Der kleine Flughafen auf der Insel Krk wurde zu einer wichtigen, jedoch inoffiziellen Basis für Pentagon-Lieferungen in den Nahen Osten. Dazu zählen auch Waffen für syrische Rebellen.

Wie das Balkan Investigative Reporting Network (BIRN) berichtet, sind seit April immer mehr Frachtflüge aus den USA über den Krker Flughafen in den Nahen Osten unterwegs.

Bisher seien 14 Fluge in den letzten sechs Monaten aufgedeckt worden, welche Munition, Waffen und andere nicht identifizierte Militärversorgung transportiert haben sollen.

Die Luftraumkontrolle des Krker Flughafens Rijeka wollte die Fracht nicht offiziell kommentieren, bestätigte jedoch, dass es noch viel mehr dieser Flüge gegeben haben soll.

Die Reporter und Fachleute von BIRN sind der Meinung, dass es sich hierbei um eine Verlagerung der Waffen- und Munitionsversorgungslinien handle, welche nun nicht mehr über Deutschland führe.

USA – Rijeka – Qatar
Vom Pentagon beauftragte Luftfrachtführer sollen so seit April mindestens zehn Lieferungen vom Flughafen Rijeka zur US-Basis in Qatar organisiert haben. Die Letzte startete erst vor einigen Tagen, am 25. September.

Die Flugzeuge kamen via kommerzieller Flüge nach Kroatien. Von dort aus wurden alle mit der spezifischen Bezeichnung „CMB“ weitergeführt, was darauf hindeuten, dass die Militärfracht in Kroatien geladen wurde.

Im Juni und Juli seien weitere vier Flüge von der aserbaidschanischen Airline Slik Way durchgeführt worden. Geleaked Dokumente zeigen, dass auf diese Weise Sowjet-Waffen aus Aserbaidschan nach Kroatien geliefert wurden. Den Auftrag hierfür soll das Pentagoner Kommando für Spezialoperationen (SOCOM) gegeben haben.

SOCOM unterstützt syrische Rebellen
BIRN berichtet ferner, dass es sich bei SOCOM um eine inoffizielle Zweigstelle des US-Militärs handelt, welche Waffen und Munition für die Anti-ISIS-Rebellen in Syrien beschaffe. Bisher soll Fracht im Wert von mehr als 2,2 Milliarden Dollar an syrische Kämpfer geliefert worden sein.

Keine offizielle Stellungnahme
Sowohl die kroatische Regierung als auch das Pentagon hätten bisher auf keine Anfrage vonseiten der BIRN-Reporter reagiert. Einzg das Handelsministerium Kroatiens schickte eine Antwort, in welcher zu lesen war, dass es sich um vertrauliche Informationen handle.

Dies wäre nicht das erste Mal, dass Zagreb als wichtiger strategischer Partner für die USA fungiert. Kroatien zählte zu den ersten Ländern, welche Waffen an die Anti-Assad-Rebellen lieferten.

Ebenso starteten im Winter 2012 zahlreiche Frachtflüge in Zagreb, welche Waffen aus der jugoslawischen Zeit in den Jordan brachten.

Mehr Details, sowie einen genauen Einblick in die Dokumente finden Sie auf der Homepage des Balkan Investigative Reporting Networks.

Quelle: BIRN
Bild: Dalmatinka Media
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