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Inge und das Geisterschiff, Teil 1

29 min gelesen
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Ein Blogbeitrag von Herbert T. -Andreas Underworld

Ein Törnbericht – über ein Segelschiff mit Eigenleben, dem Klabautermann und kleineren Katastrophen – von Biograd na Moro nach Sibenik quer durch die Inselwelt der Kornaten. 

Es ist Samstag, 2. Juni 2018 ca. 09:30 Uhr,  als ich die Augen aufschlug. Nicht etwa weil ich von einer zarten Schönheit liebevoll geweckt wurde, es war der Rumpler, den unser Bus machte, als Helmut bei der Kaffeepause die Seitentūr schwungvoll ins Schloss knallen ließ.
Um bereits in Biograd na Moru angekommen zu sein, wäre es sogar mir etwas zu schnell gegangen. Habe ich etwas übersehen? Hat sich etwa Einsteins Theorie bewahrheitet? Sind wir in der Zeit zurückgereist? Bei Fritz und Erichs Fahrweise würde mich das gar nicht wundern.

Schön langsam erinnere ich mich an die desaströsen Stunden vor der geplanten Abfahrt zum Ausgangspunkt eines meiner Lieblingsreviere – Dalmatien, insbesondere die Inselgruppe der Kornaten.

Eigentlich wollte ich noch am Vorabend der Reise meinen Seesack packen. Mit allem was man so als Skipper einer Yacht braucht um mit 6 Novizen des Segelsports, also mit absoluten Neulingen, sich an Bord einer hochseetüchtigen Segelyacht zu begeben und für alle Eventualitäten gerüstet zu sein.

Nein, nicht alle waren Neulinge, Inge hat zumindest schon mal einen meiner Reiseberichte gelesen und sich bereits lebhaft vorgestellt, mit ausgebreiteten Armen am Bug des Schiffes zu stehen und ähnlich wie Kate Winslet im Filmepos „Titanic“ darauf zu warten, von Leonardo DiCaprio geküsst zu werden.

Aber da war ja noch was.
Genau, es war Inges Ding das mir jetzt noch Erschaudern im mittleren Bauchbereich verursacht.
Am Vortag, also am Freitag – die ganze Crew ist bereits am Freitag angereist um die Villacher Alpe – unseren Hausberg zu erobern – um ca. 23:00 Uhr fragt sie mich so beiläufig ob sie mit ihrem gültigen Führerschein ohne jedes weitere Reisedokument die Grenze zwischen Slowenien und Kroatien, eine Schengen Außengrenze, passieren könne. Ihr Reisepass liegt nämlich wohl behütet an seinem sicheren Aufbewahrungsort in ihrer Wohnung in Linz.

Linz….. Nur etwa 305 km von Villach in Gegenrichtung zu unserer Fahrtroute in den Süden entfernt.
Inge, liebe Inge….
was mach ich nur mit dir. Tränenüberströmt wollte sie anstelle mit uns zum Segeln zu fahren mit dem nächsten Zug heimwärts ziehen.

Aber Inge war ein Teil meiner Crew. Dass ich sie verwünschte und zum Mond schießen wollte will ich hier nicht verheimlichen. Also auf, gemeinsam mit Helmut und Inge starteten wir um 23:15 die Passholaktion.  Villach – Linz – Villach.
Unserem 110 PS starken VW-Bus wurde so einiges abverlangt. Trotzdem, einige Stunden später, so um 08.30 Uhr waren wir wieder zurück in Villach. Total übermüdet und unausgeschlafen konnte es mit einer einstündigen Verspätung in Richtung Biograd na Moru losgehen.Hätte ich vorher gewusst welche weiteren Herausforderungen auf mich warten würden, hätte ich mich vermutlich für eine schweißtreibende Wanderwoche am Alpe-Adria-Pilgerweg entschieden.

Verleitet von der luxuriösen Ausstattung, dem ausreichenden Platzangebot für mindestens 8 Personen sowie den grandiosen Segeleigenschaften habe ich mich schon Monate zuvor für die „Dofour 450 Grad Large“ entschieden.Da lag sie nun. Fertig zur Übernahme wartet sie darauf von uns unter voller Besegelung durchs Wasser gepflügt zu werden.
Die Dofour, eine rassige Schönheit mit ein paar kleineren Wehwehchen, wie es sich noch herausstellen wird.

Die Übernahme des Schiffes, bei meinem Stammvercharterer Yachtsport Kamper bzw. Angelinas Yachting, ging wie immer schnell und gründlich von statten.

Alle Einkäufe wie Frühstück, Jause, Obst, Fleisch, Fisch, Bier, Wein waren schnell erledigt und an Bord verstaut.
Fleisch und Fisch lässt man sich normalerweise in einer der unzähligen Konobas frisch zubereiten, aber wir wollten den bordeigenen Griller am Heck unseres Schiffes ausprobieren.

Um 17:00 Uhr waren alle Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen, das Schiff kontrolliert und übernommen, der Wetterbericht aktualisiert, ausreichend Wasser und Bier gebunkert.

Auf das Kommando „Leinen los“ wurden alle Landverbindungen und Festmacher gelöst und unsere Yacht gleitet beinahe geräuschlos vorbei an den Liegeplätzen mit hunderten von Motor- und hochseetauglichen Segelyachten dem offenem Meer entgegen.
Unser erstes Etappenziel war nur knappe 3 km vom Hafen Biograd entfernt, dennoch war jetzt alles anders.

Frische kühlende Meeresluft durchströmt alle Luken des Schiffes, das hektische Treiben des Hafens wurde von unendlicher Ruhe verdrängt. Jetzt war die Zeit, um die Seele baumeln zu lassen. Langsam konnte jeder einzelne das Phänomen der Entschleunigung an sich selbst feststellen.

Wir fahren die 1,7 NM unter Maschine auf Kurs 270 Grad in die durch vorgelagerte Inseln geschützte Bucht vor Pasman. Der Anker fällt auf ca. 6 Meter Wassertiefe. Dreißig Meter Kette würde uns auch bei einer “gescheiten” Bora in Sturmstärke sicher halten.

Die erste Nacht an Bord der „4You“ begann. Für meine Crew war es die erste Nacht ihres Lebens an Bord eines Segelschiffes.
Für mich war es wieder eine dieser geliebten Nächte bei Mondschein unter sternenklarem Himmel. Die kleinen Wellen plätscherten leise an den Rumpf unserer stolzen Yacht, die sich durch Wind und Strömung getrieben langsam von Lee nach Luv bewegte.

Es war eines der Abende, in denen jeder der Crew seinen Träumen nachhing und über Sinn und Kurzlebigkeit unseres Daseins nachdenkt.
Ich finde, Segeln befreit dich von Schmerz, nimmt dir den Stress und jede Last von der Seele. Segeln ist Medizin. Eigentlich sollte ich einmal versuchen, mir den nächsten Segeltörn von der Krankenkasse chefärztlich verschreiben zu lassen.

Wie immer in meinen Reiseberichten sind die Namen meiner Crew von mir absichtlich geändert worden. Jeder einzelne wird sich mit Sicherheit wiedererkennen, zumindest vehement bestreiten besagte Person auch nur ansatzweise zu kennen – wie immer halt.

Das Frühstück war opulent. Helmut hat als Frühaufsteher frisches Schwarzbrot in unserem gasbetriebenen Backofen gebacken. Ich erinnere mich heute noch an den köstlichen Geruch frisch gebackenen Schwarzbrots mit knuspriger Rinde. Eier mit Schinken, Marmelade, Wurst und Käse.

Helmut, du hast dich an jenem Tag unsterblich gemacht. Von gesund keine Spur dafür jedoch sehr gut und deftig – genau so, wie es alten Salzbuckeln zur Ehre gereichen würde.

Wind ist in der Zwischenzeit aufgekommen. Zu wenig zum segeln, jedoch vielversprechend. Der Motor wird gestartet, der aktuelle Wetterbericht via Internet eingeholt und die Crew eingewiesen.
Anker auf – es kann losgehen. Der Motor schnurrt. Ein nagelneuer 60 PS Volvo Penta Schiffsmotor verrichtet bei uns als eiserne Genua seinen Dienst.

Sollte er zumindest. Inge, unsere heutige Rudergängerin folgt genau den Anweisungen des Skippers. Zumindest sollte Sie das.
Aber, dort wo unsere Inge ist, geht alles daneben. Aber sie kann ja nicht überall sein.

Ihr Job war: einkuppeln (Gas geben) und durch langsames Nachfahren der ausgelegten Ankerkette, die elektrische Ankerwinsch beim Aufholen besagter Kette zu entlasten.Irgendwie, kommt mir vor, geht es etwas zäh. Das Schiff reagiert zwar auf die elektrische Ankerwinsch und holt Meter um Meter der Ankerkette ein, wo aber bleibt der unterstützende Ruderdruck?!?

Ingeeeeee!!!
Ah, vielleicht hat Sie am Gashebel gespielt und dabei unabsichtlich ausgekuppelt.
Wir probieren es nochmal. Den Gashebel wieder auf Nullstellung und abermals leichten Schub nach vorwärts. — Nichts — Die Maschine wird lauter aber der Schub nach vorne fehlt irgendwie.
Wir lassen den Anker auf Grund liegen und probieren den Rückwärtsgang. Zuerst nur leichten Schub zurück, nichts tut sich. Dann mehr Schub retour – wieder nichts.

Ingeeeeeeeeeeeee!!!

….was hast du wieder angestellt? Das kann nicht sein, so etwas kann es nicht geben. Hat uns da jemand die Maschine geklaut? Kann es sein dass sich irgendetwas bei der Mechanik ausgehängt hat? Gestern hat ja noch alles funktioniert. Ja Gestern war auch unsere Inge nicht am Ruder.

Das erinnert mich an die seinerzeitige Fernsehserie “Mit versteckter Kamera”. Ein vorsichtiger Blick rundum. Ist da wer, der sich auf meine Kosten amüsiert? Nichts da, niemand. Das sch… Ding da funktioniert einfach nicht.

Rein in die Achterkammer, den Wartungsschacht zum Ruderquadranten geöffnet. Das Gefühl eines Höhlenforschers, eines Geburtshelfers, einer Hebamme (Rosemarie hilf mir) macht sich in mir breit. Ich blicke mit meiner Stirnlampe in einen riesigen Raum. Keine Ruderanlage, keine Steuerketten, kein … – Nichts. Schemenhaft waren nur ein paar hydraulische Druckschläuche zu erkennen.

Sch…, schießt es mir durch den Kopf. Man(n) kann nichts reparieren wenn nichts da ist. In meiner Verzweiflung habe ich sogar nachgesehen ob der Motor noch da ist.
Ja, er war da, ruhig stand er vor mir. Bereit jederzeit anzuspringen um mit 2000 Umdrehungen das Schiff auf 6,5 Knoten zu beschleunigen.

Nur irgendetwas stimmte trotzdem nicht. Die Maschine lief, doch nichts tut sich. 55 PS unterm Arsch und irgendwie fehlen den Pferden die Beine um sie zum Laufen zu bringen.
Es war eine Eingebung die mich über Bord springen ließ. Das was ich jetzt zu sehen bekam, raubte mir jegliches Verständnis.

Ich sah …. NICHTS, nein wirklich nichts. Dort wo so ein dreiflügeliges Ding aus Messing oder in der billigen Version aus Plastik sein sollte, war … NICHTS. Nur die Narbe des Saildrive lugte vereinsamt an der Stelle hervor, wo eigentlich eine Schiffsschraube sein sollte.

Ingeeeee!!!!  du hast unsere Schraube verloren. Wie kann man nur eine Schiffsschraube verlieren.

Ich kann es. Ich habe Inge an Bord….. oder Neptun hat sie mir geklaut. Dass Neptun Jungfrauen klaut, war mir klar, aber Schiffsschrauben…..!

Wenn Neptun sie dringender brauchen sollte wie wir, soll er sie haben. Dabei wäre es so einfach gewesen.
Ein kleiner Tauschhandel zum Beispiel: Herbert tauscht mit Neptun – Inge gegen Schiffsschraube…. OK, kein so guter Gedanke. Wenn unsere List auffliegt, Inge als Jungfrau zu verscherbeln, wird die Weltpresse verlautbaren, Tsunami an der mittleren Adria. Insider vermuten, Inge war wieder einmal Schuld daran….!

Nur eineinhalb Seemeilen von der Marina Sangulin in Biograd entfernt, erschien nach nur einer Stunde das Schnellboot des Technikerteams der Marina und ein Taucher der dachte wir machen einen Scherz, montiert uns kopfschüttelnd die neue Schraube. Nahm gerne unser Bier, weigerten sich jedoch vehement unsere Inge auch nur kurzfristig an Bord zu lassen.
Der Urlaub ist gerettet. Unser Schiff ist wieder komplett und einsatzbereit.Wenn ich so an meine Segeltörns der letzten knapp 20 Jahre zurückdenke, es dürften so an die 85 sein ist mir nichts verwehrt geblieben, Schiffe jeder Größe, reine Damencrews, sogar mit einer Grundberührung kann ich aufwarten.
Aber das mir so eine Schraube abhandenkommt, ist mir noch nie passiert.

In der Zwischenzeit hat der Wind aufgefrischt und wir steuern auf Raumschotkurs auf die Südspitze Pasman zu. Nach Umrundung des Kaps, vorbei an den südlich Pasman’s gelegenen Ankerbuchten lassen wir die Leuchtfeuer die unübersehbar eine vier Meter Untiefe mit Unterwasserfelsen kennzeichnen an Steurerbord liegen.
Diese Untiefe wäre grundsätzlich kein Problem für unser Schiff mit einem Tiefgang von zwei Meter zwanzig, aber bei meinem Glück und Inges Anwesenheit hätten wir die Felsen unter Wasser mit Sicherheit gefunden.
An diesem Tag war meine Steuerbordcrew im Einsatz. Nachdem sich alle Crewmitglieder für eine aktive Segelwoche ausgesprochen haben, habe ich nach Losentscheidung meine sechs Personen starke Crew in die Steuerbord (Mädels) – und Backbordwache (Männer) eingeteilt.  Wohl wissend habe ich alle Pärchen voneinander getrennt und geschlechtsunabhängig  alle Mädels in der Steuerbordcrew vereinigt. Ich muss zugeben, dahingehend das Los nur zwei Mal kurz und unwesentlich beeinflusst zu haben.

Meine Mädels, verzeiht bitte – natürlich soll es heißen „die Steuerbordwache“ hat an diesem Tag Dienst und ich konnte mich genussvoll meiner schwierigen Aufgabe als Skipper widmen und mir beinahe im Halbschlaf die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.

Die Mädel haben’s drauf. Mit leicht achterlichem Wind geht’s vorbei zwischen den Inseln Zizanj und Gangaro auf Kurs in Richtung Western.

Eine genaue Kurszuweisung war bei der Jungfernfahrt des Steuermanns (weiblichen Geschlechts) ohnehin nicht machbar. Der Autopilot war tabu, kurze Missweisungen wurden letztendlich durch gröbere Kurskorrekturen und Fahren auf Sicht kompensiert.Absolut reibungslos und mit viel Erfahrung und Kompetenz und auf Niveau eines Zwei-Hauben-Lokals war die Verpflegung sowie die rechtzeitige Vorsorge gegen Dehydrierung durch isotonische Kaltgetränke der Firma Karlovačko.

Es bewahrheitet sich immer wieder, der heimliche Skipper ist der Smutye, die Latte für die Männercrew am nächsten Tag wurde somit ordentlich hoch gelegt.

Eigentlich hätten mich meine Frauen gar nicht gebraucht, als sie wie erfahrene Seebären(innen) die Mala Proversa von Boje zu Boje durchquerten, die Konoba  Bagatela und Aquarius an Backbord liegen ließen und schön langsam, bei 5 Knoten Fahrt, in das Naturschutzgebiet der Kornaten einschwenken. Unser Etappenziel für heute ist die Bucht Lojena Uvala südwestlich Levrnaka.

Vorbei am Sestrica, dem wohl markantesten Leuchtfeuer der Kornaten und an durch Stürme und Wellen ausgewaschenen Felswänden und Klippen nähern wir uns geräuschlos unter Segel unserem Etappenziel.
Um 16:35 Uhr grub sich unser Anker in den sandigen Meeresboden ein und wir lagen geschützt vor Bora und Konsorten vollkommen alleine in dieser wunderschönen und ruhigen Ankerbucht.

Alles wäre wie im Paradies, wenn nicht nach dreißig Minuten das Boot des Naturparksheriffs zielsicher wie einst ein Panzerkreuzer der österreichischen K&K Kriegsmarine auf Kenterfahrt uns längsseits ansteuert und Wegzoll einfordert. Über 180 Euronen für das Befahren dieser paradiesischen Gewässer ist Piraterie.

Teuer oder nicht? Viel oder nicht viel war der Diskussionsstoff des Abends.

Viel, wenn ich bedenke dass ich drei Wochen zuvor nirgendwo in den Kornaten auch nur einen Cent an Bojen- oder Nationalparkgebühren bezahlen musste.

Nicht viel, wenn ich daran denke, in weiteren 20 Jahren wiederum so ein Paradies wie es dieses Seegebiet heute ist, vorzufinden.
Die Kornaten zählen mit Sicherheit zu den 10 schönsten Segelgebieten der Welt. Nur leider wissen das die Finanzbehörden Kroatiens auch.

Heute wird gegrillt. Dofour-eigen ist der Grill unter der Heckklappe, unmittelbar hinter dem Backbordgelegenen Steuerrad untergebracht. Durch absenken der Badeplattform und Hochklappen der Heckklappe wird der Griller aus Edelstahl sowie ein Waschbecken freigelegt und der Grillspaß konnte beginnen.
Was jetzt folgt ist ein Job für wahre Männer, für Helden. Cevapcici wurden gebraten, Tomaten, Paprika, Zuchini mariniert und mitgegrillt. Ein wolkenloser Himmel und die hochsommerlichen Temperaturen am 4. Juni waren mit ausschlaggebend für das Gelingen dieses Abends.

Jetzt wurde jedoch auch die Schwachstelle an Bord unseres Schiffes sichtbar. Es war der fehlende Kühlschrank an Deck. So mussten wir um jegliche Dehydrierung zu vermeiden, Getränke mit leicht isotonischem Inhalt einzeln, also Bier für Bier, aus den riesigen Kühlschränken von unter Deck empor holen.
Eine verantwortungsvolle Arbeit die uns unsere Inge teils aus Dankbarkeit, teils um Eigenbedürfnisse zu stillen und weil sie dabei nichts falsch machen konnte, gerne abnahm.
Wir waren in dieser sternenklaren Nacht das einzige Schiff weit und breit.

Ich will nicht immer unserer Inge die ganze Schuld zuschieben. Aber ja, sie hat auch den Anker manipuliert.
Es kam, wie es kommen musste. Inge in ihrer neuen Funktion als Anker(wo)man stand vorne bei der Ankerwinsch, die Fernbedienung fest in ihrer Hand, wartend auf mein Zeichen für Anker auf.
Ich habe nach Starten des Motors zuerst vorsichtig probiert ob unsere neue Schraube sitzt, wo sie sitzen sollte. Man konnte ja nicht wissen.Alleine der Gedanke, innerhalb von zwei Tagen diese nochmal zu verlieren, macht mir ein flaues Gefühl in der Magengegend.

Hocherfreut, dass alles da war wo es sein sollte, gab ich unserer Inge das ausgemachte Zeichen, Daumen hoch.Ich freute mich, Inge freute sich, alles sollte so funktionieren wie es die Gesetze der Technik vorsahen und einen 30 Kilo schweren Anker konnte selbst unsere Inge nicht verbiegen.
Vor meinem geistigen Auge sah ich in Zeitlupe, wie sich Inges Mund und ihre großen Augen fragend öffnen. Selbst ihr verzweifelter Druck auf besagten Knopf der elektrischen Fernbedienung der Ankerwinsch vermag in dieser keine Regung zu erzeugen.

Sch…, man sagt das nicht. Aber ich war mir sicher die Sicherung des Ankers am Paneelbrett (die elektronische Steuerzentrale des Schiffes) eingeschalten zu haben. Also runter in die Kajüte zum Navitisch, Ankerschalter auf aus und ein, nochmal aus und ein, alle Sicherungen kontrolliert.

Jetzt aber muss es gehen. Aber es ging nicht…………. Lesen Sie morgen hier bei uns weiter

Redaktion Nautik
Andreas Underworld
Bild: Herbert T.

 

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