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Hat die kroatische Polizei Migranten misshandelt?

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Das Border Violence Monitoring Network (BVMN) hat einen Bericht veröffentlicht in dem herauskommt, dass kroatische Beamte Migranten gefoltert hat. Darunter sollen viele Minderjährige sein.

Der Report stammt von einem NGO-Netzwerk, das sich mit den Rechten von Flüchtlingen und Migranten beschäftigt. Sie sollen 30 Migranten gebeten haben über ihre Erfahrungen zu berichten aus denen ein Fazit zusammengefasst wurde. Damit möchte man nun die kroatische Regierung konfrontieren, denn ihnen wird nun Verletzung der Menschenrechte, illegale Pushback-Aktionen und polizeiliche Gewalt gegen Flüchtlinge vorgeworfen.

Weiter soll die grausame Entdeckung eines Folterkellers gemacht worden sein, dass sich in Bajakovo am Grenzübergang befinden soll. Dort sollen Flüchtlinge festgehalten und misshandelt worden sein.

„In diesem Keller sind Minderjährige, manche von ihnen erst 12 Jahre alt, die von kroatischen Grenzpolizisten mit Fäusten und Schlagstöcken verprügelt wurden. Ebenfalls wird ein Raum von zwei bis vier Quadratmetern Größe beschrieben. Dorthin soll man über eine Treppe am Grenzübergang gelangen“, so laut dem Bericht des BVMN. In den kleinen Raum soll gleich eine Masse an Menschen gleichzeitig festgehalten worden sein.

Während des Aufenthaltes in Bajakovo haben die Flüchtlinge keinen Zugang zu Toiletten, Wasser oder Nahrung auch das Recht auf einen Asylantrag ist eingeschränkt, so laut der Darlegung. Ein 16-jähriger Afghane soll eine Stunde lang in dem Keller eingesperrt und mit Fäusten und Schlagstöcken geprügelt worden sein. Einen Minderjährigen sollen die Beamten mit elektrogeschockt haben und dann gegen die Wand geworfen haben.

„Laut den Berichten der Opfer soll der Raum, in dem die Polizisten ganze Gruppen an Flüchtlingen misshandeln und von anderen Beamten und Fahrern die beteiligt sind geschützt werden, in Diskretion gehalten werden.“ Der Bericht möchte ebenfalls darauf aufmerksam machen, dass auch in Korenici, einer kroatischen Kleinstadt, auch eine „Garage zum Foltern“ gefunden wurde.

Die Befragten erzählen über mehrere Methoden der Folter die angewandt wurden. Der Einbruch des Winters soll weitere Qualen mit sich gebracht haben. Laut Angaben sollen die Beamten sie gezwungen haben barfuß zu laufen, was bei den Temperaturen zur Unterkühlung oder Verletzungen an Händen und Füßen führen kann.

Dem kroatischen Gesetz nach soll es den Polizisten, bei besonderen Verdachtsfällen, gestattet sein Personen zu entkleiden und zu durchsuchen. Im Falle der Flüchtlinge in Bajakovo sollen sie jedoch 24 Stunden unter diesen festgehalten worden sein, ausgezogen wurden sie gleich bei der Ankunft an der Grenze. In zwei Fällen sollen Beamte, die Genitalien der entblößten Migranten mit Schlagstöcken berührt und sie anschließend so vergewaltigt haben.

Es gibt Beweismaterial, das aufzeigt wie Beamte die Mobiltelefone der Migranten zerstören und ihnen verweigern einen Asylantrag zu stellen, indem sie ihnen wichtige Informationen verwehren. Auf der ganzen Balkanroute, von Griechenland bis nach Serbien, sollen Menschenrechte verletzt werden.

Dem Bericht zufolge sollen alleine letzten Monat zwischen 464 und 607 illegale Pushbacks durchgeführt worden sein. Die meisten Migranten gelangten damit nach Bosnien und Herzegovina, andere nach Serbien.

Hier geht es zum Bericht vom 16.11.2019!

Kosmo.at/Kroatien-Nachrichten.de
Bild: Border Violence Monitoring Network/
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