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Kroatischer Wirtschaftsgipfel G2 in Zagreb

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Unter dem Motto „Meeting Next Generation“, kommen auch dieses Jahr Kroaten aus vier Kontinenten zusammen um neue Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zu entdecken. Das Meeting fand vom 06. bis zum 08. November im Kongresszentrum „Forum Zagreb“ statt.

Feierlich wurde die Konferenz, deren Ziel es ist ein Netzwerk zwischen der kroatischen Diaspora und der kroatischen inländischen Geschäftswelt zu schaffen, von der kroatischen Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović eröffnet.

„Bereits zu Beginn meines politischen Mandats war und bleibt eine meiner außenpolitischen Prioritäten die Entfaltung und die Pflege der Beziehungen mit der weltweiten kroatischen Diaspora. Die Schaffung eines positiven Klimas  um die Rückkehr und Integration der Auswanderer zu fördern, nehmen daher einen wichtigen Platz in meinem politischen Engagement ein“ – betonte Grabar-Kitarović.

Mit dem Panel „Wie können kroatische Produkte auf die ausländischen Märkte gebracht werden?“, wurde der zweite Tag des Meetings G2.3 eröffnet. Žarko Tomasić, der Leiter des kroatischen Arbeitsausschusses beim Weltwirtschaftskongress in Deutschland, zeigte an welchen Produkten der deutsche Markt interessiert ist.

Wie bereits die Jahre zuvor, kommen auch zu diesem Meeting G2.3, Geschäftsleute aus aller Welt. Alle Teilnehmer aus der Schweiz, Dänemark, Finnland, Deutschland, Österreich, Bosnien und Herzegowina, Argentinien, Venezuela, Ecuador, Paraguay, Peru, Canada, den USA und Australien werden bereits am ersten Tag bei der Zusammenkunft „Who’s who in G2“ die Möglichkeit haben, sich selbst und ihre Unternehmen vorzustellen.

Nikola Adamović, Präsident der Deutsch – kroatischen Handelskammer, der als solcher am Panel G2 auch teilgenommen hat, sieht einen Rückgang der Nostalgie innerhalb der kroatischen Diaspora. Er betonte, dass die Investitionsbedingungen in Kroatien verbessert werden müssen, denn obwohl es schwierig sei in Kroatien zu investieren die meisten Investoren mit dem Ergebnis höchst zufrieden sind. Die gute Infrastruktur, die geostrategische Lage und die EU – Mitgliedschaft sieht er als absoluten Vorteil gegenüber der Konkurrenz an. Jedoch sollte Kroatien die Steuerbelastung auf Löhne sowie die Gewinnsteuern nochmals überdenken.

Der junge Zagreber Unternehmer Fran Petar Reizl sucht auf dem „Meeting“ nach Geschäftspartnern, die ihn bei der Projektentwicklung einer kroatischen Kopie des süßen österreichischen Wahrzeichens – der „Mozart Kugel“ – unterstützen. Fran erörtert dazu, dass diese Mozartkugel aus einer belgischen Schokoladenfüllung bestünde, mit der Zugabe von Mandeln, Orangen und anderer Zutaten kroatischer Hersteller. Auf der Verpackung wären bedeutende historische Charaktere Kroatiens abgebildet.

Nachdem sich die Teilnehmer des G2.3 Meetings vorgestellt haben, präsentierten auf dem Panel „Starting up with CROnnect.me“ 10 junge Kroaten ihre Start-Up Unternehmen den Anwesenden, darunter sechs potenzielle Investoren aus der Diaspora. Ante Lučić leitete den Vortrag – ein Rückkehrer nach Kroatien – der die Plattform Cronnect.me kreierte um Start-Ups mit ausgesiedelte Investoren zu verknüpfen.

Lučić verbrachte seine Kindheit in Syriens Damask, leistete zwei Universitätsabschlüsse in Norddeutschland ab und kehrte vor vier Jahren nach Kroatien zurück.

„Ich war unzufrieden mit der Investitionsszene in Kroatien. Die einheimischen Unternehmen investieren recht wenig und für niedrige Investitionen werden hohe Firmenanteile beansprucht. Das wollte ich ändern. Ich wollte,  dass kroatische Unternehmer ihre Platzierungen auf dem kroatischen Markt als eine Gelegenheit betrachten können. Um die Entwicklung der kroatischen Start-Up Unternehmen zu fördern, kam ich zu der Idee diese mit potenziellen Investoren zu verbinden. Dabei handelt es sich um Investoren, die aus Kroatien ausgesiedelt sind und in ihr Heimatland investieren möchten. Was ich ihnen rate ist, ihr Kapital in technologische Innovationen anzulegen, die von jungen Leuten kreiert werden. Der Hauptgedanke ist, Investoren zu bestärken, in junge Leute und ihre globalen Ideen zu investieren,  statt in große Kapitalprojekte“, kommentierte Lučić.

Das dritte „G2 Meeting“ bietet Möglichkeiten zu neuen wirtschaftlichen Kooperationen, Vernetzungen, zum Austausch von Erfahrungen, wie auch zu potenziellen Kapitalanlagen kroatischer Unternehmer, die über Kroatiens Grenzen hinaus leben.

Investitionen kroatischer Auswanderer werden auf Werte in Milliarden von Kuna geschätzt. Auf den vorherigen G2 Konferenzen in 2015 und 2016 kam es zu dem Fazit, dass eine erfolgreiche Investition ein optimistisches Klima, sowie die Beharrlichkeit im Kampf gegen die Bürokratie voraussetzt. (NR)

Autor: Natali Tabak Gregoric

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