdienen und sich die Existenz sichern. Nachdem sie ihre Häuser umgebaut haben oder sogar neue Häuser erbaut habne, widmeten sie sich dem Tourismus zu.

„Sie verliessen die Felder, da Lavendel im Sommer geerntet wird und im Sommer ist der Tourismus auf dem höchsten Punkt. Die Menschen wurden von Tourismus angezogen, aber auch der Staat gab damals den Reiz in den staatlichen Unternehmen zu arbeiten. Eine Sache hatte großen Einfluss auf den Lavendelanbau und zwar dass alle, die in staatlichen Unternehmen tätig waren, eine Versicherung bekamen und die Landarbeiter waren im Vergleich nicht versichert. Was die Dörfer betrifft, da gab es kein Wasser, da gab es Brunnen, es gab keine Sanitäreinrichtungen. Jeder wollte etwas Besseres und Moderneres und so zogen sie weg. Lavendel wurde vernachlässigt und dann kamen die zwei grosse Feuerbrände. Im Jahr 1997 tobte ein großes Feuer in den Dörfern Brusje und Velo Grablje, wo Lavendel am häufigsten angebaut wurde. Danach gab es staatliche Hilfe für den Anbau von Lavendel und es wurde auch etwas Lavendel angepflanzt, aber dann kam ein weiteres Feuer und seitdem ist Lavendel auf der Insel Hvar fast verschwunden. Im Jahr 2006 wurde unser Verein gegründet und 2009 kamen wir auf die Idee ein Festival zu gründen. Das Verein Provjer hat mit dem Lavendel-Fest den Verfall von Lavendel gestoppt. Wir sind nun zurzeit auf null und gehen leicht bergauf. Mit langsamen Schritten zwar, aber ich glaube, dass wir in einiger Zeit wieder Felder bepflanzen werden, die visuell interessant sind. Da die heutige Art des Tourismus sich sehr an Tradition orientiert. Die Menschen imteressieren sich mehr und mehr für Öko-Dörfer, dem autochthonen Sachen und Dingen. Und wir sehen, dass wir durch unser Dorf ausgezeichnete Gelegenheit für ein Fortschritt und Überleben unserer Tradition und Erbes haben,“ sagt Zaninović.

Eine der Ausstellerinnen des Festivals Jasminka Bosnić sagte, dass alle ihre Produkte selbstgemacht worden sind und aus Rohstoffen, die hauptsächlich von der Insel Hvar stammen.

Sie verkauft Marmeladen, getrocknete Mandeln, Pfefferkuchen. Die bekannten alten kroatischen Pfefferkuchen, die bereits der bekannte kroatische Schriftsteller Petar Hektorović in seinen Reiseberichten erwähnte und die bis heute nach der traditionellen Rezeptur hergestellt werden. Bosnić bittet außerdem noch Olivenöl, wilder Majoran, Oregano, Meerfenchel, Capar an und die meisten dieser Dinge haben das Etikett eines Inselprodukts, dass von dem kroatischen Landwirtschaftsministerium ausgezeichnet wird.

Glas Hrvastke/
Bild: Living at Home
Video: Gerd Burckhardt
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